Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
Vom Netzwerk:
Seale House und das war keine gute Idee. Ich bin … gestürzt. Zufrieden?«
    »Warum bist du dort gewesen? Willst du unbedingt die alten Geister wecken? Dort wohnt niemand mehr.«
    »Abgesehen von dem Ungeheuer im Keller.«
    Man sah ihm an, dass er die Bemerkung für einen Witz hielt.
    »Bist du runtergegangen?«
    »Ja.«
    Noah runzelte die Stirn. »Nach dem Brand ist es wahrscheinlich ziemlich gefährlich, das Haus überhaupt zu betreten.«
    Damit hatte er Recht. Bei dem Gedanken, wie viele Beinah-Unfälle ich gehabt hatte, wurde mir ganz schlecht. Doch wirklich mitgenommen hatte mich das, was mit Georgie geschehen war. Bei dem Gedanken an den Pistolenschützen wurde meine Angst um Jack nur noch größer.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Ich beschloss, ihn etwas zu fragen, was ich einfach wissen musste. »Wer hat dir eigentlich von Jacks Unfall erzählt. Beziehungsweise von seinem … Tod.«
    »Na ja. Ich habe es nicht sofort erfahren. Aber Jack ist einige Tage nicht mehr online gewesen. Er war einfach nicht mehr da. Zuerst habe ich gedacht, er hat vielleicht besonders viel zu tun, doch dann hat ISI mir einen Bericht geschickt über das, was geschehen ist.«
    Die Kellnerin stellte ein Getränk für Noah ab und er nahm einen Schluck.
    »Ich hätte dich anrufen sollen«, sagte ich. »Aber ich konnte einfach nicht.«
    »Schon gut.«
    »Zumindest waren die von ISI so aufmerksam, es dir mitzuteilen.«
    »Stimmt.« Er starrte in sein Glas. »Vor einer Woche habe ich gekündigt.«
    »Was? Warum hast du das getan?«
    »Hauptsächlich weil ich mich nach Jacks Tod fühlte, als hätte man die Luft aus einem Rettungsboot gelassen. Ohne ihn wollte ich dort nicht bleiben. Immerhin haben wir gemeinsam unsere Computerleidenschaft entdeckt. Wir waren beide so fasziniert vom Programmieren. Und später von ISIs Interesse an uns. Es ist nicht mehr das Gleiche, ohne ihn.«
    Noah konnte manchmal extrem schwierig und bissig sein, doch seine Loyalität zu meinem Bruder rührte mich.
    Kurze Zeit später brachte die Kellnerin eine dampfende Pizza, die mit Wurst, Schinken und gedünsteten Zwiebeln belegt war. Noah griff sich ein Stück. Als er es hochhob, zog es Käsefäden. Dann sah er mich an. »Du willst doch auch etwas, oder?«
    Mein Stolz kämpfte gegen meinen Magen, gab sich aber schnell geschlagen. Ich nahm mir ein Stück und biss hinein. Für eine Weile waren wir zu sehr mit Kauen beschäftigt, um zu reden.
    Am Tisch seiner Freunde brach Gelächter aus und ich blickte zu ihnen hinüber. Sasha führte die Unterhaltung mit sprühender Energie und lächelte dabei den stämmigen Typen an, der aber nicht daran interessiert zu sein schien, mit ihr zu flirten. Vielleicht war es für ihn allzu offensichtlich, dass sie versuchte Noah eifersüchtig zu machen.
    Nachdem ich ein weiteres Stück gegessen hatte, begann ich mich langsam besser zu fühlen. Mir war wieder warm und ich war nicht mehr hungrig. Hier im Restaurant kamen mir die seltsamen Ereignisse in Seale House und in der dunklen Gasse fast unwirklich vor. Ich überlegte, ob ich Noah erzählen sollte, was mit Georgie geschehen war. Doch sofort verwarf ich die Idee wieder. Bei dem Brief von Jason Dezember hatte er mir schon kaum geglaubt und ich hatte keine Kraft, um zu versuchen ihn ein weiteres Mal zu überzeugen. Als ich satt war, lehnte ich mich zurück und blieb einfach sitzen, ohne dem Pochen eines beginnenden Kopfschmerzes Beachtung zu schenken. Geistesabwesend pulte ich an einem Dachziegel-Splitter, der sich in meine Handfläche gebohrt hatte.
    Noah griff nach meiner Hand und hob sie ins Licht. »Die ist ja auch total aufgerissen! Und das alles von einem einzigen Sturz?«
    Ich entzog mich ihm und umklammerte meinen Becher, während ich den letzten Schluck Schokolade trank. Als ich ihn abstellte, sah er mich noch immer fragend an. »Danke für die Pizza, Noah.«
    »Du musst die Wunden unbedingt behandeln, besonders die im Gesicht. Zu Hause habe ich eine entzündungshemmende Creme.«
    Als ich nicht antwortete, fügte er hinzu: »Ich glaube, du bleibst besser noch eine Nacht bei mir.«
    Das Pochen in meinen Schläfen wurde immer stärker – die üblen Kopfschmerzen ließen sich jetzt nicht mehr ignorieren. Ich war unsicher, was ich tun sollte, denn ich wollte mich Noah auf keinen Fall ein zweites Mal aufdrängen. Doch wenn ich am nächsten Tag noch einmal nach Seale House zurückkehren wollte, brauchte ich einen sicheren Platz zum Schlafen.
    Er schaute mir in die Augen. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher