Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
Weihwasser ins Gesicht geschüttet, und Ihr habt gelacht. Gelacht!«, sagte sie im Ton vollkommener Bewunderung. »Hunde gehorchen Euch . . . «
    168

    »Einen Scheiß tun sie. Wenn ich ihnen befehle, abzu-hauen, gehorcht mir keiner. Sie lecken meine Knöchel und sabbern mir auf die Schuhe. Auf die Schuhe!«
    Sie ließ mich ein kleines Lächeln sehen. »Sie gehen nicht, weil sie wissen, dass Ihr nicht wirklich böse auf sie seid.
    Ihr einziger Wunsch ist es, Euch nahe zu sein. Daran solltet Ihr Euch gewöhnen.«
    »Toll.« Meine Überzeugung, nur ein Problem zu haben, wurde durch diese Neuigkeiten gründlich erschüttert. »Wenn es wahr ist, dass ich der Supervamp aus eurer Prophezeiung bin, wie kommt es dann, dass du die Einzige bist, die davon weiß? Warum warst du die Einzige, die mit mir in die Grube gesprungen ist? Danke, übrigens. Das war wirklich mutig. Ich wusste ja nicht, was mich erwartete. Aber du wusstest es und hast es trotzdem getan.« Ich legte meine Hand auf ihre Schulter. »Wenn du einmal Hilfe brauchst, Sonnenschein, dann komm zu mir.«
    Sie sah mich mit dem breitesten Lächeln an, das ich je gesehen hatte. »Oh, Majestät, das war doch nicht der Rede wert. Das war das Mindeste, was ich für Euch tun konnte! Wenn ich ganz alleine in die Grube hätte gehen können, um Euch das zu ersparen, hätte ich es getan.« Das Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war. »Du fragst nach dem Grund, warum ich die Einzige war? Weil Nostros Anhänger verfickte Feiglinge sind.«
    »Tina!« Nicht dass ich das F-Wort zuvor noch nie gehört hatte, aber aus diesem niedlichen Mund in diesem süßen Gesicht klang es besonders böse. Und, um es vorsichtig 169

    auszudrücken, es war irritierend, wie leicht sie von der Hochsprache zur Umgangssprache des einundzwanzigsten Jahrhunderts wechselte.
    »Sie kämpfen nicht«, sagte sie dickköpfig, »sie tun nur, was er ihnen sagt. Selbst wenn dabei Unschuldige zu Schaden kommen. Außerdem seid Ihr mehr ein Mythos als Realität. Wie die Wiederkehr von Du-weißt-schon-Wem.«
    »Christus?«
    Sie schauderte und der Wagen geriet ins Schlingern.
    Dann nickte sie. »Ja. Er. Jeder weiß Bescheid, aber wer glaubt denn wirklich daran? Oder würde Ihn erkennen, wenn Er wiederkehrte? Man spricht über Wunder, darüber, dass er über Wasser geht und Wasser in Wein verwandelt, aber wenn ich es jemals mit meinen eigenen Augen sähe, würde ich mich fürchten. Und das ginge vielen Menschen nicht anders. Und mit Euch verhält es sich genauso, Majestät.«
    »Hm, ich denke, du solltest es lieber lassen, mich mit Christus zu vergleichen. Nichts für ungut. Das ist nicht wirklich cool, verstehst du? Die Leute sind damals ganz schön sauer geworden, als die Beatles das getan haben.«
    Sie beachtete mich nicht. »Jeder Vampir weiß von Euch . . .
    aber kaum einer glaubt an Euch.«
    »Was ist mit Sinclair?«
    »Er war der Erste, der glaubte, Ihr könntet diejenige sein.
    Einer seiner Leute rief Euch an und bestellte Euch zu der Buchhandlung . . . erinnert Ihr Euch an die Nacht Eurer Entführung?«
    170

    »Welche?«, grummelte ich. »Ich verliere langsam den Überblick.«
    Aber natürlich erinnerte ich mich. Also war der Anruf von Sinclairs Gefolgsmann gekommen, nicht von Nostro.
    Aber es musste einen Verräter geben, denn Nostros Männer hatten mich früher abgefangen. Sinclair musste sich die Seele aus dem Leib gerannt haben, um vor mir beim Mausoleum zu sein. Mir fiel ein, dass ich seine Schuhe genauer unter die Lupe genommen und die nassen Abdrücke auf dem Boden bemerkt hatte, als wäre er durch Tau gelaufen und nur Sekunden vor mir angekommen. »Du arbeitest also für Sinclair?«
    »Ja.«
    Hmm. Das war interessant. Und auch ärgerlich. Trotzdem, ich konnte mir nicht helfen. Ich war immer noch ein bisschen misstrauisch. Woher kannte Tina den Hinterein-gang von Nostros Haus? Woher wusste sie, wie wir aus der Grube entkommen konnten? Und dennoch sollte sie keine von den Bösen sein?
    »Also«, sagte ich aufmunternd, »was läuft denn da zwischen dir und dem Obergrabscher?«
    Sie blieb ernst. »Sinclair rettete mich vor Nostro«, sagte sie einfach. »Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt eine dieser seelenlosen Kreaturen.«
    »Ich muss gestehen, ich finde es beunruhigend, dass du für diesen alten Drecksack arbeitest. Was bist du? Seine Botin?«
    »Ich bin seine Dienerin.«
    Aha! »Also ist er nicht besser als Nostro.«
    »Doch.«
    171

    Oh.
    »Ich folge ihm, weil ich ihm folgen

Weitere Kostenlose Bücher