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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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euch beide einverstanden erklärt habt, mein Reich aufzusuchen, muss ich euch auf ein paar grundlegende Regeln hinweisen, die … «
    »Nein.«
    Der Teufel blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
    »Wir stellen hier die Regeln auf. Nicht du. Weil ich etwas weiß, das dir wahrscheinlich nicht gefallen wird: Du brauchst uns.« Ich hielt inne und genoss das süße, süße Wort, das gleich aus meinem mit Lipgloss gemalten Mund (Drop Dead Red von Too Faced) perlen würde. »Du brauchst mich.« Ha! Ernte den Sturm, Satan!
    »Jaa!«, echote Laura, aber sie war eine lausige Pokerspielerin, denn klang da nicht Zweifel durch? Doch, er stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. »Du brauchst mich. Äh. Sie.«
    »Ich wittere eine ganze Liste von Forderungen«, sagte Satan, doch zu meiner Erleichterung wirkte sie kaum verärgert, ja nicht einmal verdrossen. »Sprich, o Vampirkönigin.«
    Wer nicht beißen kann, muss bellen! »Du legst doch großen Wert darauf, dass Laura eines Tages dein Reich kennenlernt, oder wie zur Hölle du es nennst.«
    »Soll das jetzt ein Wortspiel sein?«
    »Nicht mit Absicht. Und du weißt, dass Laura niemals allein gekommen wäre. Also bringe ich sie zu dir in die Unterwelt. Im Gegenzug wirst du dafür sorgen, dass ich im Buch der Toten lesen kann, ohne verrückt zu werden.«
    Laura stieß einen unterdrückten Quietschton aus, ein Mittelding zwischen Luftschnappen und Seufzen. »Das Buch! Betsy, ich halte das für keine gute Idee.«
    »Ich hab es satt, dass dieses Ding in meinem Haus rumliegt und immer recht hat. Gleichzeitig kann es aber keiner lesen.«
    »Aber Betsy … es ist böse! Das weißt du! Jeder, der es länger als anderthalb Sekunden ansieht, kann das spüren. Was soll es nützen, es lesen zu können? Bedenke doch, welchen Preis du vielleicht dafür zahlst.«
    »Das ist es mir wert. Kannst du dir vorstellen, wie viel Mist wir in den letzten drei Jahren hätten vermeiden können, wenn wir das verdammte Ding bloß hätten lesen können?
    Ich hab es satt, herumzurätseln und zu grübeln. Ich will Bescheid wissen. Ich muss Bescheid wissen. Und deine Mom ist vermutlich die Einzige, die mir … öh.« Das war vielleicht ein bisschen zu viel gesagt. »Jedenfalls«, bemäntelte ich meinen Beinahe-Versprecher mit einem Hüsteln, »ist das mein Preis dafür, dass ich dir dein Kind in die Alte Heimat bringe.«
    »Einverstanden«, sagte Satan sofort. Und die Art, wie sie es sagte – so rasch, dass das Wort fast mit dem Ende meines Satzes zusammenfiel – , war ein Ton, wie ich ihn nie zuvor vom Teufel gehört hatte. Sie machte ganz den Eindruck eines Menschen, der noch einmal glimpflich davongekommen ist.
    »Aber was springt für dich dabei raus?« Als ob sie das verraten würde. Aber immerhin hatte ich gefragt. Selbst wenn die ganze Geschichte fürchterlich in die Hose ginge – ich hatte gefragt. Das immerhin. »Wieso interessiert es dich, ob Laura jemals die Hölle zu sehen bekommt? Eine gute Mutter-Tochter-Beziehung ist nicht gerade der Begriff, der einem im Zusammenhang mit dir in den Sinn kommt.«
    »Ich möchte, dass Laura ihre Heimat sieht. Denn wenn sie ihre Heimat nie kennenlernt, wird es sie letztendlich in den Wahnsinn treiben.«
    Es gab eine quälende Pause. Laura und ich verdauten, was Satan gesagt hatte. Dann hüstelte ich erneut (allmählich klang es wie Krächzen) und sagte: »Du meinst wohl, dass sie wütend würde. Wie die Leute, die gegen ihren Willen auf Abitreffen gezerrt werden. Stimmt’s? Und das willst du lieber nicht riskieren. Stimmt’s?«
    »Glaubst du etwa, die Träume, die du jetzt hast, wären schlimm? Glaubst du, die Schmerzen jetzt wären schlimm?«, fragte Satan ihre Tochter. Der gefallene Engel sah so mitfühlend aus, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Der Teufel als fürsorgliche Mom, wer hätte das gedacht? »Du hast ja keine Ahnung, Laura. Und ich möchte, dass das so bleibt. Dass du nie eine Ahnung davon haben wirst. Nie weißt, wie schlimm es hätte werden können. Ich bin nicht ihretwegen gekommen. Nicht einmal meinetwegen. Nur deinetwegen bin ich gekommen.«
    »Du meinst … diese Träume kamen nicht von dir? Du hast sie mir nicht geschickt, damit ich zu dir kommen musste?«
    »Im Namen meines Vaters, nein! Ich könnte dir niemals wehtun – und selbst wenn ich es könnte, würde ich es nicht tun. Wenn dir etwas geschieht – wenn du dauerhaften Schaden davonträgst – , was sollte mir das nutzen?«
    Das erschien logisch und damit nur allzu wahr.
    »Laura, du

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