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Und wenn wir fliehen (German Edition)

Und wenn wir fliehen (German Edition)

Titel: Und wenn wir fliehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crewe
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hilfst du uns nun oder willst du nur rumstehen und jammern, während wir was tun?«, fragte Gav Tobias, woraufhin der ein beleidigtes Gesicht machte. Als er dann hinter Gav her kletterte, um die Vorräte durchzusehen, drehte ich mich zu Meredith um.
    »Komm schon, Meredith«, sagte ich so fröhlich wie möglich. Sie stand ganz steif da, presste aber die Lippen zusammen und nickte. Daraufhin liefen sie, Tessa und ich schnell zum Supermarkt.
    Das Türschloss war aufgebrochen worden, wahrscheinlich von jemandem, der auf der Suche nach etwas Essbarem war, die Schlitten hatten sie nicht angerührt. Wir zogen die sechs größten hervor und rannten damit zurück zum Truck. Ihre Kunststoffunterseiten schabten hinter uns über den Schnee.
    Leo gab uns vom Dach aus ein Okay-Zeichen. »Also, wir brauchen auf jeden Fall das Zelt«, sagte Gav gerade. Dann begann er damit, uns Kisten und Tüten aus dem Laster zuzureichen. »Und die beiden Schlafsäcke, und die ganzen Decken. Die Lebensmittel. Etwas von dem Wasser. Wir können die Flaschen ja nachfüllen.«
    »Ich hab ein paar Reinigungstabletten dabei«, sagte Tobias. »Hier, und wir werden den Erste-Hilfe-Kasten brauchen und den Kocher mit dem zusätzlichen Benzin. Und natürlich den Funkempfänger.«
    »Ich glaub nicht, dass es zurzeit noch irgendwelche Stationen gibt, denen man lauschen könnte«, sagte Gav.
    »Das ist ein Sprechfunkgerät«, erwiderte Tobias. »Ein ziemlich gutes sogar. Vielleicht können wir damit Kontakt zu diesen Wissenschaftlern in Ottawa herstellen, falls da welche sind, und sie dazu bewegen, uns auf halber Strecke zu treffen.«
    Gav sah ihn skeptisch an. »Kriegen wir das noch unter?«, fragte er mich.
    »Ich glaub schon.« Ich nahm die Tüte mit den Decken und packte sie auf den Schlitten, den ich für Meredith leicht halten wollte. »Auf diesen hier passt noch was drauf«, sagte ich und zeigte auf den daneben.
    »Es kommt auf jeden Fall mit«, verkündete Tobias. »Ich nehme den Schlitten, wenn irgendwer sonst ein Problem damit hat.«
    »Glaubst du, es gibt unterwegs noch Militärstützpunkte, die uns vielleicht helfen könnten?«, fragte ich ihn. »Uns eventuell einen neuen Laster leihen?«
    »Es ist schon seit Wochen niemand mehr gekommen, um nach uns zu sehen«, antwortete er. »Und Nachrichten haben wir auf den normalen Frequenzen auch keine mehr reingekriegt. Wahrscheinlich war es überall dasselbe. Die Leute sind krank geworden oder abgehauen oder haben sich, in der Hoffnung, irgendwie über die Runden zu kommen, sonst wo verkrochen.«
    »An der Grenze waren Soldaten«, sagte Leo. »Aber kaum hatten sich ein paar mit dem Virus angesteckt, sind die meisten von ihnen desertiert.«
    Das überraschte mich nicht, nachdem ich erlebt hatte, wie schnell die Leute von der Armee, die eigentlich die Quarantäne durchsetzen sollten, sich aus dem Staub gemacht hatten; doch seine Worte ließen mich noch mehr frieren. Wir waren offensichtlich wirklich ganz alleine in dieser Sache.
    »Der Impfstoff«, sagte Gav und ließ mir die Kühlbox in die Hände gleiten. Ich verstaute sie vorsichtig auf meinem Schlitten und ging dann zum Truck, um den Straßenatlas zu holen.
    »Es gibt einen ganzen Haufen kleiner Städte entlang der Straße, alle paar Kilometer eine«, sagte ich, nachdem ich zu der Gegend geblättert hatte, in der wir angehalten hatten. »Vielleicht müssen wir noch nicht mal draußen zelten.«
    »Dagegen hätte ich absolut nichts einzuwenden«, sagte Gav. Er kam nach vorn und legte den Arm um meine Hüfte. »Startklar?«, fragte er zärtlich.
    »Ja«, erwiderte ich, ungeachtet des nervösen Pochens meines Herzens. Er nahm mich fest in den Arm. Ein stilles Versprechen: Wir schaffen das. Ganz sicher. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter, gönnte mir selbst noch ein bisschen Trost. Die Überreste des schlechten Gewissens wegen Leos Kuss schmolzen dahin. Das hier durchzustehen, war alles, was zählte, und ich war so unendlich dankbar, Gav dabei an meiner Seite zu haben.
    Leo schwang sich vom Dach herunter auf den Müllcontainer und anschließend auf den Boden und kam wieder zu uns. »Was immer die mit uns vorhaben, sie lassen sich Zeit«, sagte er. »Wir sollten ihnen lieber nicht noch mehr geben.«
    Mit den Schlitten im Schlepptau marschierten wir die Auffahrt zum Highway entlang. So vollbeladen waren sie deutlich schwerer zu ziehen. Mein Arm fing schon an weh zu tun, als wir gerade dort ankamen. Auf der einen Straßenseite türmten sich Schneeberge, die

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