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Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren

Titel: Undead 09 - Zum Teufel mit Vampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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nein!«
    Laura nickte. »Ganz meine Meinung.«
    »Das ist aber kein guter Ort für zwei entzückende Mädels wie uns, die außerdem noch nicht gehenkt sind.«
    »Betsy, ich bin hundertprozentig deiner Meinung.«
    »Ausgezeichnet! Also. Wir wissen jetzt, dass du in der Zeit reisen kannst. Hast es übrigens toll gemacht. Erinnere mich daran, dass ich dich für den Nobelpreis vorschlage. Nun schneide mit deinem bösen Schwert aus der Hölle schleunigst eine Tür in die Luft und bring uns wieder zu deiner Mom nach Haus. In die Hölle.«
    »Okay.« Laura holte tief Luft und nickte. »Ich hab das allerdings noch nie gemacht. Aber jetzt ist bestimmt der richtige Zeitpunkt, um es zu lernen.«
    »Bitte! Sag, dass das nicht wahr ist! Bitte!«
    »Ein sehr guter Zeitpunkt«, korrigierte Laura sich. Und wie aus dem Nichts hielt sie ihr Höllenfeuerschwert in der Rechten. Es war, als sähe man ein Kaninchen aus dem Hut eines Zauberers hüpfen. Ein böses, schreckliches Kaninchen aus einem Hut, der das absolut Böse verkörperte. Lauras Schwert leuchtete so stark, dass ich es kaum ansehen konnte. Es war verwirrend und gefährlich. Wie meine kleine Schwester.
    »Ich bin keine Hexe! Ich bin unschuldig! Ich weiß nichts davon!«
    Ich warf einen Blick auf das geschlossene Kirchenportal.
    »Ich habe den Kindern nichts angetan. So etwas tue ich nicht!«
    Lauras Lippen bewegten sich. »Was?«, fragte ich, doch meine Aufmerksamkeit war abgelenkt.
    Wieder erscholl dieselbe Stimme, die schrille Stimme einer Frau, die mit dem Rücken zur Wand steht und sich den Hyänen ausgeliefert sieht. »Wenn ich es sagen muss, nun gut. Es war kein Zauberspruch, es war ein Psalm.«
    »Okay, Betsy. Dann mal los!«
    »Super, toll, ich bin bereit, wann immer du es bist.«
    »Es ist eine Lüge. Mein Gewissen ist rein.« Wer immer da sprach, war nun nicht mehr ängstlich, sondern wurde allmählich zornig. Was ich irgendwie cool fand.
    »Ich habe niemals ein Kind verhext. In meinem ganzen Leben nicht. Und alle hier wissen das!«
    Laura schwenkte ihr Schwert hin und her und sprach. Vermutlich mit mir. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher. Sie stand vermutlich kurz davor, uns in die Hölle zurückzubringen, oder aber sie wollte ein Pferd stehlen.
    »Ihr kennt mein Herz nicht. Aber ich kenne das Eure. Eure Rache ist erbärmlich. Sie ist armselig.«
    Sie hatte Mut, diese Frau aus der grauen Vorzeit.
    »Der einzige Teufel, den ich jemals gesehen habe, seid Ihr, William Putnam. Und Ihr habt nur deshalb den Teufel in mir gesehen, weil ich Euch nicht unsere Farm verkaufen wollte.«
    »Was?« Ach du Schande! Sicher, während der Salemer Hexenprozesse hatte ein Haufen verklemmter, sexhungriger, bigotter Idioten Dutzende von unschuldigen Männern, Frauen und Kindern getötet, das wusste in Amerika jedes Kind. Ich hatte aber nicht gewusst, dass manche Leute getötet – gehenkt! – worden waren, weil skrupellose Mitbürger deren Eigentum begehrten.
    »Wenn ich schuldig bin, liegt mein Leben allein in Gottes Hand. So henkt mich, ihr Feiglinge. Tötet mich, ihr Schlächter. Schickt mich zu Gott, ihr Diebe. Doch nie werde ich eine Sünde gestehen, die ich nicht begangen habe.«
    »Stark!« Ich wandte mich an Laura. »Hör auf, mit dem Ding rumzufuchteln. Wir bleiben noch ein paar Minuten.«
    Sofort senkte meine Schwester die Waffe. »Was redest du da?«
    »Hörst du das nicht?«
    »Was?«
    »Zur Strafe für das abscheuliche Verbrechen der Hexerei, das du an mehreren Menschen begangen und verübt hast, entscheidet dieses Gericht, dass du am Halse aufgehängt werden sollest, bis dass der Tod eintritt.«
    Das glaubt wohl auch nur ihr, ihr Wichser .

35
    »Betsy, nein! Das geht nicht!« Laura trippelte hinter mir her. »Noch hat niemand uns gesehen, und wir kommen hier heil wieder heraus. Und selbst wenn wir nicht wieder herauskommen sollten, dürfen wir uns auf keinen Fall einmischen. Bist du denn völlig verrückt geworden?«
    »In dieser Stadt sind alle möglichen Männer und Frauen und Kinder – Kinder, Laura – gehenkt worden! Grundlos! Nein. Schlimmer noch. Sie sind gehenkt worden, weil keiner den Mut hatte, aufzustehen und zu sagen: ›Hört endlich mit dem Scheiß auf, ihr Puritanerschweine.‹ Tja, und genau das werde ich jetzt ändern.«
    Ich hatte gerade eine der Stufen genommen, die zur Kirchentür hinaufführten, als Laura mir einen Stoß gab.
    »Aua! Laura, wenn ich mir hier einen Splitter und Tetanus einfange, muss ich ’ne ganze Ecke laufen, bis ich einen

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