Und wieder Carmel
Hand zärtlich in der seinen.
„Wenn es nicht so verläuft wie unser letztes Abendessen.“
„Nein, wird es nicht, ich verspreche es.“ Alex hielt zwei Finger hoch und
schwor.
Ich strahlte ihn an. „Dann gehe ich gern mit dir aus.“
„Sehr gut. Aber morgen hol ich dich um halb fünf ab, ja?“
„Ja.“
Alex küsste mich noch einmal und dann stieg ich aus, wenn auch widerwillig.
8.
Kapitel
Nachdem Alex und ich von den Larsons
wieder zurück sind, gehe ich in mein Zimmer und ziehe mich für das Probeessen
um. Diesmal fahren wir mit mehreren Taxis los und halten vor dem kleinen
Restaurant an der Küstenstraße, in das mich Alex zum ersten Mal eingeladen
hatte. Die Tische sind auf der Terrasse zu einer langen Tafel zusammengestellt
und festlich gedeckt. Die glitzernden weißen Tischdecken sind mit roten Kerzen
und Rosen dekoriert. Kleine Namensschilder helfen bei der Sitzordnung. Rita-Sue
und Felix sitzen mir gegenüber und sie lächelt mich verschmitzt an, als Alex
sich räuspernd neben mich setzt. Unbehagen steigt in mir auf und mit ihm ein
Verlangen, mit Claire zu sprechen. Ich suche in meiner kleinen Cocktailtasche
nach meinem Handy und tippe blind unter dem Tisch: Profssen.Aley sitzt neben mis ,riecht gv,4niert mich.
Claire: Wer zum Geier ist Aley ? Und wie riecht gv ? Meinst du Geschlechtsverkehr?
Ich muss bei Claires Antwort unterdrückt kichern, was Alex dennoch bemerkt. Er
sieht mich mit dem Handy und schüttelt nur abwertend den Kopf.
Ich: Nicht Aley , Alex sitzt neben mir und er riecht
nicht nach Geschlechtsverkehr, sondern gut!
Schreibe ich ganz langsam und mit Bedacht.
Claire: Ha, du schreibst blind unterm Tisch. Das ist Absicht oder?
Ich: was?
Claire: Dass er neben dir sitzt.
Ich: Ja, von Rita-Sue.
Claire: Und, bist Du gefährdet?
Ich: Wegen Alex?
Claire: Ja, natürlich wegen Alex.
Ich: Ich glaube schon.
Claire: Er auch?
Ich: Meinetwegen? Ich glaube nicht.
Claire: Pass auf Dich auf, ja?
Ich: Ja, mach ich.
Rita-Sues Vater spricht einen Toast und ich kippe schnell etwas Wasser in mein
Champagnerglas. Dabei fällt mir das Handy vom Schoß, genau zwischen Alex und
mich. Alle starren uns an und ich bücke mich, genau wie Alex um es aufzuheben.
Wir stoßen mit den Köpfen zusammen und er sagt leise und unwirsch: „Aua.“
„Autsch“, sage ich auf Deutsch und sehe ihn biestig an. Sein Gesicht ist
emotionslos und kalt und dennoch sieht er besser aus denn je.
„Danke“, flüstere ich leise, als Alex mir das Handy gibt und ich greife schnell
danach, als seine Augen das Display inspizieren. Schnell drücke ich beenden und
stecke das Handy wieder in meine Tasche. Ich erröte langsam, denn der Gedanke,
er könnte den Text gelesen haben, ist mir schrecklich peinlich. Claire und ich
schreiben uns natürlich auf Deutsch, aber seinen Namen erkennt er auch in
dieser Sprache. Die Kellnerin schenkt Champagner nach und ich trinke mein Glas
in einem Zug aus, um mich zu beruhigen. Dank einer sehr aufmerksamen Servicekraft
ist mein Glas in Windeseile wieder gefüllt. Der Salat wird serviert, im
Hintergrund spielt leise Klaviermusik und die rund zwanzig Gäste reden leise
und schlemmen ihre Vorspeise. Rechts von mir sitzt Scott, der seine Feinmotorik
in all den Jahren leider nicht verbessern konnte. Er spießt Unmengen Salat auf
seine Gabel und stopft diesen in seinen Mund, sodass die Vinaigrette an seinem
Kinn hinunterläuft. Rita-Sue beobachtet Alex und mich und lächelt mich dabei
aufmunternd an. Felix strahlt über das ganze Gesicht und scheint überglücklich.
Dieses Lächeln finde ich ebenfalls in Pauls Gesicht, nur Victoria scheint noch
etwas zu stören. Nachdem ich mit dem Salat fertig bin, entschuldige ich mich
kurz, gehe auf die Toilette und schreibe Claire eine SMS: Ich glaube nicht,
dass ich in Gefahr bin, Claire, Alex ist unglaublich kalt und abweisend.
Claire: Das war er damals auch und dann …. *grins*
Ich: Das war damals. Aber dieses Mal hasst er mich und das krieg ich auch zu
spüren.
Claire: dann tue auch nichts Dummes, hörst du?
Ich: Nein, mach ich nicht.
Claire: Irgendwie glaub ich Dir nicht. Ich hab das Gefühl, Du würdest ihn am
liebsten anspringen.
Ich: Das würde für mich sehr schmerzhaft ausgehen.
Claire: *kicher* abgeprallt wie von einem Laternenmast.
Ich: Ganz genau.
Ich lächle, stecke mein Handy zurück in die Tasche und gehe zurück an meinen
Platz.
Das nächste Gericht wird serviert, Filetsteaks in Pfeffersoße mit Kartoffeln
und Bohnen. Es schmeckt mir
Weitere Kostenlose Bücher