Und weg bist du (German Edition)
Bücher besorgt. Noah und Jack waren mit großem Eifer dabei und ich wollte einfach nur mit ihnen zusammen sein.
Das laute Lachen einer Gruppe, die das Restaurant betrat, riss mich aus den Gedanken. Als sie sich einen Weg durch die besetzten Tische bahnte, erstarrte mein Blick. Es waren drei Typen und zwei Mädchen. Und einer der Jungs war Noah. Die anderen kannte ich nicht, aber wahrscheinlich waren es die Freunde aus der Schule, von denen er Jack erzählt hatte.
Einer von ihnen war stämmig und trug ein schwarzes T-Shirt, mit einer orangefarbenen Aufschrift. Ein langhaariges Mädchen hing am Arm eines Typen mit Baseballkappe. Das andere Mädchen hatte kurzes, rostbraunes Haar, schöne Haut und war sorgfältig geschminkt. Lächelnd unterhielt sie sich mit Noah. Er nickte und blickte auf. In dem Moment sah er mich.
Fragend hob er eine Augenbraue. Das Mädchen verstummte und folgte seinem Blick. Sie musterte mich aus Augen, an denen die besten falschen Wimpern klebten, die ich je gesehen hatte. Dann zogen sich ihre glänzenden Lippen zusammen, als würde sie an einer Zitrone lutschen.
Sofort wurde mir schmerzlich bewusst, wie ich mit meinem zerzausten Haar, der Schürfwunde auf der Wange und vollkommen ungeschminkt wohl aussehen musste, und errötete. Ich senkte den Blick auf meinen Becher und schaute nicht mehr hoch.
Kurze Zeit später hörte ich Noah sagen: »Wenn du mir auf diese Art nachspionieren willst, finde ich das alles andere als witzig.«
Durch den Lärmpegel im Restaurant hatte ich ihn nicht kommen hören. Doch jetzt stand er vor meinem Tisch und betrachtete mich mit finsterer Miene.
»Ich spioniere dir nicht nach!« Ich blickte zu seinen Freunden hinüber, die sich gerade an einem Tisch niederließen. Nur das Mädchen mit dem rostroten Haar blieb stehen. Die Hände in die kurvige Hüfte gestemmt, starrte sie uns an.
»Aha«, sagte Noah.
Wütend rutschte ich aus der Bank und wollte gehen. Doch Noah platzierte sich ans Ende des Sitzes und versperrte mir den Weg. »Beruhige dich, okay?«
Eilig rückte ich von ihm weg und verschränkte die Arme. »Geh zu deinen Freunden zurück.«
»Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
Ich antwortete nicht und sah ihn nicht an.
»Jocelyn?«
Ich griff nach meinem Becher, legte die Hände darum und trank einen Schluck Schokolade.
»Du bist weiß wie eine Wand und die Abschürfung auf deiner Wange sieht gar nicht gut aus. Was ist los?«
»Ich spioniere dir nicht nach, Noah. Woher hätte ich überhaupt wissen sollen, dass du heute Abend hier bist?«
»Ich gehe immer mittwochs hierher, weil es an dem Tag ein Pizza-Special gibt. Und meine Freunde kommen manchmal auch mit. Jack wusste das.«
»Mir hat er es aber nicht erzählt. Ist mir auch egal, was du tust.«
Das Mädchen bedeutete Noah, zu ihnen zu kommen. Auffordernd riss sie die Augen auf und versuchte ihm lautlos etwas mitzuteilen.
»Ihr könnt schon mal ohne mich bestellen«, rief er, worauf sie sich schnaubend umdrehte und zu den anderen setzte.
»Wer ist sie?«
»Sasha.«
»Seid ihr zusammen?«
»Noch nicht.«
Ich sah hinüber, wie sie mit steifem Rücken am Tisch saß. »Ich will euch nicht in die Quere kommen. Lass mich raus und iss mit deinen Freunden.«
Er schüttelte den Kopf. »Die kommen auch ohne mich klar. Und du solltest lieber hierbleiben.«
»Warum?«
Er sah mich mit dem gleichen Blick an, den ich von früher kannte. Durch seine reiferen Gesichtszüge wirkte er jedoch ungewohnt. »Jack ist nicht mehr da, um auf dich aufzupassen, und er würde es gar nicht mögen, wenn ich es zuließe, dass dir etwas zustößt.«
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »So ein altmodischer Quatsch. Mach Platz, damit ich rauskann.«
»Was ist denn jetzt los?«
Ich funkelte ihn böse an.
»Okay, Jocey, es tut mir leid, wenn dich alles nervt, was ich sage! Aber bleib wenigstens auf eine Pizza. So lange wirst du mich wohl noch ertragen, oder?«
»Damit das klar ist: Ich habe diese Pizzeria nur betreten, weil ich sie wiedererkannt habe. Wenn ich gewusst hätte, dass ich dir hier begegnen würde, wäre ich vorbeigegangen.«
»Seit wann bist du so empfindlich? Als du zwölf warst, konnte man mehr Spaß mit dir haben.«
Die Kellnerin kam abermals an unseren Tisch und Noah bestellte eine mittlere Pizza. Nachdem sie gegangen war, musterte ich ihn. Sein verschlossener Blick verunsicherte mich noch mehr als am Abend zuvor.
Er deutete auf mein Gesicht. »Erzählst du mir, was geschehen ist?«
»Ich war in
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