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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Worte. Es gab aber auch noch andere Hinweise darauf, daß irgend jemand Nicola Maiden jeden Wunsch erfüllt hatte.
    Das ganze Zimmer war voll von Dingen, die entweder auf ein großzügiges Einkommen oder einen großzügigen Liebhaber schließen ließen. An der Innenwand des Schranks lehnte eine elektrische Gitarre, daneben standen ein CD-Player, ein Radio und zwei Lautsprecher, für die Nicola Maiden mehr als ein Monatsgehalt hätte ausgeben müssen. In einem drehbaren CD- Ständer aus Eichenholz waren zwei- oder dreihundert CDs untergebracht. Auf einem Farbfernseher in einer Ecke des Zimmers lag ein Handy. In einem Ablagefach des Fernsehtischs standen ordentlich nebeneinander aufgereiht acht lederne Handtaschen. Alles in dem Zimmer zeugte von Überfluß. Alles gab zu der Vermutung Anlaß, daß Upman zumindest in einer Hinsicht die Wahrheit gesprochen hatte. Oder aber Nicola Maiden war auf eine andere Art und Weise zu dem vielen Geld gekommen – auf eine Art und Weise, die letztlich zu ihrem Tod geführt hatte: durch Drogenhandel, Erpressung, Schwarzmarktgeschäfte, Unterschlagung. Bei dem Gedanken an Upman fiel Lynley jedoch noch etwas ein, was der Anwalt gesagt hatte.
    Er ging zur Kommode und öffnete eine Schublade nach der anderen: seidene Unterwäsche, seidene Nachthemden, Kaschmirschals und Designersocken, die noch nicht getragen waren. Eine Schublade war vollgestopft mit den Dingen, die Nicola Maiden zu ihrem Wandersport gebraucht hatte, Khakishorts, gefaltete Pullis, ein kleiner Rucksack, Wanderkarten und eine silberne Taschenflasche, in die die Initialen der jungen Frau eingraviert waren.
    Nur die beiden unteren Schubladen der Kommode enthielten Kleidungsstücke, die nicht danach aussahen, als wären sie in Knightsbridge gekauft. Doch auch diese Schubladen waren wie die anderen bis obenhin vollgestopft. Hier waren Wollpullover in allen möglichen Farbtönen untergebracht, und in jedem war innen am Hals das gleiche Etikett eingenäht: »Mit Liebe gemacht von Nancy Maiden«.
    Lynley strich nachdenklich über die Etiketten. »Ihr Pager ist nicht da«, bemerkte er. »Upman hat mir gesagt, daß sie einen hatte. Wissen Sie, wo er ist?«
    Maiden kam ins Zimmer. »Ein Pager? Ist Will da sicher?«
    »Er hat uns erzählt, daß sie verschiedentlich in der Kanzlei angepiepst worden ist. Wußten Sie nicht, daß sie einen hatte?«
    »Ich hab sie nie mit so einem Ding gesehen. Und es ist nicht hier?« Maiden tat, was Lynley getan hatte: Er sah die Gegenstände durch, die auf der Kommode standen, und durchsuchte dann jede einzelne Schublade. Aber er ging bei seiner Suche noch weiter als Lynley, trat zum Kleiderschrank und sah in Taschen von Jacken und Mänteln nach, griff prüfend an den Bund jeder Hose und jeden Rocks. Schließlich sah er auch noch die mit Kleidungsstücken gefüllten Plastiktüten durch, die auf dem Bett lagen. Als er auch dort nichts fand, sagte er: »Sie muß ihn auf die Wanderung mitgenommen haben. Wahrscheinlich liegt er als Beweisstück bei der Polizei.«
    »Weshalb hätte sie den Pager mitnehmen sollen, wenn sie das Handy hiergelassen hat?« fragt er Lynley. »Draußen im Moor wäre das eine ohne das andere doch völlig nutzlos gewesen.«
    Maidens Blick schweifte zum Fernseher, auf dem das Handy lag, und kehrte zu Lynley zurück. »Dann muß er hier irgendwo sein.«
    Lynley sah im Nachttisch nach. Er fand ein Fläschchen Aspirin, eine Packung Kleenex, eine Schachtel Geburtstagskerzen und eine Tube Lippenbalsam. Er nahm sich die Ledertaschen unter dem Fernsehapparat vor, machte eine nach der anderen auf und sah jede gründlich durch. Alle waren leer. Ebenso eine Schultasche, die er fand, eine Aktentasche und eine kleine Reisetasche.
    »Vielleicht liegt er in ihrem Wagen«, meinte Maiden.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    Lynley antwortete nicht. Während er dort in der Mitte des Raums stand, sah er plötzlich die Einzelheiten mit einem Blick, der geschärft war durch die Tatsache, daß ein einziger kleiner Gegenstand fehlte. Eine Tatsache, die vielleicht nichts oder alles besagte. Und in diesem Moment scharfer Aufmerksamkeit erkannte er auch, was ihm zuvor nicht aufgefallen war. Das Zimmer glich einem Museum. Jedes Stück befand sich ordentlich an seinem Platz.
    Es hatte schon vor ihm jemand Nicola Maidens Sachen durchgesehen.
    »Wo ist eigentlich Ihre Frau heute nachmittag, Andy?« sagte er.
     

9
    Als Andy Maiden nicht gleich antwortete, wiederholte Lynley seine Frage und fügte

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