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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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behandelt.«
    »Ja, da sollte man vorsichtig sein.« Ich lachte, allerdings nicht, weil ich es komisch fand. Im Gegenteil, irgendwie machte Beth mir Angst.
    Sie senkte die Stimme. »Ich habe keinen Bock mehr auf diese kleinen Schlampen, die einen Schmetterling auf ihrem Knöchel oder eine Blume am Bauchnabel haben wollen. Weißt du, was ich meine? Das geht mir wirklich total auf den Keks.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Ich muss weitermachen. Schaust du später noch mal vorbei, damit wir ein bisschen reden können?«
    »Gut.« Ich hatte keine Ahnung, warum Jack gewollt hatte, dass ich hierherkomme, oder wie ich das Thema darauf bringen konnte.
    Beth ging hinter den Tresen. »Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich das hier verwahren sollte.« Sie zog einen weißen Umschlag hervor, auf dem mein Name stand. »Willst du ihn jetzt mitnehmen?«
    Ich nickte und bedankte mich leise, während ich ihn an mich drückte und sie sich dem Vorhang zuwandte. Mit einem Blick über die Schulter sagte sie: »In einer guten Stunde bin ich hier fertig. Komm doch dann einfach wieder vorbei.«
    Beim Verlassen des Ladens dachte ich an Jacks Spruch über Beth: »trau nicht, trau wohl«. In der Vergangenheit hatte ich keinem Mädchen in Seale House weniger vertraut. Doch so verwandelt, wie sie jetzt war, mit ihrem kurz geschorenen Kopf und dem gepiercten, tätowierten Körper und womöglich nach einer harten Gruppentherapie, hatte sie auf Jack offenbar wie jemand gewirkt, dem ich vertrauen konnte.
    Ich öffnete den Umschlag und zog eine kleine Tuschezeichnung eines aufwendig verzierten mittelalterlichen Kreuzes hervor, das ungefähr fünf Zentimeter hoch und genauso breit war. Darunter stand in der für Jack typischen Druckschrift: X MARKIERT DEN PUNKT. In dem Moment war es, als ob ein tief in meinem Gedächtnis vergrabenes Ereignis aus dem Dunst aufstieg, der mich umgab.
    »Das gibt Ärger«, flüsterte ich. »Du weißt genau, dass wir Hazels Raum nicht betreten dürfen.«
    Jack öffnete langsam die Tür. »Sei kein Feigling. Komm schon.«
    »Wo ist Noah?«
    »Er muss doch nicht überall dabei sein, oder?«
    Wir schlichen uns in Hazels schwach beleuchtetes Zimmer im oberen Stockwerk. Ich sah mich in dem Raum um, den ich noch nie zuvor betreten hatte. Das Herz klopfte mir bis zum Hals, dennoch folgte ich Jack, wie immer fest davon überzeugt, dass ich auf jeden Fall dort sein musste, wo er war. Er führte mich zu einem kleinen, runden Tisch mit Spitzendeckchen, auf dem vereinzelt Nippes herumstand. Dann hob er das Deckchen an und öffnete eine an der Seite des Tischchens verborgene Schublade. Ganz oben lag darin ein filigranes Kruzifix.
    »X markiert den Punkt«, sagte er, während er es herausnahm und einige Zettel zur Seite schob. Darunter wurden sauber verpackte Marihuana-Päckchen sichtbar und kleine Tütchen von etwas, was wohl Kokain sein musste, sowie einige Utensilien für den Drogenkonsum.
    »O nein«, stammelte ich leise und wich mit erhobenen Händen zurück. »Jack, wenn sie mitbekommt, dass wir das gesehen haben, bringt sie uns um!«
    »Das wird der alte Drachen nie erfahren.« Er legte alles wieder zurück an seinen Platz und schloss die Schublade. »Hör zu, Jocey. Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du deine Gegner nur besiegen kannst, wenn du weißt, wo ihre Schwächen liegen?«
    »Ich will sie gar nicht besiegen«, flüsterte ich und hastete zur Tür. »Ich will bloß nicht in den Keller geschickt werden.«
    Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt und lugte hinaus. Die Luft war rein und ich schlüpfte auf den Gang. Jack folgte mir. Nachdem wir die Tür wieder geschlossen hatten, seufzte ich vor Erleichterung und versetzte ihm einen Schlag auf den Arm. »Nächstes Mal machst du deine dummen Spielchen allein.«
    Der Rucksack schlug mir gegen die Schulterblätter, während ich – den Zettel fest umklammert – durch den Nebel hastete. Fünf Jahre zuvor war ich nur deshalb in der Lage gewesen, den beiden Polizisten zu verraten, wo Hazel ihre Drogen aufbewahrte, weil Jack mir das Versteck einige Wochen zuvor gezeigt hatte. Dieses Wissen war letztendlich wohl der Anfang vom Ende von Seale House.
    Ich musste auch an meinen zweiten Besuch in Hazels ehemaligem Zimmer vor einigen Tagen denken, als ich mich dort unerwartet wiedergefunden hatte. Jetzt wusste ich, dass mich irgendjemand oder irgendetwas aus einem bestimmten Grund dort hinbefördert hatte. Ich hatte die Schublade des kleinen Tischchens mit den Wasserflecken

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