Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
will das nicht!«
    »Sarah, sie ist in unserem Vorgarten begraben!«
    »Sie ist was?«, fragte Jessica scharf. »Und wann gedach-test du dieses Wissen mit mir zu teilen, totes Mädchen?«
    »Komm!«, sagte ich und zeigte die Treppe hinauf »Ins Vampirschlafzimmer!« Ich wirbelte herum, und meine Mutter geriet ins Straucheln. Ich musste wohl mal wieder so schnell gewesen sein, dass ihr schwindelig geworden war.
    »Mom, ich muss mich jetzt sofort darum kümmern, ja? Wir sprechen später, ja? Das hier ist wichtig. Ja?«
    210

    »Natürlich«, sagte sie und drückte mich. »Geh und mach deine Arbeit.«
    »Mom.« Ich riss mich aus ihrer Umarmung. »Das ist mir peinlich vor den anderen Vampiren.«
    Ich raste die Treppe hinauf.
    Ich stürzte in mein Schlafzimmer mit entschieden zu vielen Menschen dicht auf den Fersen. »Marie!«, brüllte ich.
    »Marie, komm raus!«
    Ganz langsam nahm ihre Gestalt Konturen an und wurde sichtbar. Nie zuvor hatte ich sie das tun sehen – und lassen Sie es sich gesagt sein, es war ein merkwürdiger Anblick.
    Erst dachte ich, sie säße gar nicht in dem Stuhl, dann sah der Stuhl ein bisschen blau um die Kanten herum aus, dann war es, als würde eine verblasste Marie dort sitzen, und dann saß Marie dort, wie ich sie kannte.
    »Was?«, fragte sie verwirrt. Dann sah sie an mir vorbei, und ihre Augen wurden riesig. »Mami!«
    Ich drehte mich um. Sarah würde meine Hilfe brauchen.
    »Sarah, du kannst den Geist sehen, wenn . . . «
    Als sie an mir vorbeistürzte, schubste sie mich gegen Tina. »Mein Käferchen!«
    Tina hielt mich fest und murmelte gleichzeitig: »Käferchen?« Ich fühlte Sarahs Schmerz, nur das hielt mich davon ab, ebenfalls zu kichern.
    Sarah versuchte Marie zu umarmen, fiel aber stattdessen in den Stuhl. Die Vorwürfe blieben ihr dennoch nicht erspart. »Mami, wo bist du gewesen? Ich habe gewartet und gewartet!« Dabei hatte Marie die Arme in die Hüften gestemmt, ganz empörte Ungeduld.
    211

    Sarah trat zurück und versuchte zu antworten, musste dann aber noch heftiger weinen.
    »Marie«, fragte Sinclair, »wie hat der Mann, der dich niedergeschlagen hat, ausgesehen?«
    »Fragt sie nicht darüber aus«, befahl Sarah. Ihre Stimme war immer noch belegt, aber ihr Mutterinstinkt war geweckt, und sie stellte ihre Stacheln auf. König hin, König her – Sinclair würde ihrem Kind kein Leid zufügen. Ich mochte sie dafür und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich sie für eine eiskalte Irre gehalten hatte. »Im Übrigen ist das auch nicht nötig. Es war Nostro. Er tötete sie. Und erschuf mich.«
    »Und da warst du auf mich sauer, weil ich ihn getötet habe?«, fragte ich entsetzt.
    »Das ist . . . kompliziert«, entgegnete sie. Mein persönliches Unwort der Woche.
    Ich hörte ein Krachen und blickte auf. Tina hatte den Stuhl hochgehoben und eines der Beine abgebrochen. »Hör auf damit, das Ding ist wahrscheinlich einen sechsstelligen Betrag wert«, befahl ich. »Und was jetzt? Ich meine, jetzt, wo sie wieder zueinandergefunden haben.«
    Würde Sarah jetzt bei uns einziehen, um Marie nahe sein zu können? Mist, das hoffte ich nicht. Wenn ich erst einmal einen Vampir hereinließe, wäre den anderen Tür und Tor geöffnet. Dann hätte ich verloren!
    Sarah strich mit der Hand durch Maries Kopf.
    »Mami, komm jetzt. Worauf warten wir noch? Lass uns gehen.«
    Sarah wandte sich mir zu. Sie war in zehn Sekunden um zehn Jahre gealtert. Ihr Gesicht war hohlwangig, und sie 212

    schluchzte immer noch. »Betsy, meine Königin, ich bitte Euch um einen Gefallen.«
    »Was?«
    »Stimmt es . . . Ich habe gehört, Ihr denkt, dass wir Seelen besitzen. Dass Vampire Seelen besitzen.«
    »Äh . . . « Worauf wollte sie hinaus? Mir schwante Böses.
    »Ja, das stimmt. Ich meine, davon bin ich überzeugt.«
    »Also ist es wahr«, sagte Sarah, »weil Ihr die Königin seid. Und Euer Wille ist unser Wille. So steht es im Buch der Toten.«
    Die alte Leier! »Okay, sicher, wenn du das sagst.«
    »Ja. Gut.«
    Dann folgte eine Pause, als müsste sie all ihren Mut zusammennehmen, um zu sprechen. Wenn sie menschlich gewesen wäre, hätte sie sicher einen tiefen Atemzug getan.
    »Dann muss ich Euch um einen Gefallen bitten. Ich will, dass Ihr mich tötet. Jetzt sofort.«
    213

    22
    »Du willst, dass ich was tue?«
    »Ich mache es«, sagte Tina prompt. Ich bemerkte, dass das Stuhlbein in ihrer Hand einen guten Pflock abgab. Mist!
    Wieder war sie mir drei Schritte voraus. »Die Königin sollte solch eine niedere

Weitere Kostenlose Bücher