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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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kann sie dann … oh.«
    »Was?«, wollte Laura wissen.
    »Meinst du diesen seltsamen Ausdruck auf ihrem Gesicht?«, bemerkte Satan. »Das ist keine Verstopfung. Sondern ihr ist eben etwas klar geworden.«
    »Das zeigt nur zu deutlich, dass du keine Ahnung hast. Seit ich gestorben bin, habe ich keinen mehr versenkt. Also könnte man sagen, dass ich an Dauerverstopfung leide.«
    Laura runzelte die Stirn. »Äh, ich weiß nicht, was … «
    »Wie lange wird Laura deiner Schätzung nach leben?«, fragte ich, bemüht, meine Furcht nicht zu zeigen. Denn an so etwas hatte ich noch gar nicht gedacht. »Wird sie so sein wie du? Wird sie ewig leben?«
    »Im Namen meines Vaters, nein!« Und Satan – Satan! – erschauerte. Allein die Vorstellung, was die Fürstin der Lügen ins große Zittern verfallen ließ, brachte mich zum Zittern. »Sie ist nur langlebig, wie alle meines Geschlechts.«
    »Das Geschlecht der Engel?«, erkundigte sich Laura.
    »Ja, ein besseres Wort haben wir dafür nicht. Wir können auf jeden Fall getötet werden. Aber wir werden nie krank, und wir altern sehr langsam.«
    »Was du nicht sagst! Du siehst auch keinen Tag älter aus als achttausend.« Natürlich trugen die gestohlenen Schuhe dazu bei, dass sie so viel jünger aussah, diese fiese, gemeine …
    »Als Vater uns erschuf, war ihm bewusst, dass er zur Erhaltung seines Werks Getreue mit sehr langen Lebensspannen brauchte. Ein Menschenkind wächst in einer Dekade auf und ist keine zehn Dekaden später schon wieder tot.« Satan schnippte mit den Fingern. »Einfach so! Puff. Das Licht erlischt.«
    »Ja, ja, wir sind die Fruchtfliegen der Menschheit«, brummte ich. »Aber warum musst du überhaupt so lange leben? Da doch die mittlere Lebenserwartung heutzutage bei – äh – « fünfundsiebzig lag? Das klang ein wenig niedrig. Bei neunzig? Das erschien mir wiederum zu hoch. Wo war bloß Marc, wenn ich ihn mal dringend brauchte?
    »Fünfundsiebzig bei Männern«, verriet der Teufel hilfreich. »Und achtzig bei Frauen. Ein ganz schöner Fortschritt seit der Steinzeit, in der die mittlere Lebenserwartung bei zwanzig lag. Könnt ihr euch vorstellen, schon als Tattergreise zu gelten, bevor ihr legal Alkohol konsumieren dürft?«
    »Hör auf damit!«
    Satan blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
    »Hör auf, so entgegenkommend zu sein. Das macht mich wahnsinnig.« Ein Gedanke streifte mich, und einen Moment lang glaubte ich, ich würde gleich umkippen. »In den Ruhestand gehen … damit Laura … « Ich setzte von Neuem an. »Wie lange glaubst du, wird Laura leben? Du selbst bist ja schlappe … «
    Laura wurde leichenblass. »M-Mutter? Werde ich etwa … so lange leben wie du?«
    Manche Leute wissen sich ja vor Freude nicht zu fassen, wenn sie hören, dass sie Tausende von Jahren leben können, Laura aber war nur entsetzt. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie sie ihre liebsten Menschen an Altersschwäche wegsterben sah: Eltern, Freunde, ihren zukünftigen Ehemann, ihre Kinder und deren Kinder und Kindeskinder, während sie selbst immer weiter lebte …
    »Ich weiß es nicht«, sagte Satan ernsthaft, ohne Ausflüchte zu machen oder ein süffisantes Grinsen aufzusetzen. »Ich kann nicht voraussagen, wie lange du leben wirst, Laura. Das weiß niemand, außer unserem Vater vielleicht.« Sie lächelte schwach. »Und er ist ziemlich bekannt dafür, dass er sich nicht in die Karten schauen lässt.«
    Allmählich bekam die ganze Sache Konturen, aber statt dass mir das gefiel, wurde ich nur noch nervöser. Der Teufel mochte eine schlimme Kolik haben … und mithin einen legitimen Grund, Laura von mir in die Hölle bringen zu lassen.
    Oder auch nicht.
    Wie auch immer, wir steckten vermutlich in großen Schwierigkeiten. Wenn das hier ein Blockbuster gewesen wäre, hätte ich, die furchtlose Heldin, jetzt irgendwas Tolles und Heroisches getan. Aber es war kein Film und ich keine unerschrockene Heldin. Ich wusste nicht einmal, was unerschrocken bedeutete.
    Ich wandte mich an Laura. »Okay, wir haben unseren Rundgang gemacht, der Teufel will in Rente gehen, und du besitzt möglicherweise die Lebenserwartung von Japan, den USA und Frankreich zusammen. Lass uns jetzt schleunigst auf die Erde zurückkehren und nachdenken. Am besten jahrelang.«
    »Ah.« Satan legte den Kopf schief. »Einen Augenblick bitte noch, die Damen.« Und sie löste sich in Luft auf.
    »Super!«, schäumte ich. »In der Hölle gestrandet. So ein Pech, dass ich das nicht habe kommen sehen. Oh, warte

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