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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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sehen, dass die Bisswunden bereits wieder heilten. »Es tut kaum weh.« Dann errötete er wie ein Kind. Ich fand das sehr süß – wenngleich auch ein wenig seltsam, dass ich das in völliger Dunkelheit sehen konnte –, aber süß, wie gesagt.
    »Und ich bin in meine Hose gekommen. Das ist mir nicht passiert seit . . . «
    »Letzter Woche?«, fragte ich fröhlich.
    »Sehr lustig.« Er betastete immer noch seinen Hals. »Es ist erstaunlich, ich kann nicht einmal mehr fühlen, wo du mich gebissen hast.«
    »Offensichtlich ist in meiner Spucke ein Enzym, das den Heilungsprozess fördert. Wie bei einem Hund.«
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    Er brach in Gelächter aus. Gott sei Dank. Dann rollte er sich auf mich und knabberte an meiner Kehle. »Zeit für einen weiteren Drink?«, und die Begierde in seiner Stimme brachte mein Herz ins Stolpern. »Nein.« Ich schob ihn weg, aber er machte es sich sofort wieder auf mir bequem. »Auf keinen Fall.«
    »Mich stört es nicht.«
    »Verdammt, natürlich stört es dich, Nick, und tief in deinem Inneren weißt du das auch. Sehr sogar. Ich habe dich gebissen! Ich habe dein Blut getrunken, ohne vorher zu fragen.«
    »Du musst niemals fragen«, sagte er ruhig. »Und außerdem wollte ich es auch. Ich habe mich mindestens genauso auf dich gestürzt wie du dich auf mich. Du hattest keine Wahl. So sehe ich das.«
    Ich schnaubte. »Du hättest mir nicht wehtun und mich niemals zwingen können, das kannst du mir glauben. Ich habe den Eindruck, du verstehst nicht ganz, wer hier das Opfer ist.« Rief Vampirismus beim Opfer das Stockholm-Syndrom hervor?
    Er lag immer noch auf mir, und ich konnte spüren, wie seine Leiste gegen meine drückte. Er war pulsierend und hart wie ein Rohr. Erstaunlich! Der Mann war doch bestimmt in den Vierzigern. »Ich fühle mich aber nicht wie ein Opfer. Komm schon . . . «, versuchte er mich zu animie-ren, »lass mich rein, und ich lass dich rein.«
    »Nein, nein, nein. Niemals wieder, Detective Barry. Auf keinen Fall. Es wäre wie eine Vergewaltigung. Es ist eine Vergewaltigung. Sie müssen jetzt nach Hause gehen und duschen. Ernsthaft.«
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    Er lachte mich aus, wurde aber wieder ernst, als ich ihn fragte: »Welche Gefühle hast du vor meinem Tod für mich gehegt?«
    »Äh . . . ich fand dich super. Niedlich. Ich meine, hübsch.«
    »Hättest du mich jemals gegen eine Wand drücken und mir das Hirn aus dem Schädel vögeln wollen, während ich dein Blut getrunken hätte?«
    »Äh . . . «
    »Genau. Aber auf einmal willst du es. Es macht dir noch nicht einmal etwas aus, dass ich dein Blut trinke, wenn wir es tun. Hallo?! Das ist nicht normal. Du willst gar nicht mich. Du willst . . . das, was mich zu einem Vampir macht.
    Eine übernatürliche Gabe oder so. Aber nicht mich. Es liegt an meinen untoten Pheromonen. Und deshalb ist hier Schluss.«
    Er protestierte, aber ich stellte mich taub, half ihm in sein Halfter, sammelte seine Kleider mit ihm auf und schob ihn zu meiner Haustür hinaus. Auch wenn er anschließend fünfzehn Minuten dagegenhämmerte und bettelte, wieder reingelassen zu werden.
    Ich floh in mein Schlafzimmer, zog mir ein Kissen über den Kopf, konnte ihn aber noch lange hören.
    In Kinofilmen spielen Vampire immer die Rolle des über-mächtigen Arschlochs, das Menschen wie Taschentücher benutzt. Jetzt verstand ich, warum. Ein unschuldiger Junge von nebenan, der dich sein Blut trinken lässt und anschlie-
    ßend um mehr bettelt, wird alles mit sich machen lassen.
    Alles.
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    »Stirb, Ausgeburt der Hölle!«
    Ich riss die Augen auf und sah, wie der Pfahl auf mich niederstieß. Obwohl mein Gegenüber sich wahrscheinlich mit großer Geschwindigkeit bewegte, sah ich jede seiner Bewegungen in Zeitlupe. Ich griff nach dem Handgelenk, das den Pfahl hielt, und zerrte daran.
    Die Frau flog über meinen Kopf hinweg mitten in den Raum hinein. Dabei roch ich einen Hauch von Chanel Nr. 5
    und Steaksauce. Wenn sie nicht auf einem Futon gelandet wäre, hätte sie sich verletzt. Der war offensichtlich herein-geschleppt worden, als ich so tief und fest geschlafen hatte wie ein sattes Tier.
    »Verdammt, Jessica!«
    Sie hockte auf der Matratze und kicherte. »Und jetzt«, dröhnte sie mit verstellter tiefer Stimme, »erhebt sich das blutsaugende Untier aus seinem Grab, um die Sterblichen grausam zu strafen, die es wagten, sein widernatürliches Leben zu beenden.«
    »Tickst du nicht sauber?«
    Sie hüpfte grinsend auf und nieder. »Das ist das Einzige, worum du dir Sorgen machen

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