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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Salon. »Ach, Julian!« rief sie. »Hallo! Wir hatten dich gar nicht –« Sie stockte, als sie das geheimniskrämerische Getue ihres Mannes bemerkte, der wie ein anonymer Anrufer über dem Telefon hing. Und Julian stand wie ein Komplize dicht an seiner Seite. »Was ist denn hier los?«
    Julian hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen, und als Nan fragte: »Was ist passiert?«, sagte er gar nichts. Er hielt es für klüger, Andy die Initiative zu überlassen. Es schien ziemlich klar, daß Andys Verstohlenheit etwas mit Nan zu tun hatte. Was allerdings, war die Frage.
    Andy sprach inzwischen mit gedämpfter Stimme ins Telefon, sagte: »Fünfundzwanzig«, ohne auf die Frage seiner Frau zu reagieren.
    Doch das Wort »Fünfundzwanzig« verriet Nan augenblicklich, was Julian und Andy ihr zu verschweigen versuchten. »Nicola!« sagte sie nur und lief zum Empfangstisch. Als sie dort ihr Tablett absetzte, stieß sie einen Weidenkorb mit Hotelbroschüren um, die zu Boden flatterten. Niemand hob sie auf. »Ist Nicola etwas zugestoßen?«
    Andy war die Ruhe selbst, als er antwortete. »Julian und Nick waren heute abend verabredet, aber sie scheint das vergessen zu haben«, erklärte er seiner Frau, die linke Hand über der Sprechmuschel des Hörers. »Wir versuchen gerade, sie irgendwo aufzutreiben«, log er unbeschwert, mit der Übung eines Mannes, der sein Geld einmal mit ziemlich zweifelhaften Geschäften verdient hatte. »Ich dachte, sie wäre vielleicht auf dem Heimweg noch bei Will Upman vorbeigefahren, um wegen eines Jobs im nächsten Sommer anzufragen. Sind die Gäste alle zufrieden, Schatz?«
    Nans Blick wechselte von ihrem Mann zu Julian. »Würdest du mir bitte mal sagen, mit wem du da sprichst, Andy?« »Nancy ...«
»Sag’s mir einfach.«
    Er tat es nicht. Am anderen Ende der Leitung redete jemand, und Andy sah auf seine Uhr. Er sagte: »Leider sind wir da nicht ganz sicher ... Nein. Nein, es gibt keine solche Vorgeschichte ... Danke. Gut. Ich danke Ihnen.« Er legte auf, nahm das Tablett, das seine Frau auf dem Empfangstisch abgestellt hatte, und schlug den Weg zur Küche ein. Nan und Julian folgten.
    Christian-Louis, jetzt in Jeans, Joggingschuhen und einem Oxford-University-Sweatshirt mit abgeschnittenen Ärmeln, war gerade im Aufbruch und packte den Lenker eines Fahrrads, das an der Wand lehnte. Als er die Spannung der drei anderen in der Küche wahrnahm, sagte er: »Bon soir, à demain« und machte sich eilig davon. Durch das Fenster sahen sie den weißen Lichtschein seiner Fahrradlampe, als er davonfuhr.
    »Andy, ich möchte die Wahrheit wissen.« Nan pflanzte sich entschlossen vor ihm auf. Sie war klein, mehr als einen Kopf kleiner als ihr Mann, aber ihr Körper war kompakt und muskulös, noch lange nicht der einer Sechzigjährigen.
    »Du hast die Wahrheit gehört«, entgegnete Andy beschwichtigend. »Julian und Nicola waren verabredet, und Nick hat das vergessen. Julian versteht das nicht und würde gern wissen, wo sie geblieben ist. Ich wollte ihm nur helfen, sie zu finden.«
    »Aber das war doch nicht Will Upman am Telefon«, sagte Nan scharf. »Was sollte Nicola um diese Zeit noch bei Will Upman zu suchen haben. Es ist jetzt –« Sie warf einen Blick auf die Küchenuhr, die, zweckmäßig und schmucklos wie Uhren in öffentlichen Gebäuden, über einer Ablage für Speiseteller hing. Es war zwanzig nach elf, eine reichlich unmögliche Zeit, wie sie alle wußten, um seinem Arbeitgeber, und das war Will Upman in den letzten drei Monaten für Nicola gewesen, einen Besuch abzustatten. »Sie hat gesagt, sie wolle eine lange Wanderung machen und im Zelt übernachten. Du willst mir doch nicht weismachen, daß du im Ernst glaubst, da wäre sie auf dem Heimweg noch bei Will Upman vorbeigefahren, um einen kleinen Schwatz mit ihm zu halten. Im übrigen verstehe ich überhaupt nicht, wieso Nicola ihre Verabredung mit Julian vergessen haben soll. Das ist ihr doch noch nie passiert.« Nan blickte Julian forschend an und fragte behutsam:
    »Hattet ihr beide Streit?«
    Julians Unbehagen entsprang zwei Ursachen: der Notwendigkeit, diese Frage ein zweitesmal zu beantworten, und der Erkenntnis, daß Nicola ihren Eltern nichts von ihrem Vorhaben erzählt hatte, für immer aus Derbyshire wegzugehen. Sonst hätten diese wohl kaum geglaubt, sie habe sich um einen Job für den nächsten Sommer bemühen wollen.
    »Im Gegenteil«, entschloß Julian sich zu sagen, »wir haben über Heirat geredet. Über die Zukunft.«
    Nan sah ihn

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