Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
Vom Netzwerk:
hätten kein Feuer angezündet. Sie und Father Laurent standen mit dem Rücken zu dem mit Girlanden geschmückten Kamin, und obwohl sie sicher sehr malerisch wirkten, wurde sie in ihrem Talar geröstet. Sie seufzte lautlos und wartete darauf, dass der Priester den letzten Teil übersetzte.
    »Le requiero y cargo ambos, aquí en la presencia del Dios, que de cualquiera de usted saben cualquier razón por la que usted no puede ser unido en la unión legal, y de acuerdo con la palabra del Dios, usted ahora la confiesa.«
    Man hörte nichts außer Mike McGeoch, der in sein Taschentuch trompetete, und dem Knistern des Feuers. Father Laurent lächelte sie an. Was für ein Adonis. Es war eine Schande.
    Sie blickte Isabel an, die Amados Hand umklammerte. »Isabel«, begann Clare, »willst du diesen Mann zum Ehemann nehmen und mit ihm in den heiligen Stand der Ehe treten?«

Advent
    Dezember
    I
    »Vorsichtig, Chief, vorsichtig!« Noble schwirrte um Russ herum, der mit Hilfe seines vielgeschmähten Stocks die Marmortreppe erklomm. Er hatte bereits beschlossen, das verdammte Ding zur Wintersonnenwende zu verbrennen.
    »Ich falle schon nicht, Noble.« Er bemühte sich, nicht laut zu werden. »Wenn ich nicht laufen könnte, hätte man mir nicht erlaubt, wieder zu arbeiten.«
    »Aber es könnte rutschig sein.« Noble bückte sich, um den Flurboden zu kontrollieren. »Vielleicht geschmolzener Schnee, den wir noch nicht aufgewischt haben.«
    Noble im Schlepptau, hinkte Russ in Harlenes Funkzentrale. Sie war leer. Sie waren im Mannschaftsraum.
    Er konnte gedämpftes Gelächter hören, jemand machte sch-sch. Er seufzte. Humpelte durch die Tür.
    »Willkommen zurück!« Das Geschrei war ohrenbetäubend. Jemand – vermutlich Harlene – hatte alle zusammengetrommelt, sämtliche Schichten, die Vollzeitleute und die Teilzeitofficer, jeden Einzelnen seiner Leute. Seine Leute. Junge, Alte, Männer, Frauen. Sie lächelten ihm entgegen. Warteten darauf, dass er eine Rede hielt. Nicht seine starke Seite.
    »So«, sagte er, »dieser Vormittag wäre eine günstige Gelegenheit, um in der Stadt eine Bank auszurauben.« Sie lachten.
    Lyle trat neben ihn und wandte sich an die kleine Menge. »Eigentlich sollte es eine nette kleine Zeremonie geben, um zu zeigen, dass ich den Stuhl des Chiefs so schnell wie möglich geräumt habe, um ihm dem Mann zu überlassen, der dorthin gehört. Ich dachte, vielleicht könnte ich seine Abzeichen von meinem Kragen nesteln und an seinen heften, aber ich habe sie ja nie angelegt.« Er warf Russ einen Blick zu. »Deshalb habe ich gedacht, ich setz mir was auf, woran alle erkennen können, dass ich meinen alten Müßiggang wieder aufgenommen habe.« Er griff hinter sich und brachte die speckigste neonorange leuchtende Jagdmütze zum Vorschein, die Russ jemals außerhalb einer Hosentasche gesehen hatte, schlug sie aus und plazierte sie auf seinem Kopf. Er streckte die Hand aus. »Willkommen zurück, Russ.«
    Russ schüttelte seine Hand, und alle gratulierten, und ehe er wusste, wie ihm geschah, umarmte er Lyle, der ihm auf den Rücken klopfte und ihm ins Ohr flüsterte: »Jag mir nie wieder solche Angst ein.«
    Sie lösten sich voneinander, Lyle von einem Fuß auf den anderen tretend, dann klopfte Russ mit dem Stock auf den Boden. »Eine Umarmung alle acht Jahre«, sagte Russ. »Mehr ist bei mir nicht drin.«
    Daraufhin umarmten ihn Harlene und Knox, und Kevin schaffte Kartons mit Kuchen vom Kreemie Kakes heran, und er dachte: Ich bin der glücklichste Mistkerl der Welt.
    II
    Hadley half gerade Genny und Hudson, den Baum zu schmücken, als es an der Tür klingelte. Nun, »spielte den Schiedsrichter« traf es vielleicht eher. Hudson musste jeden Baumschmuck an eine bestimmte Stelle hängen, und Gott helfe ihnen allen, wenn eine Schneekugel zu dicht neben einem fliegenden Rentier baumelte. Genny andererseits bevorzugte den freien Stil. In diesem Moment warf sie eine Handvoll Lametta an eine Seite des Baums. Etwas davon landete sogar auf den Zweigen.
    »Benehmt euch«, mahnte Hadley, während sie zur Haustür ging.
    Es war Kevin Flynn, der beim Streifefahren eine Pause einlegte. Er war in Uniform, sein Fahrzeug stand mit laufendem Motor am Bürgersteig. Er nahm die Mütze ab und klopfte sich den Schnee von der Jacke.
    »Flynn?«
    »Hi«, sagte er. »Ich weiß, dass du den Rest der Woche freihast, deshalb wollte ich dir frohe Weihnachten wünschen.«
    »Danke. Dir auch, äh, ein frohes Fest.«
    »Würdet ihr vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher