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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Majestät. Ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich anrufe, anstatt persönlich vorzusprechen.
    Aber es gibt so viel zu erledigen, dass mir die Zeit davonläuft.«
    »Mit wem spreche ich denn überhaupt?«
    »Ich bin es, Andrea«, sagte sie und klang beunruhigt.
    »Oh ja, richtig. Das war nur ein Test, Andrea, und du hast ihn bestanden.«
    »Vielen Dank, Eure Majestät. Ich rufe nur an, um sicherzugehen, dass Ihr alles habt, was Ihr für morgen Abend benötigt.«
    »Morgen Abend?«
    »Meine Hochzeit«, half mir Andrea mit dünner Stimme auf die Sprünge.
    »Oh. Oh! Natürlich! Deine Hochzeit. Das habe ich natürlich nicht vergessen. Überhaupt nicht. Wow, Halloween ist schon morgen, was?«
    »Nein, morgen ist die Probe.«
    »Richtig, richtig. Na, dann sehen wir uns morgen.«
    »Mein Vater kann nicht kommen und meine Mutter ist im Ausland . . . « Sie stockte. Zufällig wusste ich (von Tina, die zwar bemerkenswert taktvoll, nichtsdestotrotz aber immer gut 219

    informiert war), dass Andreas Eltern immer noch dachten, sie sei tot. Aber das ging mich nichts an.
    »He«, sagte ich plötzlich, »stört es dich, wenn meine Schwester kommt?« Laura würde es spannend finden und die Operation »Haltet ein Auge auf die Teufelsbrut« würde es auch erleichtern. »Das musst du natürlich entscheiden, es ist deine Hochzeit, aber . . . «
    »Eure . . . nein, natürlich nicht. Es wäre mir eine Ehre. Eure ganze Familie ist willkommen.«
    »Das ist nett von dir, aber ich werde mit meiner Mutter mal ein Machtwort sprechen.«
    »Ma’am, das ist nicht nötig.«
    »Doch, das ist es. Sie sieht alles aus einer kulturellen Per-spektive und ich weiß, dass sie es gar nicht abwarten kann, Tina über ihr früheres Leben auszuquetschen.«
    »Ehrlich, Eure Majestät, das macht mir nichts aus.« Andrea hörte sich schon munterer an. »Die Mutter von irgendwem sollte anwesend sein.«
    »Oh.« Wenn man es so betrachtete . . . »Na dann, okay. Ich sage es ihr. Sie wird sich freuen. Ganz ehrlich.«
    »Das hört sich wundervoll an.« Ja, sie klang wirklich fröhlicher. Und ich fühlte mich ein bisschen besser. Es war schon schlimm genug, dass mein Vater mich ignorierte, obwohl er wusste, dass ich tot war. Wie musste sie sich erst fühlen?
    Und da wir schon einmal dabei waren, wie würde es wohl sein, seine ganze Familie zu überleben? Nicht dass es jetzt schon Andreas Problem war, aber irgendwann würde es eins werden. Bei Tina und Sinclair war das jetzt der Fall, und das schon seit Jahren. Eines Tages würde es bei mir genauso sein. Mom, Dad, Ant, Jessica, Marc, alle würden sie tot sein.
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    Laura ebenfalls? Ich wusste es nicht. Mit ihren teuflischen Kräften und dem niedrigen Cholesterolwert konnte sie leicht fünfhundert Jahre alt werden.
    Ich schüttelte den Gedanken ab. »Dann sehen wir dich also morgen. Grüß Daniel von mir.«
    »Das werde ich. Gute Nacht, Majestät.«
    Ich legte auf und drückte die Stop-Taste des DVD-Players.
    Oje! Die Hochzeit! Ich musste endlich shoppen gehen, bevor ich es wieder vergaß.
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    33
    Der Teufel erschien mir, als ich im Einkaufszentrum einen Smoothie medium schlürfte und in dem aktuellen Real Simple blätterte. Unweit des Saftstandes befand sich eine Sitzecke (die technisch gesehen zu Cinnabon, dem Laden nebenan, gehörte). Dort erholte ich mich und überlegte, welches Geschäft ich als Nächstes ansteuern sollte – Nordstrom oder GapBaby.
    Ich hatte ein schwarzes Kaschmirkleid gefunden, das zu meinen violetten Pumps passte, suchte aber immer noch nach dem perfekten Accessoire. Und dann war da noch das ungeborene Baby, das ich mitbedenken musste; man konnte gar nicht früh genug Ants billigem Geschmack gegen-steuern.
    Auf einmal saß sie da, mir gegenüber. Der Teufel. Satan.
    Der Herr der Lügen. Und es war nicht einmal ein großer Schock, ich wusste, dass es eines Tages so kommen würde.
    Und ich wusste auch sofort, wer sie war. Manche Dinge weiß man einfach, so wie man weiß, dass schwarzer Mascara die Augen klein und verkniffen aussehen lässt.
    Der Teufel, falls Sie es wissen möchten, ist eine Frau in den Vierzigern. Heute trug sie ein dunkelgraues, hochgeschlosse-nes Kostüm, das fast wie eine Uniform aussah, eine schwarze Strumpfhose und schlichte schwarze Pumps. Ihr Haar war 222

    von einem tiefen Schokoladenbraun, mit grauen Strähnen an den Schläfen, und sie trug es in einem eleganten Knoten. Ihre Augen waren sehr schwarz. Ihre Ohren hatten keine Löcher, der Teufel trug

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