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Und taeglich grueßt die Evolution

Und taeglich grueßt die Evolution

Titel: Und taeglich grueßt die Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wissenmedia
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natürlichem Weg zur Welt zu kommen. Erwartet die Mutter Mehrlinge, so können diese ebenfalls oft nur mit einem Kaiserschnitt lebend zur Welt gebracht werden. Der Kaiserschnitt ist statistisch gesehen genauso sicher wie eine natürliche Geburt. Die Tücken der Operation offenbaren sich allerdings nach dem Eingriff. Die Neugeborenen leiden in den ersten Tagen häufig an Atemwegsstörungen, wenn sich noch Fruchtwasser in ihren Lungen befindet, das bei einer natürlichen Geburt herausgepresst worden wäre. Meist verfliegen diese Störungen aber nach wenigen Tagen.
    Mögliche Nachteile eines künstlichen Eingriffs
    Schwerer wiegen die potenziellen Spätfolgen für die Mutter: Ein Kaiserschnitt gilt als Risikofaktor für jede folgende Schwangerschaft. Kaiserschnittmütter bringen bei der nächsten Schwangerschaft doppelt so häufig tote Kinder zur Welt wie konventionell Gebärende. Nach der Operation bleibt zudem eine Narbe zurück, die bei jeder weiteren Entbindung reißen kann, weil das einmal zerschnittene Gewebe nicht mehr so elastisch ist. Darüber hinaus kann der Mutterkuchen in den Narbenkrater hineinwachsen. Reißt er während der Geburt ab, entsteht für das Kind eine lebensgefährliche Situation, weil die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen wird. Das Gehirn kann dadurch geschädigt werden und das Kind nach wenigen Minuten ersticken.
    Ein weiterer Vorzug der natürlichen Geburt sind Hormone, die unmittelbar nach der Niederkunft für eine starke emotionale Bindung zwischen Kind und Mutter sorgen. Beim Geburtsvorgang wird das Hormon Endorphin in rauen Mengen ausgeschüttet. Es sorgt für eine Woge des Glücks auf beiden Seiten und festigt die sozialen Bande. Das Bindungshormon Prolaktin und das Liebeshormon Oxytocin verstärken zusätzlich noch das Gefühl des Freudentaumels. Die Evolution hat die Geburt zwar mit unsäglichen Strapazen verbunden, spült diese aber mit einem intensiven Glücksgefühl fort, so dass alle Mühen und Schmerzen rasch vergessen sind.
    Mann und Frau: Der kleine Unterschied
    Dass sich der Körperbau von Männern und Frauen in einigen zentralen Punkten unterscheidet, ist unstrittig. Das betrifft nicht nur so nahe liegende Differenzen wie den Bau der Geschlechtsorgane – auch Haarwuchs und Hautstruktur, Muskelmasse und Körpergröße weichen deutlich voneinander ab, obwohl sie mit der Fortpflanzung nichts zu tun haben. Manche dieser Differenzen sind »Nebenwirkungen« der unterschiedlichen Hormonspiegel von Männern und Frauen, andere haben sich im Laufe der Evolution als Vorteil erwiesen und wurden daher an die Geschlechtsgenossen weitervererbt. Im Vergleich zu manchen Tieren sind sich die Geschlechter bei Homo sapiens allerdings immer noch bemerkenswert ähnlich.
    Wer das Männchen und wer das Weibchen ist, lässt sich bei Rosenköpfchen-Papageien nicht so einfach sagen. Anhand der Geschlechtsorgane wäre die Frage leicht zu beantworten, doch diese »primären Geschlechtsmerkmale« liegen versteckt im Inneren des Körpers. Äußerlich ist, zumindest für menschliche Augen, kein Unterschied zwischen den Geschlechtern zu entdecken. Wenn hingegen ein Pfauen-Männchen sein schillerndes Rad schlägt, könnte der Kontrast zu dem unscheinbar braun gefärbten Weibchen kaum größer sein.
    Verhaltensbiologische Gründe für die Geschlechtsunterschiede
    Solche auffälligen äußerlichen Unterschiede gibt es auch bei vielen anderen Arten. Und oft sind es die Männchen, die auf besonders ausgeprägte Weise ihr Geschlecht demonstrieren. Hirsche prunken mit einem großen Geweih, Elefanten und Walrösser mit mächtigen Stoßzähnen, Löwen mit einer dichten Mähne. Manche dieser Attribute helfen ihnen, sich gegen Rivalen durchzusetzen, andere beeindrucken das andere Geschlecht. In beiden Fällen hat der Besitzer besonders gut entwickelter Geschlechtsmerkmale die besten Chancen, sich zu paaren und damit seine Eigenschaften an die Nachkommen zu vererben.
    Ein solcher Vorteil kann auch die schiere Größe sein. Anders als etwa bei Spinnen oder Kröten sind es bei den Säugetieren vor allem die Männchen, die sich durch besondere Größe und Kraft auszeichnen, was ihnen in Auseinandersetzungen mit Feinden und Artgenossen zugute kommt. Studien an Pavianen zeigen, dass sich die Weibchen diese physische Stärke offenbar einfach nicht leisten können. Um überhaupt genügend Milch für ihren Nachwuchs produzieren zu können, müssen sie große Mengen ihrer wenig gehaltvollen Pflanzenkost

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