Und Sei Getreu Bis in Den Tod: Mitchell& Markbys Letzter Fall
das nicht die Geschichte, wo die tote Ehefrau zurückkehrt und den Mann und dessen neue Frau heimsucht?«, fragte Markby und hob sein Glas an die Lippen. »Ich hab ihn auch gesehen. Wir haben ihn zusammen angesehen, bei dir zu Hause.«
»Dann werdet ihr euch sicher erinnern, dass am Ende alle drei tot sind«, fuhr Toby fort. »Der Mann und seine beiden Frauen. Rex Harrisons Geist an einer Wand mit einer Geisterfrau zur Rechten und einer zur Linken, und beide zanken bis in alle Ewigkeit um ihn. Genauso sieht es im Augenblick auf Overvale House aus. Deswegen musste ich heute Abend raus. Ich musste weg dort, oder ich hätte den Verstand verloren. Jeremy sitzt zwischen Alison und Chantal. Chantal redet kaum ein Wort mit Alison. Jeremy redet kaum ein Wort mit Chantal. Alison schweigt die meiste Zeit. Alle drei, einschließlich Alison, wenn sie mal den Mund aufmacht, reden zu mir. Die ganze Zeit über werde ich von drei Seiten zugequatscht, dazwischen das grauenvollste Schweigen, und alle erwarten, dass ich es durchbreche. Es ist, als würde ich versuchen zu jonglieren. Ich halte das nicht länger aus!«
»Armer Toby«, sagte Meredith und versuchte ein Lächeln zu verbergen.
Es gelang ihr nicht. »Das ist nicht lustig!«, beschwerte sich Toby bitterlich.
»Ich fühle mit dir, glaub mir«, versicherte sie ihm. »Trotzdem, die Vorstellung hat eine lustige Seite.«
»Sie haben meine volle Sympathie«, sagte Alan im Tonfall eines Mannes, der eine Scheidung hinter sich gebracht hatte.
»Und zu allem Überdruss hat Alison heute Morgen noch einen neuen Drohbrief bekommen. Aber das wissen Sie wahrscheinlich schon«, sagte Toby zu ihm.
»Ja. Er wird gegenwärtig auf Spuren untersucht. Es ist eine interessante Entwicklung.«
»Jeremy glaubt, er wäre von dem Mörder seiner Tochter. Er hat von Anfang an geglaubt, dass der Briefeschreiber der Mörder der armen Fiona ist. Chantal ist der gleichen Meinung. Was halten Sie davon?« Toby starrte Markby an.
Markby, der die Unterhaltung längst bedauerte, die er an jenem Nachmittag mit Jess Campbell geführt hatte, war versucht, eine scharfe Antwort zu geben, doch es gelang ihm, sich zu fassen.
»Oh, ich gehöre zu der vorsichtigen Sorte von Polizist. Ich behalte meine Vermutungen für mich. Eine Sache, die dieser neuerliche Brief uns verrät, ist, dass der Schreiber sich durch den Mord nicht hat abschrecken lassen. Das ist interessant. Ob er in Fionas Tod verwickelt ist oder nicht, man sollte meinen, nachdem dieser Mord so viel Aufmerksamkeit erweckt hat, würde er es mit der Angst zu tun bekommen haben und zumindest vorläufig keine weiteren Briefe schreiben. Schließlich ist dies kaum der geeignete Augenblick, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich muss sagen, der Briefeschreiber interessiert mich sehr. Er scheint ein ziemlich eigenartiger Bursche zu sein.«
Toby starrte Markby an, und der Zweifel stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Sie glauben also nicht, dass er Fiona ermordet hat?«
»Ich weiß nicht, wer Fiona Jenner ermordet hat«, entgegnete Markby lächelnd und schüttelte den Kopf. »Aber hier haben wir einen Mann – wir nehmen immer noch an, dass es sich um einen Mann handelt –, der der Gelegenheit von Fionas Tod nicht widerstehen konnte und einen weiteren Brief an Alison geschrieben hat. Ich sage nur so viel, und das auch nur, weil es offensichtlich ist – die Leiche ins Wasser zu legen scheint die Drohbriefe und den Mord miteinander in Verbindung zu bringen. Die Frage ist, was wird er jetzt unternehmen?«
Alle drei schwiegen, tranken aus ihren Gläsern und hingen dem Problem nach.
»Vielleicht«, schlug Meredith schließlich vor, »vielleicht macht ihn die Tatsache, dass er der Versuchung nicht widerstehen konnte, auf gewisse Weise verletzlich. Mit jedem weiteren Brief, den er schreibt, vergrößert er das Risiko für sich.«
»Oh ja, irgendwann wird er einen Fehler machen«, stimmte Markby ihr zu.
Toby stellte sein Glas laut auf dem Bierdeckel ab. »Und was unternimmt die Polizei? Tatenlos herumsitzen, bis er den Fehler macht, der sie zu ihm führt? Vorsicht ist ja schön und gut, aber er lacht uns aus, jeden Einzelnen von uns! Ich für meinen Teil habe nicht vor, tatenlos herumzusitzen! Ich beabsichtige, etwas dagegen zu unternehmen!«
Markby sah ihn verblüfft an und öffnete den Mund zu einer Antwort, doch Toby kam ihm mit einer Handbewegung zuvor. »Keine Panik, Alan. Ich habe nicht vor, mich in Ihre Morduntersuchung einzumischen. Ich stelle lediglich ein paar
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