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Und verfluche ihre Sünden

Und verfluche ihre Sünden

Titel: Und verfluche ihre Sünden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Ärmel und setzte sie auf. Er richtete sich auf, zog seine Jacke zurecht und verwandelte sich von einem normalen schlitzohrigen, lässigen Deputy in einen grauhaarigen Diplomaten des Gesetzes. Und ruinierte die Wirkung umgehend, indem er ihnen zuzwinkerte. »Noch einmal in die Bresche, liebe Freunde.«
    »Dann wollen wir mal«, meinte der Chief, als MacAuley den Flur hinunter zum Eingang des Reviers schlenderte. »Wir gehen ins Dienstzimmer und bringen alle auf den neuesten Stand.«
    Alle, das war Eric McCrea, der im Telefonbuch von Glens Falls blätterte und sich Adressen und Nummern notierte. »Lyle und ich haben das heute früh alles durchgesprochen«, sagte der Chief und ließ die Akten auf den Tisch fallen. »Wir haben den Bericht von Doc Scheeler über die Füllungen von John Doe drei. Das Amalgam ist modern, nicht älter als fünf Jahre. Was zu Scheelers Einschätzung seines Alters passt, zwischen einundzwanzig und fünfundzwanzig. Wir haben die DNA-Proben der beiden Leichen vom Muster Field, und das Labor der Staatspolizei wird uns sicher mit Vergnügen innerhalb von zwei oder drei Jahren eine Vergleichsanalyse liefern.«
    Flynn stöhnte.
    »Was ist mit zahnärztlichen Unterlagen?«, fragte Hadley. Dumm zu klingen fiel wesentlich leichter, wenn der größte Teil der Mannschaft woanders war.
    »Zahnärztliche Unterlagen sind großartig, wenn man ein unbekanntes Opfer mit einem bekannten Vermissten vergleichen will. Aber zur Feststellung der Identität sind sie nutzlos. Wir würden sämtliche Zahnarztpraxen des Staates New York prüfen müssen – wenn wir davon ausgehen, dass der Mann aus New York war. Aber nach allem, was wir wissen, könnte er genauso gut aus Kanada oder dem nördlichen New England stammen.«
    »Was ist mit dem ersten John Doe?« Flynn klang nicht sonderlich hoffnungsvoll.
    »Nichts.« Der Chief setzte sich auf den Tisch und plazierte die Füße auf einem Stuhl. »Das macht mich wahnsinnig. Wir haben Abdrücke. Wir haben die verdammten Tätowierungen. Selbst wenn es keine …« Er verstummte. Hadley war ziemlich sicher, wie der Rest des Satzes gelautet hätte: Selbst wenn es keine Verbindung zu den Typen gibt, die Knox gesehen hat. Niemand glaubte ihr, dass sie dieselbe Tätowierung bei dem Stechertypen gesehen hatte: Santiago. Sie wusste nicht, warum sie das störte. Es sollte ihr gleichgültig sein. Sie wurde bezahlt, ob sie den Täter nun erwischten oder nicht.
    »John Doe eins hat ganz sicher gesessen«, fuhr der Chief fort. »Weshalb haben wir dann bis jetzt noch keine Identifikation?«
    Es war eine rhetorische Frage. Hadley und Flynn sahen sich an. »Eric.« Der Chief hob die Stimme, um McCrea einzubeziehen. »Hast du was Neues?«
    »Hadley und ich haben gestern die Mitglieder der Rettungsmannschaft befragt. Niemandem ist irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen.«
    Hadley war nicht bewusst, dass sie eine Grimasse schnitt, bis der Chief sie fragte: »Was ist los?«
    Sie blickte zu McCrea. Der grinste. »John Huggins wollte wissen, was so ein süßer kleiner Käfer wie Knox bei der Polizei will.«
    Der Chief massierte seine Nasenwurzel. »John Huggins hat … Schwierigkeiten mit Frauen, die nicht seinen, ähem … traditionellen Vorstellungen entsprechen.« Er sah Hadley an. »Aber er ist harmlos. Und unsere Abteilungen arbeiten häufig zusammen, deshalb wollen wir versuchen, die Dinge zivilisiert zu handhaben.«
    Hadley runzelte die Stirn. »Wollen Sie damit sagen, dass es falsch von mir war, als ich ihn aufgefordert habe, Scheiße zu fressen und tot umzufallen?« Der Gesichtsausdruck des Chiefs war unbezahlbar. Sie hob die Hände. »Nur ein Scherz. Ich hab mich benommen.«
    Der Chief bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Kevin?«
    »Von den McGeochs und Agent Hodgden habe ich eine Liste der Farmen bekommen, die das ganze Jahr über Wanderarbeiter beschäftigen, und zusätzlich die Namen der Arbeiter, die legal hier sind.«
    Der Chief sah ihn erstaunt an. »Die Info hat Paula Hodgden einfach so rausgerückt?«
    Flynn wirkte, als wüsste er nicht, ob er verlegen oder stolz sein sollte. »Ich, äh, tja, möglicherweise habe ich den Eindruck erweckt, ich würde jeden verhaften, den ich finde und der nicht auf ihrer Liste steht.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich habe aber nichts versprochen.«
    »Aha.«
    »Tja, wie auch immer, ich bin jetzt jedenfalls so weit, dass ich losfahren und die Leute befragen kann, aber ich habe ein Problem. Ich spreche kein Spanisch.« Flynn runzelte die

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