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Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Undead 01 - Weiblich, ledig, untot

Titel: Undead 01 - Weiblich, ledig, untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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er alt sein.
    Was bedeutet das?«
    »Ich sagte, dass Sinclair bereits stark war, als er wiederkehrte. Aber die meisten Vampire müssen ihre Stärke erst erwerben. Je länger Ihr Euch nährt, je mehr Ihr dazulernt, desto stärker werdet Ihr. Ein achtzigjähriger Mann hat mehr Lebenserfahrung als Ihr, oder? Er . . . äh . . . hat es krachen lassen. Jetzt stellt Euch den alten Mann in einem jungen Körper vor, der niemals müde wird und grenzenlos stark und schnell ist.«
    »Verstanden.« Im Gegensatz zu vielem anderen, was mir in letzter Zeit passiert war, leuchtete mir das ein.
    »Also ist ein dreihundert Jahre alter Vampir sehr viel stärker als ein Vampir, der erst gestern auferstanden ist. Ich nehme an, Sinclair war ein außergewöhnlicher Mann im Leben, wenn er direkt nach seinem Tod schon wieder so stark war.«
    »Oho, Tina! Das hört sich an, als hätte sich da jemand in seinen Boss verknallt!«
    Sie lächelte. »Nein, Majestät. Ich bewundere ihn sehr, aber alles andere . . . das habe ich schon vor hundert Jahren aufgegeben.«
    »Das ist vielleicht das Deprimierendste, was ich in der letzten Zeit gehört habe, Süße. Äh . . . pardon.« Die Frau war alt genug, um meine Ur-ur-ur-ur-ur-Urgroßmutter zu sein, selbst wenn sie aussah, als hätte sie noch Eigelb hinter den Ohren. Ich musste Schluss machen mit den herablas-senden Spitznamen.
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    »Ich habe übrigens durchaus noch nicht zugestimmt, dass wir zu Sinclairs Haus fahren.«
    »Wir sind bereits da«, sagte sie entschuldigend, als die Tore aufschwangen. Wir sausten hindurch, so schnell, dass ich in meinen Sitz gedrückt wurde, aber als ich die Tore hinter uns ins Schloss krachen hörte, wusste ich warum.
    »Himmel! Der Typ lässt die Eingangstür keine Sekunde zu lang offen!«
    »Er ist ein vorsichtiger Mann«, war alles, was sie sagte.
    Ich murmelte eine Antwort und bin mir ziemlich sicher, dass Tina das Wort »Arschloch« verstand, aber sie war zu höflich, um zu antworten.
    Wir fuhren vor dem Haus vor, einem wunderschönen, roten viktorianischen Gebäude. Aber nach Nostros Palast und natürlich dem Lebensstil meiner milliardenschweren Jugendfreundin begannen die großartigen, schönen Herrenhäuser mich zu langweilen. Warum lebte eigentlich keiner dieser Leute in einer öden Vorstadtsiedlung?
    Tina stoppte den Wagen, flitzte um die Kühlerhaube herum und hielt mir die Tür auf, bevor ich überhaupt bemerkte, dass wir angehalten hatten. »Lass das«, sagte ich, als ich ausstieg.
    »Wie bereits die Hunde«, sagte sie mit einem Lächeln,
    »weiß ich, dass Ihr es nicht ernst meint. Soll ich Euch die Stufen hochtragen, Majestät?«
    »Nur wenn du meinen Fuß in deinem Arsch spüren willst«, warnte ich sie. Sie grinste, und ich freute mich darüber. Tina machte mir ein wenig Angst. Und sie war eine alte Frau! Natürlich war auch Nostro alt, ebenso Sinclair, aber im Unterschied zu den beiden mochte ich sie.
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    Die Türen öffneten sich, als wir uns näherten, und wir wurden von einem Mann ins Haus geleitet, der vielleicht drei Zentimeter größer war als Tina. Er hatte einen kleinen, glänzenden Kopf und trug einen bleistiftdünnen Schnurr-bart. Seine Augen waren schmal und engstehend, seine Gesichtszüge waren sehr fein. Er sah aus wie ein cleverer Windhund. Er trug ein wehendes weißes Hemd, maßgeschneiderte schwarze Hosen und kleine Lederstiefel. Sehr adrett, dachte ich und sagte Hallo zu seinem Kopf, denn als er mich sah, hatte er sich tief verbeugt. »Ich heiße Betsy.«
    Das brachte ihn wieder in die Vertikale. »Betsy?«
    »Dennis . . . «, warnte ihn Tina.
    »Wollt Ihr sagen, dass die zukünftige Königin der Untoten – meine zukünftige Königin – Betsy heißt?«
    »Tja, es ist ein Kosename«, verteidigte ich mich. »Eine Kurzform für Elizabeth, aber nenn mich nicht so, das mag ich nicht.«
    »Elizabeth ist ungleich passender für Eure Position.«
    »Wen kümmert’s? Ich werde keine Königin sein, für niemanden. Ich habe selbst genug eigene Probleme, da werde ich mir doch nicht noch die Verantwortung für eine Horde zweibeiniger Parasiten aufhalsen. Und nimmt mal jemand diese Hunde weg von mir?«
    Sinclair schien, neben seinen anderen hassenswerten Ei-genschaften, hundert Hunde zu halten. Genau genommen waren es sechs – fette schwarze Labradore. Allesamt sabbernd. Gott sei Dank trug ich Schuhe aus der letzten Saison!
    »Das alles muss ein Schock für Euch sein«, sagte Dennis und musterte mich von oben bis unten. »Ich hatte etwas . .

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