Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
Kleidungsstücke anzog. Sie wünschte, sie hätte sich bei Guy durchgesetzt und auf normaler Kleidung bestanden.
Guy beobachtete sie genau. »Das hört sich doch sehr interessant an, nicht wahr, Cressida?«
»Ich befinde mich noch nicht in einem Zustand, in dem mein Denkapparat auf Hochtouren läuft«, antwortete sie, während sie krampfhaft versuchte, sich vorzustellen, wer was gegen sie vorbringen konnte. Und wie könnte sie reagieren, wenn ihre wahre Identität entlarvt wurde?
»Nun, ich finde, wir sollten uns zumindest die Zeit nehmen, sie anzuhören, nachdem sie sich die Mühe gemacht haben, uns hier zu suchen. Es passt so gar nicht zu Marcia, meine gesellschaftlichen Abende zu stören, wenn nicht wirklich was Dringendes vorliegt«, sagte Guy.
»Wir kommen in ein paar Minuten nach«, versprach Sir Peter, der offenbar noch eine kurze Zeit mit seiner Frau zusammen sein wollte.
»Ja, sicher«, stimmte Guy zu. »Ich möchte jetzt nur gern hören, um was es überhaupt geht. Komm schon, Cressida. Du musst ebenso neugierig sein wie ich.«
In dem Moment, in dem sie den Salon betraten, wusste Cressida durch Marcias Gesichtsausdruck, dass die andere Frau die Wahrheit über sie wusste. Cressida traute sich kaum, Rick anzuschauen, aber als sie es tat, wusste sie, dass auch er ihre wahre Identität kannte. Er sah wütend und verletzt aus. Nun, damit würde sie leben müssen, doch sie war mehr daran interessiert, wie Guy reagieren und ob sie das Haus von Sir Peter lebend verlassen würde.
»Was für ein tolles Outfit«, sagte Marcia lang gezogen, nachdem sie Cressidas spärlich bekleideten Körper betrachtet hatte. Cressida versuchte, den Kimono enger um sich zu ziehen, aber dann gab sie auf. Es war zu spät für Anständigkeit.
»Was ist geschehen?«, fragte Guy interessiert. »Ich hoffe, dass die Galerie nicht abgebrannt ist?«
»Die Galerie ist in Sicherheit, wenigstens für den Augenblick«, antwortete Marcia, »aber du und ich, wir haben uns die Finger prächtig verbrannt an Miss Cressida Farleigh, oder sollte ich besser WPC Farleigh sagen, weil das korrekter wäre.«
Guys Finger, die Cressidas Handgelenk locker gehalten hatten, verspannten sich. Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, aber das gelang ihr nicht. »Wie meinst du das?«, fragte er gereizt.
»Ich meine, dass Cressida eine verdeckte Ermittlerin der Polizei ist. Das Betrugsdezernat hat sie in unsere Galerie geschleust. Die englische Polizei will dich schnappen, bevor du Interpol in die Hände fällst.«
»Woher weißt du das?«, fragte er.
Rick antwortete. »Gestern Abend bin ich Detective Sergeant Tom Penfold zu einem Pub gefolgt. Ich habe ihm gesagt, dass Cressida eine Affäre mit dir hat. Ich gab vor, dass die Affäre sich so intensiv entwickelt hätte, dass ihr übers Heiraten nachdenkt. Da drehte er fast durch, und innerhalb weniger Minuten hat er mir die ganze miserable Geschichte erzählt. Er hatte auch Mitleid mit mir, als ich ihm gestand, dass ich Cressida auch auf den Leim gegangen war.«
Guy fuhr herum zu Cressida und presste sie gegen eine Wand. »Ist das wahr?«, schrie er fast, sein Mund nur ein schmaler Strich in seinem blassen Gesicht.
»Guy, bitte, tu mir nicht weh. Ich habe einen Auftrag erhalten, und den hatte ich auszuführen. Mir blieb keine andere Wahl«, erklärte Cressida. Sie hoffte, dass er einen besseren Charakter hatte, als man ihm nachsagte, aber da er sie nicht losließ, wollte sie nur noch ein bisschen Zeit gewinnen.
»Ist es wahr?«, wiederholte er. Seine Hände hielten ihre Schultern gepackt.
»Natürlich ist es wahr«, sagte Marcia. »Sie ist heute Abend nur wegen des Holbeins hier. Der Mann, der uns den Matisse gebracht hat, war auch ein Polizist. Sie hat sich die Geschichte raffiniert ausgedacht, als wir sie dabei erwischt haben, wie sie in unseren Unterlagen schnüffelte.«
Guy runzelte die Stirn. »Der Holbein?«
»Das hat Tom Penfold mir erzählt«, sagte Rick. »Hast du ihn Sir Peter noch nicht gegeben?«
»Seid still, ihr beide!«, fauchte Guy und wandte sich wieder Cressida zu. »Zum letzten Mal – ist das alles wahr?«
Cressida war erschrocken über den Ausdruck auf seinem Gesicht und auch über die Erkenntnis, dass nun ihre Zeit mit Guy vorbei war. Sie würde niemals wieder seine Hände auf ihrem Körper spüren, nie wieder diese sensationelle Lust empfinden, die nur er ihr auf diese Weise verschaffen konnte.
Er war alles, was sie sich bei einem Mann gewünscht hatte, und nun würde sie ihn
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