Und verfluche ihre Sünden
sie.
»Sind deine Kinder zu Hause?«
»Nein. Niemand außer mir, bis das Ferienlager schließt.« Falsche Antwort. Hitze stieg in seinen Augen auf. Gegen ihren Willen und jede Vernunft reagierte ihr Körper. Möglicherweise gar keine so schlechte Idee, schlug ein Teil ihres Hirns vor. Vielleicht nur ein – zwei – Mal noch?
»Nein, nein, nein!« Sie wies auf den leeren Platz an ihrer Seite. »Hinsetzen.«
Er hob das Päckchen auf und nahm Platz. Die Schaukel ächzte unter seinem Gewicht. »Das ist für dich«, sagte er. Er reichte ihr das in Paisleypapier verpackte Geschenk. Sie nahm es zögernd entgegen. Es hatte genau die richtige Größe für ein Armband oder eine Halskette. War allerdings schwerer. Er mochte Bücher. Oh, mein Gott, vielleicht war es ein Band mit Liebesgedichten.
»Das solltest du nicht«, sagte sie.
Er lächelte, begeistert von ihr, von sich, von der ganzen Welt. »Es ist nur eine Kleinigkeit.«
»Nein, es ist mein Ernst. Das solltest du nicht.« Sie wandte sich ihm zu. »Flynn, ich glaube, du hast falsch verstanden, was gestern Nacht passiert ist.«
»Ich war dort. Glaub mir, ich kann mich an alles erinnern.« Seine Wangen röteten sich. »Es war …« Er schüttelte den Kopf. »Du bist das Erstaunlichste, was mir jemals passiert ist.«
»Danke, Flynn, das ist wirklich süß. Aber es war nur Sex. Es war« – unglaublich gut – »schön, aber es war nur Sex.«
Er schüttelte den Kopf. »Unterschätz dich nicht.« Er nahm ihre Hand.
Oh, Himmel. Sie musste keinen Welpen abknallen. Sie musste ihn langsam mit einer rostigen Säge in Stücke zerteilen.
»Das darf nicht zu etwas führen«, sagte sie.
Er zog ihre Hand an den Mund und küsste ihre Knöchel. Es war wie ein elektrischer Schlag, ihr Rückgrat begann zu kribbeln. »Wenn wir gemeinsam zu ihm gehen und ihm unsere Beziehung erklären, wird er nichts dagegen haben. Er hat sich nur Gedanken gemacht, dass jemand dich belästigen könnte, nicht über zwei Menschen, die – du weißt schon …« Wieder errötete er.
Sie zog ihre Hand zurück. »Flynn. Kevin. Hör mal. Wir haben keine Beziehung.« Sie holte tief Luft. »Gestern auf der Farm der Christies habe ich einen schrecklichen Alptraum erlebt. Ich habe menschliche Wärme gebraucht, Trost, einen … Beweis, dass ich lebe und gesund bin und es noch Gutes auf der Welt gibt.« Sie berührte seinen Arm. »Und den hast du mir gegeben. Ich danke dir. Es war wunderbar. Aber wir haben keine Beziehung, und es wird nicht wieder geschehen.«
Er starrte sie an.
Der Eiswagen bimmelte die Straße entlang, einen Dampforgel-Ragtime plärrend.
»Ich …« Er atmete tief ein. »Okay. Warte. Was empfindest du für mich? Jetzt?«
»Ich – äh, ich mag dich. Du bist ein netter Junge. Ich habe dich auch vorher schon für einen netten Jungen gehalten.«
Er sah sie verblüfft und verzweifelt an. »Ich bin ein netter Junge? Aber wir haben uns geliebt! Es war überirdisch! Es war leidenschaftlich! Es war – es war alles! «
Sie verschloss ihren Verstand vor den Bildern, die seine Worte heraufbeschworen. Sie wollte keine Beziehung mit diesem jungen Mann. »Es war Sex, Flynn.« Sie zwang sich zu lächeln. »Du kannst dich nicht jedes Mal verlieben, wenn du Sex hast.«
Seine Miene veränderte sich. Wurde ausdruckslos. Sein Blick verriet, dass er sich ertappt fühlte.
»Flynn?« Eine fürchterliche Möglichkeit nagte an ihrem Verstand. »Du warst doch keine – du hattest doch schon mal Sex, oder?«
Schweigend saß er neben ihr.
»Ach du Scheiße.« Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. »Sag bloß nicht, du wärst noch Jungfrau gewesen. Oh, mein Gott.«
»Du musst das nicht so betonen.«
»Eine vierundzwanzig Jahre alte Jungfrau. Das hätte ich nie für möglich gehalten.« Sie sah ihn an. »Warte, wenn du noch Jungfrau warst, wieso hattest du dann Kondome da?«
Sein Gesicht war leuchtend rot. »Ich bin unerfahren, nicht hoffnungslos.«
»Oh, mein Gott.« Sie stand auf. »Okay, das erklärt alles. Du bist nicht verliebt, Flynn, du bist nur muschisüchtig. Steh auf.« Sie zerrte an seinem T-Shirt, und er stand auf. »Fahr nach Hause und nimm eine kalte Dusche. Am Wochenende gehst du in einen Club, reißt ein junges Mädchen in deinem Alter auf, nimmst sie mit nach Hause und tust mit ihr dasselbe wie mit mir. Ich verspreche dir, sie wird dir nachrennen und mit dir Kinder haben wollen.« Ihre Stimme klang selbst in ihren Ohren ein wenig zu spröde und schrill. Sie verstummte.
Sein
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