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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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gehen. Jessica und Marc konnten nicht warten, sondern bombardierten mich mit Fragen auf dem langen Marsch in das größte unserer vielen Wohnzimmer.
    »Wie hast du es geschafft zu flüchten? Sag uns alles«, befahl Jessica schließlich, als ihr auffiel, dass ich alles, was sie und Marc sagten, einfach ignorierte. »Die Geschichte sollte anfangen mit ›Vor sechs Stunden bin ich aus der Tür gewackelt wie eine große, blonde Idiotin‹ und enden mit
    ›und dann kam ich durch die Tür über und über mit Blut verschmiert und sah ganz schön müde aus‹.«
    »Kann das nicht warten?«, maulte ich. »Sinclair werde ich dann alles noch mal erzählen müssen. Was für eine Nacht! Ich bin froh, wenn es endlich morgen ist. Heute, meine ich.«
    Plötzlich flog die Eingangstür auf, so laut, dass wir alle erschrocken zusammenzuckten, und da war er, der Prinz der Dunkelheit.
    »Geht es dir gut?«, verlangte Sinclair zu wissen, durch-querte den Raum mit langen Schritten und sah mir prüfend ins Gesicht.
    »Bitte, komm doch rein«, sagte ich sarkastisch. »Vergiss nicht, dir die Füße abzutreten. Und mir geht es gut. Kein Grund, sich so zu beeilen. Wo sind deine Schuhe?«
    Jessica hüstelte. »Ich habe ihm versprochen, ihn auf dem Laufenden zu halten.«
    109

    Das lenkte mich von der Tatsache ab, dass Sinclair im Anzug und Mantel, aber mit nackten Füßen vor mir stand.
    »Was hast du?«
    »Das ist doch jetzt nicht wichtig«, sagte Sinclair ungeduldig.
    Er ließ seine Hände über mein Gesicht, meinen Hals, meine Schultern und meine Arme gleiten. Ich schlug sie weg, als er versuchte, mein T-Shirt hochzuschieben, um einen Blick auf meinen Bauch zu werfen. »Ich möchte aber darüber sprechen, und zwar jetzt.« Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, was ich eigentlich sagen wollte, überkam mich ganz plötzlich eine bleierne Müdigkeit.
    Ich schüttelte den Kopf, um mich wieder zu fangen, und bemerkte, dass es draußen hell wurde. »Huh, oh«, brachte ich noch heraus, bevor Sinclair und das Wohnzimmer aus meinem Gesichtsfeld verschwanden und mir der Teppich entgegenkam.
    »Ich hasse das«, sagte ich genau fünfzehn Stunden später.
    Ich öffnete die Augen und war erstaunt, Sinclair zu sehen, der ohne Jacke in einem Sessel neben meinem Bett saß und las. »Mein Gott!«
    Er blinzelte. »Bitte, nenn mich nicht so. Guten Abend.«
    »Das ist so unfair! Wieso musst du nicht den ganzen Tag schlafen?«
    »Ich bin eben ein bisschen älter als du.« Er klappte das Buch zu. Ich sah, dass es eines aus Jessicas Sammlung antiker Schulbücher war. Das langweiligste Hobby der Welt, außer Golf vielleicht. »Erzähl mir alles, was gestern Nacht passiert ist.«
    110

    Ich ignorierte den Befehlston. »Hast du überhaupt geschlafen?«, fragte ich misstrauisch. Ich kannte doch meine Pappenheimer!
    Er grinste dreckig. »Ich habe mich für einige Stunden neben dich gelegt.«
    »Perverser!«
    »Nein, aber wenn ich einer wäre, wäre es mir ein Leichtes gewesen, die Situation auszunutzen.«
    »Habe ich schon erwähnt, dass ich dich nicht, wirklich überhaupt nicht mag?«
    »Ah!«, sagte er und sah erfreut aus. »Wir machen Fortschritte. Von Hass zu Abneigung.«
    »Wirklich überhaupt nicht! Null! Wo sind meine Mitbewohner? Ich will die Geschichte nicht tausendmal erzählen müssen.«
    »Hier sind wir«, riefen sie im Chor und kamen in mein Zimmer.
    »Ich auch«, fügte Tina hinzu und folgte ihnen. »Geht es Euch gut, Majestät?«
    Ich würde sie nie überreden können, mich bei meinem Vornamen zu nennen, und hatte es aufgegeben, sie zu-rechtzuweisen. Marc gluckste, aber ich ignorierte es und antwortete: »Mir geht es gut. Ich bin nur von einer Kugel getroffen worden.«
    In Sinclairs Kinn zuckte ein Muskel. Merkwürdig. Das hatte ich vorher noch nie erlebt. »Sie haben auf dich geschossen?«, sagte er mit beängstigender Ruhe.
    »Meinem Auto geht es schlechter als mir, das kannst du mir glauben. Übrigens müssen wir es heute Abend holen.
    Und meine Handtasche. In der Aufregung . . . «
    111

    »Von Anfang an, bitte.«
    Ich lieferte ihnen einen vollständigen Bericht und ließ nichts aus. Niemand unterbrach mich – nicht ein Mal, und das war eine völlig neue Erfahrung für mich.
    »Sie haben gewusst, dass du ein Vampir bist«, sagte Tina, nachdem ich geendet hatte. Sie sah sehr, sehr besorgt aus.
    »Äh, ja. Richtig bemerkt. Woher wussten sie das? Es ist doch so, dass die meisten Vampire es selbst kaum glauben können.«
    »Und wie konnten

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