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Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut

Titel: Undead 02 - Suss wie Blut und teuflisch gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ich dir geben kann.« Der Rock meiner Mutter war natürlich ruiniert. Beefshake, Galle und Kaschmir – das vertrug sich nicht.
    »Das ist aber wirklich nicht nö. . . «
    »Was? Willst du etwa in Strumpfhosen nach Hause gehen? Im Leben nicht. Komm schon.«
    »Vampire«, flüsterte meine Mutter Jessica zu, »können so empfindlich sein.«
    »Das habe ich gehört«, blaffte ich.
    »Ach wirklich?«
    »Das ist wirklich lästig«, murmelte Jessica zurück, »ich kann noch nicht mal in Ruhe einen Furz lassen, ohne dass Betsy es als Erste hört.«
    207

    »Gute Güte!«
    Als wir in die Eingangshalle traten, kam uns Marc entgegen, der eine Kanne Eistee trug. »Hi, Dr. T Ihr kommt gerade recht. Eure Gäste sind schon da.«
    »Welche Gäste?«
    »Hmm, lass mich nachdenken.« Und Marc begann sie an den Fingern abzuzählen. »Da sind zwei von den Blade Warriors, der König der Vampire, der Vampir, der ihn erschaffen hat, der Priester der hiesigen Gemeinde und ein weiterer Vampir. Sarah oder so.«
    »Na toll«, maulte ich, »bin ich eigentlich die Einzige, die ohne vorherigen Anruf niemals uneingeladen bei jemandem auftaucht?«
    »Anscheinend«, sagte Sinclair, der wie immer aus dem Nichts auftauchte. Meine Mutter machte vor Schreck einen Luftsprung. Und ich tat dasselbe. »Dr. Taylor. Was für eine Freude, Sie wiederzusehen.«
    Meine Mutter fiel fast in Ohnmacht, als Eric ihre Hand mit beiden Händen umschloss und sich darüberbeugte wie ein Empfangschef. »Oh, Euer Majestät. Die Freude ist ganz auf meiner Seite.«
    »Für Sie Eric. Bitte, Dr. Taylor. Immerhin sind Sie keine meiner Untertanen. Leider«, seufzte er.
    »Und Sie müssen mich Elise nennen«, sagte sie mit affek-tiertem Lächeln.
    »Und ich mich übergeben. Schon wieder«, kündigte ich an. »Würdet ihr bitte für fünf Sekunden aufhören, einander schöne Augen zu machen?«
    »Bitte vergeben Sie meiner Tochter«, sagte meine Mutter und sah Sinclair verzückt an. »Normalerweise ist sie sehr 208

    viel umgänglicher. Es war wohl eine schlimme Nacht für sie.«
    »Natürlich. Da sie ja Ihre Tochter ist, erwarte ich Großes von ihr.«
    »Aber Eric! Wie reizend! Betsy hat mir nie gesagt, dass Sie . . . «
    »Leute, meint ihr das ernst? Ich muss wieder kotzen.
    Also hört damit auf.«
    »Ich muss auch kotzen«, sagte Sarah. Ich drehte mich um und sah sie in der Tür zum zweiten Wohnzimmer stehen.
    »Wenn wir hier fertig sind, würde ich gerne gehen.«
    »Nein«, sagte Sinclair.
    »Ja«, sagte ich im selben Augenblick. »Warum geht ihr nicht alle? Ich bin nicht in der Stimmung.«
    »Dann komm in Stimmung. Wir müssen uns um ernste Dinge kümmern.« Das Eis in seiner Stimme schmolz, als er sich wieder mit sanftem Blick meiner Mutter zuwandte.
    »Ernste Vampirprobleme, gnädige Frau, sonst würde ich Sie selbstverständlich einladen, sich zu uns zu gesellen.
    Einen scharfen Verstand wie den Ihren könnten wir gut gebrauchen.«
    »Ich will gehen!«, schrie Sarah. Sie schrie wirklich. Und ich hatte gedacht, ich wäre die Einzige, die Sinclair anschrie.
    »Ich will auf der Stelle gehen.«
    »Was hast du für ein Problem?«, fragte Marc. Die Kanne Eistee schwitzte und tropfte auf den Boden. Er sah sich nach einem Möbelstück um, das weniger als zweihundert Jahre alt war, damit er sie abstellen konnte. Aber er fand nichts. So hielt er sich grimmig an ihr fest. Auf die To-do-Liste: Untersetzer kaufen. »Ich habe gehört, 209

    dass du mein Haus nicht magst. Tickst du noch ganz richtig?«
    »Wenn ihr es unbedingt wissen wollt«, sagte Sarah und spuckte jedes einzelne Wort geradezu aus, wie sie wohl gerne Marcs Finger abgebissen und wieder ausgespuckt hätte, »ich hatte einmal eine Tochter. Und sie war . . . nun, sie starb. Hier. In diesem Haus. Und ich will nicht darüber sprechen, und ich will nicht hier sein.«
    Sie trat einen Schritt nach vorne und lief gegen Sinclairs ausgestreckten Arm. Ich hörte, wie meine Kieferknochen krachten, als mir der Mund plötzlich weit offen stand. »Du hattest was?« Ich brüllte tatsächlich.
    »Ein Kind? Ein blondes Mädchen?«, fragte Sinclair scharf.
    Ich drängte ihn zur Seite. »Ist ihr Name Marie? Trägt sie Haarbänder, um ihr Haar aus dem Gesicht zu halten? Und zweifarbige Schuhe mit Riemchen? Und Kittelchen?«
    Sarah brach in Tränen aus. Das war ein noch größerer Schock als die Tatsache, dass sie es gewagt hatte, Sinclair anzuschreien. »Ihr wisst von ihr? Woher? Wer hat euch davon erzählt? Sprecht nicht mit mir über sie, ich

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