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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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schön. Nimm dich vor Weihwasser in Acht‹. Selbst für ihre Verhältnisse war das ungewöhnlich. Ich glaube, mein Tod hat sie wirklich tief getroffen, und sie war einfach glücklich, mich wiederzusehen.
    Die näheren Umstände haben sie nicht interessiert.«
    »Mir geht es genauso. Und, ich kann mir nicht helfen, ich finde es einfach nur toll.«
    »Bitte . . . du klingst wie ein Cheerleader.«
    86

    »Ich war ja auch mal einer. Aber ich komme nicht über deine Mom hinweg. Ich würde alles dafür geben, um so eine . . . « Ich hörte, wie ihre Zähne aufeinanderschlugen, als sie verstummte, und drehte ihr den Rücken zu. Demonstrativ schnitt ich meine Orange in Viertel, aber eigentlich wollte ich ihr nur ein wenig Zeit geben, sich zu sammeln.
    Jessica war loyal, liebevoll und fantastisch in fast allen Belangen, aber sie hatte das Temperament eines Alligator-weibchens, das seine Eier verteidigte. Es gab eine Sache, die sie verrückt machte und völlig die Beherrschung verlieren ließ: wenn Menschen sich an Kindern vergingen. Weil man sich nämlich an ihr vergangen hatte, als sie ein Kind war.
    Ihr Vater hatte irgendeinen dummen Chip erfunden, den jetzt jeder Computer auf diesem Planeten benötigte. Und er besaß das Patent. Mister Watkins war wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Welt, dem es gelungen war, Bill Gates auszutricksen. Und das Geld floss in Strömen. Er war einer der reichsten Männer der Welt und verdiente mehr Geld in einem Jahr als Oprah Winfrey in zehn. Er spendete sehr großzügig für gemeinnützige Einrichtungen, politische Kampagnen und Städte (sechs Parks, vier Schulen und siebzehn Sportplätze trugen seinen Namen allein in diesem Staat).
    Er wollte zwar für seine Taten nicht öffentlich gelobt werden, hatte aber leider auch seine einzige Tochter ignoriert, die doch mit ihm unter einem Dach lebte. Bis zu ihrer Pubertät hatte er sich nicht für sie interessiert. Dann aber änderte sich das. Sehr.
    Zuerst hatte sich Jessica an ihre Mutter gewandt und sie gebeten, Daddy zu sagen, dass sie es nicht mochte, auf 87

    diese Weise von ihm angefasst und »so feste gekitzelt« zu werden. Mrs. Watkins, ein ehemaliges Showgirl aus Las Vegas (Jessica war nicht zufällig so schön und schlank), hatte ihr keine Beachtung geschenkt. Sie hatte den unge-hinderten Geldfluss nicht gefährden wollen. Sie bat ihre Mutter erneut um Hilfe, als ihr Vater begann, in ihr Zimmer zu kommen, nur mit seiner Unterhose bekleidet. Für ihre Verleumdungen bekam sie Ohrfeigen.
    Als Mister Watkins dann eines Nachts zu ihr kam, wie Gott ihn geschaffen hatte, wartete Jessica mit einem Base-ballschläger auf ihn, der einzigen Waffe, die sie unbemerkt in ihr Zimmer hatte schmuggeln können.
    Sie brachte ihn fast um. Dann warf sie den Schläger aus dem Fenster, rief die Polizei, zog sich an und wartete geduldig. Erst die Polizei hatte dann den Notarzt gerufen.
    Auf der Wache hat Jessica ihnen dann alles erzählt.
    Dem Einfluss der Familie war es zu verdanken, dass die hässlichen Details nicht an die Presse gelangt waren.
    Es vergingen Monate, in denen Mister Watkins sich einer schmerzhaften Physiotherapie unterzog. Jessica war bei Nachbarn untergekommen und hatte als Minderjährige ihre Mündigkeit beantragt. Die Papiere wurden Mister und Mrs. Watkins an dem Tag zugestellt, als Mister Watkins erstmals wieder feste Kost zu sich nehmen durfte.
    Mister Watkins geriet in Rage darüber, dass ein Gericht, das er doch eigentlich zu kontrollieren glaubte, ihm seine Tochter, sein Eigentum, nehmen wollte. So fuhr er mit überhöhter Geschwindigkeit mit seinem Wagen zu seinem Lieblingsviersternerestaurant und krachte in die Südseite des Pillsbury-Gebäudes. Weder er noch seine Frau hatten 88

    Sicherheitsgurte angelegt. Mrs. Watkins war auf der Stelle tot. Seine Wut hielt ihn noch drei Wochen am Leben, bis eine mitleidige Seele den Stecker zog. Dann war es vorbei.
    Im Alter von vierzehn Jahren erbte Jessica das gesamte Vermögen.
    Sie ging nicht zur Beerdigung.
    »So, ich werde jetzt eine Orange versuchen. Mal sehen, ob ich die bei mir behalten kann«, sagte ich, um das unangenehme Schweigen zu brechen. Jessica hätte eine Mutter wie die meine verdient. Jeder hätte das. Aber daran konnte man nichts ändern. »Habe ich dir schon erzählt, dass ich feste Nahrung erbreche?«
    »Ein toller Partyspaß. Das Frühstück ist serviert.« Jessica hielt mir ein Glas entgegen. Ein kurzes Schnuppern, und ich wusste, es war voll Hämoglobin. Ein

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