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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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bitte hier liegen. Ich werde mein Auto mitnehmen, wenn ich mit
Anna gesprochen habe“, wehrte er ab.
„Ok, dann lass ich ihn hier liegen.“ Jamie beugte sich wieder vor und legte den
Schlüssel ab. Alex sah ins Haus und erblickte mich, wie ich von der Küche aus
zu ihm hinüber spähte.
„Vielen Dank Jamie. Ich werde morgen wieder kommen“, sprach er mit fester
Stimme, denn er wusste, dass ich ihn hören würde.
„Dann bis morgen, Alex.“ Jamie schoss die Tür und sah sich um. „Hat er dich
gesehen?“
„Ja“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Er ist schon außergewöhnlich und verhält sich nicht, wie andere sich verhalten
hätten.“
„Und das macht es für mich so schwierig ihn zu verstehen, gerade jetzt. Ich
weiß einfach nicht, warum er das gestern Abend getan hat.“
„Willst du es mir erzählen?“
Die Haustür ging auf und Glen kam herein. „Was erzählen?“
„Nichts Besonderes“, erklärte Jamie mit einem Lächeln.
„Ich denke doch, junge Dame.“ Und damit wandte er sich mir zu. „Wie kommt das
Auto von Alex Walker vor unser Haus, wenn er gerade mit dem Truck wieder
weggefahren ist? Heute Nacht stand der Wagen auch schon da, aber Alex war nicht
hier, Amy auch nicht. Anna? Willst du mir etwas sagen?“
Jamie versuchte mit den Händen hinter meinem Rücken Glen ein Zeichen zu geben,
dass er aufhören solle. Doch Glen sah mich eindringlich an .
„Ich bin heute Nacht mit dem Wagen vom Strandhaus hierher gefahren.“
„Warum bist du gefahren? War jemand dabei?“
„Ich war allein. Alex hat sich auf der Party anderweitig vergnügt und ich
konnte das nicht ertragen. Deshalb hab ich den Wagen genommen, weil ich doch
nicht alleine zu Fuß die Straße lang laufen soll … “ Mir rannen die Tränen über
die Wange. Glen wich der Ernst bereits bei meiner zittrigen Stimme aus dem
Gesicht. Die Tränen setzten ihn dann Schach matt und er sagte nur: „Das hast du
richtig gemacht.“
„Anna möchte gern ein paar Tage nach Monterey zu ihrer Freundin. Hast du Zeit
sie zu fahren?“, fragte Jamie.
„Ja, natürlich. Jetzt gleich?“
„Ja“, schluchzte ich.
Ich verabschiedete mich kurz von Amy, die mich traurig und hilflos ansah. Dann
fuhren Glen und ich los. Auf dem Weg erklärte mir Glen, dass ich jederzeit
anrufen könne und er würde sofort kommen, um mich abzuholen. Was auch immer
Alex getan oder nicht getan hätte, ich solle mir den Aufenthalt nicht verderben
lassen. Schließlich hätten sie alle mich in ihr Herz geschlossen und sie
wünschten sich, dass ich glücklich sei und eine schöne Zeit in Carmel hätte.
Ich nickte nur zustimmend und lächelte dankbar.
Bei Claire angekommen nahm diese mich fest in die Arme und ich begann sofort
wieder zu weinen. Betty, Claires Gastschwester begrüßte mich nur kurz und zog
sich dann diskret zurück. Ich erzählte Claire, in allen Einzelheiten, was
passiert war. Abschließend schnäuzte ich noch einmal kraftvoll in ein
Taschentuch und Claire fragte: „Du hast ihn also mit der Blondine in der
Besenkammer erwischt?“
„Ja genau.“, näselte ich durch das Taschentuch.
„Haben sie sich geküsst?“
„Nein.“
„Haben sie sich irgendwie befummelt?“
„Es sah so aus, als wenn er sie gar nicht berührt hätte. Er stand ja nur vor
der blöden Kuh und die hat angefangen, ihn auszuziehen. “
„Er hat nichts gemacht?“
„Nein. Es hatte den Anschein, als wenn er nur darauf gewartet hätte, dass ihn
jemand erwischt.“
„Sagtest du nicht, er wäre betrunken gewesen? Wie kann er denn eine solche
Situation provozieren?“
„Ja, er war betrunken, seine Bewegungen glichen der einer Schnecke. Aber er
tickt anders als wir und er war eine ganze Zeit verschwunden.“
„Eine betrunkene, anders tickende Schnecke im Besenschrank mit einer blöden
Kuh.“
Ich musste lachen. Claire kicherte ebenfalls. „Unterm Strich ist nichts
passiert, außer dass er sich maßlos betrunken hat und sauer auf dich war, weil
du ihn nicht rangelassen hast.“
„Nicht rangelassen, Claire?!?“
„Ok, ok, du wolltest die Saufnase nicht küssen, besser?“
„Ja.“
„Das ist ja eigentlich verständlich. Man weiß ja nie, wie sich so was
entwickelt, nachher kotzt er dir noch vor die Füße, igitt.“
„Iihh, Claire!“
„Stellt sich also nun die Frage, warum er sich hat volllaufen lassen und warum
er dich verletzten wollte mit seiner Besenkammernummer?“
„Ganz genau!“
Ich war so froh, dass ich bei Claire sein konnte. Sie fand, wenn auch manchmal
ein wenig derbe, immer die

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