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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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machen.«
    »Das Auto habe ich auch gekauft«, sagte sie hilfsbereit.
    »So schnell? Ich bin doch erst eine Woche tot. Wie hast du das alles innerhalb eines Tages geschafft?«
    »Es ist ganz hilfreich, geradezu schamlos wohlhabend zu sein«, sagte sie bescheiden. »Außerdem bin ich doch dein Nachlassverwalter, weißt du das nicht mehr?«
    »Ich habe das für einen Scherz gehalten.«
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    »Der ganze Papierkram, den du unterschrieben hast, soll ein Scherz gewesen sein?«
    »Wundert dich das? Was für ein Nachlass?«
    Sie schnaubte verächtlich. »Ist doch egal. Ich habe damit schon an deinem Todestag begonnen. Ich . . . so hatte ich etwas zu tun. Und ich wollte nicht, dass Mrs. Taylor irgendeinen Mist mit deinen Sachen anstellt. Ich dachte, da ich nun die rechtmäßige Eigentümerin wäre, hätte ich genug Zeit, deine Sachen zu ordnen und sie dann wieder zu verkaufen, wenn . . . du weißt schon . . . sich alles wieder ein bisschen beruhigt hätte.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kein Wunder, dass ich im Zu-lassungstest fürs Studium neben dir alt ausgesehen habe.
    In Ordnung, ich nehme an, ob ich nun an die Bank oder an dich die Raten abzahle, macht keinen Unterschied.«
    »Kommt gar nicht in Frage.«
    »Jessica . . . «
    »Vergiss es.«
    »Du kannst doch nicht dieses ganze Geld ausgeben . . . «
    »Du bist to-ot. Ich kann dich nicht hööööören!«
    ». . . und dafür keine Gegenleistung verlangen.«
    »Lalalalalalalala.« Sie hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu und kniff die Augen zusammen.
    Ich trat sie ganz, ganz leicht gegen den Knöchel. »Schon gut.«
    Sie öffnete die Augen und lächelte mich an. Dann bückte sie sich und rieb ihren Knöchel. »Gut. Und . . . aua! Es ist übrigens kein Geschenk. Du wirst für eine Weile kein eigenes Einkommen haben. Aber du wirst nachts bösen Jungs auflauern . . . «
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    »Ich habe mich noch nicht entschieden, wie meine Pläne für die Nächte aussehen.«
    ». . . und dann sind wir quitt«, brachte sie ihren Satz in der ihr eigenen Sturheit zu Ende. »Du solltest dir nicht auch noch über Hypothekenkreditraten Sorgen machen müssen.«
    »Also dann . . . danke. Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Du bist zu gut.«
    »Da hast du verdammt recht. Ich werde dein reicher, anonymer Mäzen sein, während du nachts auf den Straßen für das Gute kämpfst. Und wir alle wissen, dass du dir das mit dem, was du verdienst, nicht leisten kannst. Verdient hast, meine ich natürlich.«
    Gewiss, ich hätte mich noch länger wehren müssen. Aber Jessica hätte die Häuser aller Menschen bezahlen können, die mit uns auf die Highschool gegangen sind, und trotzdem noch eine Milliarde Dollar übrig gehabt. Es wäre dumm gewesen, ihr Angebot abzulehnen, wenn sie doch die Kohle hatte und den Willen, sie auszugeben. Aber ich würde einen nicht pekuniären Weg finden, mich erkennt-lich zu zeigen.
    Schau ihr in die Augen und sag ihr, dass sie dein Geld nehmen soll, flüsterte eine heimtückische innere Stimme. Sie klang verdächtig nach meiner Stiefmutter. Mach sie dir gefügig.
    Entsetzt schüttelte ich den Gedanken ab und sagte mir, dass es nicht funktionieren würde. Jessica war schließlich ei-ne Frau und wohl kaum an der Farbe meiner Unterwäsche interessiert.
    Du kannst sie aber dafür interessieren.
    »Nein!«
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    »Nein was? Schwächelst du etwa schon? Es ist doch erst halb acht. Zu früh für Hysteriker.« Mein Telefon klingelte. »Ich gehe schon ran, totes Mädchen. Wir sollten uns übrigens überlegen, was wir mit dem Telefon machen.«
    Ich dachte darüber nach, wie durstig ich war, als ich in meinen Kühlschrank starrte, und versuchte, mir nicht vorzustellen, wie viele Liter leckeren Blutes durch die Venen meiner energischen Freundin flossen. Eier? Nein. Reste vom Pastasalat? Nein, der war schon vor meinem Tod verdorben gewesen. Eine Orange? Das hörte sich schon besser an. Ich könnte sie vierteln und den Saft heraus-saugen.
    Jessica trabte zurück in die Küche. »Deine Mutter sagt Hallo und lässt dir ausrichten, dass du vorsichtig sein sollst bei der Verbrechensbekämpfung. Also, sie ist wirklich cool!
    Andere Familien wären noch in der Gummizelle, wenn ihre Lieben von den Toten auferstanden wären. Wie ist es denn gestern Abend gelaufen?«
    »Ich habe nichts gemacht!«
    »Mit deiner Mutter? Das will ich hoffen!«
    »Ach so. Genau. Sie hat es unglaublich gelassen aufge-nommen. Sehr cool. Ganz anders als Dad und Ant. Etwa in der Art ›Oh, du bist ein Vampir? Wie

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