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Und weg bist du (German Edition)

Und weg bist du (German Edition)

Titel: Und weg bist du (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Kae Myers
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war zum Schießen. Sie schrien und klopften sich gegenseitig auf dem Kopf herum. Irgendjemand hat dann seine Milch über Nessa ausgeschüttet, um sie zu löschen.«
    »Und dann kam die Pausenaufsicht und hat uns alle gerügt, weil wir gelacht haben.«
    Inmitten dieses Durcheinanders waren wir durch den Zaun geschlüpft und hatten uns vom Acker gemacht. Nach der Mittagspause war eine Schülerversammlung angesetzt und wir wussten, dass uns dort niemand vermissen würde. Wir gingen ins Kino und danach in dieses Lokal zum Essen.
    Noah lehnte sich zurück und verschränkte lächelnd die Arme. »Das war ein Supertag.«
    »Stimmt. Aber das Ding ist, dass ich, bevor ich nach Watertown kam, nie Haare gesehen habe, die einfach so Feuer fangen, oder Vorhänge, die sich selbst löschen, oder Wände, die sich am helllichten Tag bewegen wie in einem Albtraum. Manchmal verschwanden Dinge, die die Kinder extra gut versteckt hatten, was sehr frustrierend für sie war. Beth wurde zum Beispiel fuchsteufelswild, als das Klappmesser plötzlich nicht mehr unter der Matratze war, wo sie es normalerweise hinlegte. Irgendwann ist es dann in ihrer Kommode oder sonst wo wieder aufgetaucht. Manchmal fand ich es auch unter meinem Kopfkissen, und Jack und Dixon ist das ebenfalls passiert.«
    Ich blickte aus dem Fenster des Lokals nach draußen, sah dort aber nicht die Straße, sondern eine seit langem verblasste Erinnerung. »Das schlimmste Erlebnis war, als ich einmal geträumt habe, unten im Keller zu sein und überfallen zu werden. Am nächsten Morgen hatte ich tatsächlich blaue Flecken. Vor meiner Zeit in Seale House kannte ich solche Dinge nur aus dem Fernsehen.«
    Ich wandte mich wieder Noah zu und sah Bestätigung in seinen Augen. »Ich gebe es nur ungern zu, aber du hast Recht. Irgendetwas Seltsames ging dort vor sich. Zuerst habe ich noch versucht es zu ignorieren, aber mit der Zeit schien es immer schlimmer zu werden.«
    »Hast du irgendeine Erklärung dafür?«
    »Vielleicht, aber sie ist ziemlich gewagt.«
    Neugierig beugte ich mich vor. »Schieß los.«
    »Manchmal habe ich mich gefragt, ob jemand von den Kindern, die dort lebten, besondere Fähigkeiten hatte.«
    »Und was für Fähigkeiten?«
    »Mentale Kräfte.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete ich. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ursache eher im Haus selbst zu suchen ist. Ich hatte das Gefühl, je gemeiner und kontrollierender Hazel wurde, je gefährlicher Edgar handelte, desto unheimlicher wurde das Haus.«
    Er trank einen Schluck und blickte dann auf die Eiswürfel in seinem Glas. »Wahrscheinlich werden wir es nie wirklich klären können. Außerdem sind fünf Jahre eine lange Zeit. Wenn damals Dinge geschahen, die wir uns nicht erklären konnten, ist es wahrscheinlich zwecklos, es jetzt zu versuchen. Insbesondere nachdem Seale House inzwischen halb abgebrannt ist. Ich bin froh, dass ich nicht mehr auf Pflegefamilien angewiesen bin. Wir sollten die Sache einfach vergessen.«
    »Das habe ich versucht, seit ich damals weggerannt bin. Bis Jack beschlossen hat mich wieder mitten dort hineinzukatapultieren.«
    Die Kellnerin brachte das Essen und wir brachen unsere Unterhaltung ab, was für Noah in Ordnung zu sein schien. Bei dem Duft von Steaksandwich und Pommes bekam ich jetzt doch Appetit.
    Wir aßen schweigend. Nach einer Weile schob ich meinen Teller zur Seite, öffnete den braunen Umschlag und ließ die ersten Puzzleteile zusammen mit denen aus dem Plastiktütchen herausgleiten. Zwei davon waren Randstücke und ich legte sie zusammen. »Sieht aus wie ein Gehsteig.«
    »Mehr isst du nicht?«
    »Ich bin satt. Du kannst gern meine Pommes haben, wenn du noch Hunger hast.« Ich konzentrierte mich auf das Puzzle und versuchte vergeblich noch weitere zusammenpassende Teile zu finden. Enttäuscht stellte ich fest, dass es keine mehr gab.
    »Früher konntest du mehr essen als Jack oder ich«, sagte Noah.
    »Damals war ich auch größer als du. Inzwischen hast du aber aufgeholt, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte. Ist übrigens ganz nett, nicht mehr von oben auf dich herabzuschauen. Deine Schuppen waren nicht gerade eine Augenweide.«
    Ich schob alle Puzzleteile zurück in das Plastiktütchen und wandte mich wieder dem roten Papierstreifen zu, den wir für eine Skytale hielten. Dann griff ich nach meinem Strohhalm und wischte ihn ab. Nachdem ich den Streifen darumgewickelt hatte, wurde schnell klar, dass auch er nicht den richtigen Durchmesser hatte.
    »Das

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