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...und wenn Du auch die Wahrheit sprichst

...und wenn Du auch die Wahrheit sprichst

Titel: ...und wenn Du auch die Wahrheit sprichst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Firma interessieren, wird sie ihre Einstellung sicher überdenken. Ja, so machen wir das.« Er lachte, so begeistert war er von seiner Idee. Natürlich setzte er Michaelas Zustimmung voraus.
    Sie seufzte resigniert. Der erste Vorschlag hatte ihr besser gefallen. Aber wen interessierte das? Immerhin, das Gute an Kanters neuer Idee war, dass damit das Versteckspiel rund um ihren Job endlich aufhörte. Das wog allerdings den viel größeren Nachteil nicht auf. Sie würde damit sehr wahrscheinlich bei Tanjas Überlegungen das entscheidende Zünglein an der Waage sein, welches zu Gunsten ihres Vaters wog. Michaela war der Verzweiflung nahe. Wieder einmal hatte ihr Versuch, sich aus der Sache zurückzuziehen, sie nur noch tiefer in den Schlamassel gezogen.
    Michaela folgte einer erneuten Einladung in Kanters Haus. Sie freute sich auf den Abend, hatte aber auch gehörige Bauchschmerzen. Schließlich wusste sie, dass dieser Abend nicht dem reinen Privatvergnügen diente. Walter Kanter verfolgte ganz bestimmte Interessen.
    »Mein Vater scheint einen Narren an dir gefressen zu haben«, begrüßte Tanja ihre Freundin lächelnd.
    Nun kam auch Walter Kanter. »Ah, Frau Dietz, guten Abend.«
    Wie gewohnt begann man mit einem Aperitif. Beim Essen brach Tanjas Vater heute jedoch die goldene Regel, welche das Thema Arbeit vom Gespräch ausschloss. Während sie auf das Dessert warteten, wandte er sich an Michaela. »Tanja erzählte mir, Sie arbeiten als Assistentin im Management. Das interessiert mich. Was machen Sie genau?«
    »Ach, alles und nichts. Ich springe immer dort ein, wo Not am Mann ist. Die typische Lückenbüßerin.« Michaela behagte das Theater ganz und gar nicht. Sie sah zu Tanja. Die lächelte ihr arglos zu.
    Sie schaute wieder zu Kanter. Auch der lächelte. »Das klingt, als wären Sie nicht besonders zufrieden mit Ihrem Job.«
    Michaela zögerte mit der Antwort. Sie hatten zwar nichts Konkretes abgesprochen, aber was Kanter von ihr erwartete, war klar. »Doch, eigentlich schon«, sagte sie unbestimmt.
    »Eigentlich?« griff Kanter das Stichwort auf. »Was fehlt?«
    »Ich würde gern etwas mehr Verantwortung übertragen bekommen«, antwortete Michaela wahrheitsgemäß. »Aber als Frau im Management wird man oft zurückgesetzt.«
    Walter Kanter hielt einen Augenblick verblüfft inne. Er hatte die Anspielung verstanden. »Das geschieht sicher nicht bewusst«, verteidigte er sich.
    »Bewusst oder nicht. Sie glauben gar nicht, wie tief verwurzelt die guten, alten Vorurteile sind. Auch bei Frauen übrigens«, räumte Michaela ein. »Ich habe mal eine Verhaltensstudie darüber gelesen.«
    Kanter räusperte sich. »Äh ja, das klingt nicht ganz aus der Luft gegriffen. Nun, warum bewerben Sie sich nicht einmal in meinem Unternehmen? Wir suchen immer Mitarbeiter, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Das Hotelgewerbe bietet viele Herausforderungen. Glauben Sie mir.«
    Tanja folgte dem Gespräch zwischen ihrem Vater und Michaela mit augenscheinlichem Interesse.
    »Das ist ein nettes Angebot«, sagte Michaela jetzt. »Aber ich kann es nicht annehmen. Ich würde mich schämen, Nutznießerin meiner Freundschaft zu Tanja zu sein.«
    Kanter sah sie verdattert an. So war das nicht geplant. Warum ließ seine Verbündete den Ball einfach fallen, statt ihn aufzufangen und weiterzuspielen?
    Ganz unerwartet sprang Tanja ihrem Vater helfend zur Seite. »Was für ein Quatsch. Als ob du das nötig hättest.«
    Kanter lächelte zufrieden. »Da hören Sie es, Frau Dietz. Aber Sie müssen natürlich nicht sofort antworten. Denken Sie darüber nach.« –
    Tanja brachte Michaela wie gewohnt zur Tür. Das Taxi wartete bereits.
    »Was sagst du zu dem Angebot meines Vaters?« fragte sie.
    »Das hat er sicher nicht ernst gemeint.«
    »Da kennst du ihn schlecht. Er macht solche Angebote nicht leichtsinnig.«
    »Dann bleibt es dabei. Ich kann es nicht annehmen.«
    Tanja lächelte sanft. »Meinetwegen musst du nicht verzichten.«
    »Aber ich weiß doch, wie du zur Firma deines Vaters stehst. Es wäre . . . wie ein Verrat gegenüber dir.« Michaela strich flüchtig über Tanjas Wange. »Das würde mir irgendwie den Spaß an dem Job verderben.« Es gelang Michaela, ihrer Stimme einen heiteren Klang zu verleihen.
    »Ich will nicht, dass du meinetwegen ablehnst. Das würde mir auf der Seele liegen. Wenn du denkst, das Angebot ist eine gute Chance, dann greif zu!«
    Michaela seufzte. »Es ist ein gutes Angebot.« Allerdings eines, das ich

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