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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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versuchen. Deine Flügel verschieben sich sozusagen zwischen den verschiedenen Wirklichkeiten. Du trägst dein Höllenfeuerschwert und deine Armbrust stets bei dir, aber sie sind nur unter bestimmten Umständen sichtbar: auf der Erde zum Beispiel immer dann, wenn du unter Anspannung stehst oder nach Rache dürstest. Dann rufst du nach ihnen, und sie erscheinen vor aller Augen. Aber sie waren immer schon da. Du bringst sie nicht zum Erscheinen, sondern gebrauchst sie einfach. Und mit den Flügeln ist es so ziemlich dasselbe.«
    »Das ist ungefähr so wie bei Jessica, die nicht immer sofort ein Taxi bekommt. Wenn sie spät in der Nacht an einem einsamen Ort ist, wird sie nicht unbedingt von dem Fahrer gesehen. Und die Fahrer würden partout nicht glauben, dass das an ihren Vorurteilen liegt. Selbst wenn man sie an einen Lügendetektor anschließen würde, könnten sie damit durchkommen, dass sie Jessica nicht gesehen haben.« Die beiden starrten mich verständnislos an. »Was denn? Ich versuche ja bloß, etwas zu der verrücktesten Unterhaltung beizutragen, die ich je gehört habe.«
    »Nun gut, in Ordnung. Und ich muss sogar gestehen, dass du einen Vergleich gefunden hast, der nicht ganz dumm oder unzutreffend ist«, gab der Teufel zu.
    »Och, da schnürt sich mir ja vor Rührung die Kehle zu!«
    »Die Kehle zu auf jeden Fall«, brummelte der Teufel. Mann! Satan war heute aber grantig drauf.

30
    »Es ist Zeit, Tacheles zu reden«, sagte Satan, und ich hielt mich mühsam zurück, um nicht Es ist höchste Zeit, du verrückter Teufelsengel! zu rufen. »Ich kann so viel reden … «
    »Und reden. Und reden«, fügte ich hinzu. »Und immer noch: reden. Reden, reden, reden.«
    »… wie ich will, aber der beste Lehrer ist immer noch die Erfahrung.«
    »So! Viel! Gerede!«
    Der Teufel stieß einen komischen Laut aus, irgendetwas zwischen einem Niesen und einem Fauchen. »Du hast zwei Jahrzehnte auf Erden damit verbracht zu lernen, wie es ist, ein Mensch zu sein. Jetzt musst du erfahren, wie es ist, ein Engel zu sein – in Ermangelung einer besseren Bezeichnung. Du musst die Kunst erlernen, zwischen dem Reich deines Vaters und meinem hin und her zu reisen. Hier in meinem Reich – das hoffentlich eines Tages das deine sein wird – kannst du eine bessere Vorstellung deines Potenzials und deiner Fähigkeiten gewinnen. Sicherlich ist dir schon aufgefallen, dass ich nach Belieben kommen und gehen kann. Vielleicht hast du dich gefragt, wie ich das bewerkstellige?«
    »Ehrlich gesagt, nein.«
    »Halt die Klappe, Vampirkönigin. Ich rede nicht mir dir, sondern mit der klugen Schwester. Von der Hölle aus kannst du an jeden Ort der Welt und in jede Zeit reisen. Aber du musst den Kniff beherrschen, und dafür benötigst du Erfahrung. Anders ausgedrückt: Du kannst zwar ein Dutzend Bücher über die Kunst des Fahrradfahrens lesen, weißt aber dennoch nicht, was du mit dem Rad anfangen sollst, wenn es vor dir steht. Deshalb möchte ich, dass du unverzüglich mit deinen Reisen beginnst.«
    Mir wollte das überhaupt nicht gefallen. »Reisen wohin?«
    »So weit, wie sie fähig ist.«
    »Stopp mal, Fürstin der Lügen. Ich war einverstanden, sie herzubringen. Für irgendwelche Zeitreisen hab ich aber nicht unterschrieben.«
    »Warum, glaubst du, rede ich überhaupt noch mit dir? Also, mein Liebes, machst du mit? Willst du es mal versuchen?«
    »Nein«, sagte ich im gleichen Augenblick, in dem Laura ihre Zustimmung kundtat. Ich fuhr herum. »Ach, komm schon! Erkennst du nicht, worauf das hinausläuft? Erinnerst du dich, wie wir bis zum Hals in Problemen mit Dämonen, Mördern oder Werwölfen gesteckt haben – und alles war ›Zufall‹? Und wie wir dann immer geklagt haben: ›Wir hätten es kommen sehen sollen.‹ Und das stimmt. Wir sehen, was auf uns zukommt, das weißt du ganz genau. Meiner Meinung nach … «
    »Um die niemand gebeten hat«, warf der Teufel ein.
    »… ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um uns davonzuschleichen wie feige Hunde. Ich bin total dafür. Lass es uns machen wie die Hunde.«
    Laura schüttelte betrübt den Kopf, und ich stellte entmutigt fest, dass mir ungefähr zwei Möglichkeiten blieben: Ich konnte den Teufel bitten, mich allein in die Gegenwart zurückzuschicken, oder ich konnte den Antichristen weiter begleiten. Im Grunde hatte ich keine Wahl: Ich wollte Laura nicht allein lassen, während sie versuchte, neue Fertigkeiten zu lernen. Denn Lernen war notwendig für ihre geistige

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