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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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sich problemlos hochfahren. Dann fuhren wir auf der Suche nach WLAN-Empfang eine verlassene Straße entlang. Schließlich gelang es uns, eine Internetverbindung herzustellen, und nach kurzer Suche fanden wir die einfache Website des »Tattoo-Theatre«. Die Adresse lag nicht weit von Seale House entfernt. Wir schauten uns an.
    »Vielleicht kam es mir deshalb bekannt vor.«
    »Ja, vielleicht«, pflichtete er mir bei.
    Der Regen hatte aufgehört, aber die Luft war feucht und Dunst stieg vom Fluss auf. Das Tattoostudio lag zwischen einem Friseursalon und einem Secondhandladen.
    Noah sagte: »Ich kenne das Geschäft, aber früher war hier ein Schuster, erinnerst du dich?«
    Er hielt vor dem Geschäft und wir lasen das Schild an der Eingangstür. »Sie öffnen erst um 9 Uhr.«
    Ich drückte auf den Knopf an meiner Uhr. »Bis dahin sind es noch mehrere Stunden.«
    Noah lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Wir können nur warten.«
    Er hatte Recht, auch wenn es nicht gerade angenehm war, in nassen Sachen herumzusitzen, während die Zeit im Schneckentempo verging. Für eine Weile ließ Noah den Motor laufen und die Düsen bliesen heiße Luft in unsere Richtung, damit unsere Kleidung schneller trocknete. Ich schloss die Augen und versuchte das Pochen in meinen Schläfen nicht zu beachten. Schließlich wich das Adrenalin aus meinem Körper und ich döste ein, fuhr jedoch immer wieder hoch. Beim ersten Morgengrauen vernahm ich ein Geräusch. Als ich schwerfällig die Augen öffnete, sah ich ein Polizeiauto neben uns halten.
    »Noah, wach auf.«
    Langsam kam er zu sich. »Na, super!«, murmelte er noch schlaftrunken. Zwei Beamte stiegen aus und kamen auf uns zu. Noah kurbelte das Fenster herunter. Einer der Polizisten schaute herein und fragte nach Führerschein und Fahrzeugpapieren.
    »Darf man hier nicht an der Straße parken?«, fragte Noah, während er die Papiere herausreichte.
    Der Polizist sah sich die Dokumente an und sagte dann: »Bitte aussteigen.«
    »Warum?«
    »Ihr kommt jetzt mit uns. Kommissar Iverson ist auf der Suche nach euch.«
    Mir rutschte das Herz in die Hose. Ich griff nach meinem Rucksack und wir taten, was sie verlangten, ließen den Jeep abgeschlossen vor dem Tattoostudio stehen und kletterten auf die Rückbank des Streifenwagens. Als wir davonfuhren, schaute ich Noah an und murmelte: »Na, klasse.«
    »Ich kann Don keinen Vorwurf machen. In weniger als achtundvierzig Stunden fliegen zwei Häuser in die Luft, zu denen ich eine Verbindung habe.«
    Ich blickte in den dichten Morgennebel und wurde immer unruhiger, je weiter wir uns von dem Tattoostudio entfernten. Jetzt, so kurz vor dem Ziel, aufgehalten zu werden war einfach zu ärgerlich. Und ich konnte mir wahrhaft Besseres vorstellen, als auf einem Polizeirevier zu sitzen.
    Dort angekommen musste ich allein in einem leeren Raum warten. Ich kaute an meinen Fingernägeln und fragte mich, ob sie mich wohl auch verhören würden. Meine Gedanken drehten sich immer um die gleichen Themen. Jacks Stimme am Telefon gehört zu haben erfüllte mich mit Freude und Erleichterung. Jetzt hatte ich einen Beweis, dass er bei dem Unfall nicht ums Leben gekommen war. Doch diese Gewissheit brachte gleichzeitig mehr Verwirrung und unbeantwortete Fragen mit sich als je zuvor. Nur Jack selbst konnte letztendlich alles aufklären.
    Auch Paul Gerard mit seiner schwarzen Maske ging mir nicht aus dem Sinn. Die Tatsache, dass dieses Schwein eine Bombe gelegt hatte, die uns hätte töten können, machte mich genauso wütend wie die Erinnerung an seinen Überraschungsangriff auf Noah. Ich hatte Angst, besonders um Jack. Wusste mein Bruder, wie dicht uns dieser gemeingefährliche Kerl auf den Fersen war, und war er vor ihm sicher? Immerhin schien Gerard die unheimliche Gabe zu besitzen, seine Beute überall aufspüren zu können.
    Die Minuten krochen dahin. Nach mehr als einer Stunde des Wartens legte ich den Kopf auf die Arme und döste ein. Als ich erwachte, streckte ich mich. Da ich dringend auf die Toilette musste, ging ich zur Tür und stellte fest, dass nicht abgeschlossen war. Auf dem Gang war niemand zu sehen. Der Beamte, der vor der Tür gesessen hatte, als ich hereinkam, war nicht mehr da. Wahrscheinlich war ihm langweilig geworden, was man ihm nicht verdenken konnte.
    »Gut«, beschloss ich und schwang mir den Rucksack über eine Schulter. Wenn sie mich offenbar vergessen hatten, dann sollten sie mich eben suchen.
    Nachdem ich auf der Toilette gewesen war, stand

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