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Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Under Cover: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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ein, um in die Mittagspause zu gehen. Als das Telefon klingelte, war sie drauf und dran, den Anruf zu ignorieren, aber da sie sah, dass Marcia noch beschäftigt war, nahm sie seufzend den Hörer ab.
    »Ja?«
    »Cressida, bist du das?«, fragte eine vertraute Stimme.
    »Rick! Entschuldige, ich wollte gerade in die Mittagspause gehen und hörte mich vielleicht ein bisschen brüsk an. Wann holst du mich heute Abend ab?«
    Rick hustete ins Telefon, dann musste sie warten, bis er sich die Nase geschnäuzt hatte. »Es tut mir schrecklich leid, aber ich schaffe es nicht. Ich habe mir eine Sommergrippe eingefangen, und ich fühle mich lausig.«
    »Oh, nein!«, rief Cressida entsetzt. »Ich meine, es tut mir leid, aber ich habe mich wirklich darauf gefreut, dich heute Abend zu sehen.«
    »Ich habe mich auch auf dich gefreut«, sagte Rick, und die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme ließ keinen Zweifel zu. »Ich weiß, es ist schlimm, dich in letzter Minute versetzen zu müssen, deshalb habe ich gedacht …«
    »Soll ich vorbeikommen und dir den Schweiß von der Stirn wischen?«, fragte Cressida. »Ich bin gut als Krankenschwester, und ich bin sicher, dass du nicht zu krank für meinen Besuch bist. Ich weiß, wie ihr Männer seid. Du hast wahrscheinlich nur eine kleine Erkältung.«
    Aus der Leitung drang ein weiterer Hustenanfall. »Ehrlich, Cressida, es geht mir verdammt schlecht. Du würdest nur Gefahr laufen, dir auch diesen Virus einzufangen, wenn du zu mir kämst. Aber ich habe eben mit Guy am Telefon gesprochen, und als ich ihm von unserer Verabredung erzählte, meinte er, du würdest vielleicht Marcias Platz einnehmen, denn er geht heute Abend zu einem Essen. Marcia musste ihm nämlich auch absagen; sie besucht ihre Mutter, der es nicht gut geht, und so braucht er eine Partnerin.«
    Cressida schaute sich in der Galerie um und sah, wie Marcia sich fröhlich mit einem Kunden unterhielt. »Sie hat mir gar nicht gesagt, dass ihre Mutter krank ist«, murmelte sie zweifelnd.
    »Ich glaube kaum, dass Guy sich die Geschichte ausgedacht hat«, hielt Rick dagegen, bevor er einen neuen Hustenanfall erlitt. »Hör zu, ich muss jetzt auflegen. Guy hat mir gesagt, er würde dich im Laufe des Nachmittags anrufen, um zu hören, ob du einverstanden bist.«
    »Ich rufe dich morgen an«, versprach Cressida, aber Rick hatte schon aufgelegt.
    Aus welchem Grund auch immer – Cressidas Appetit auf ein Abendessen war verloren gegangen. Sie wusste, dass dies ein wichtiger Moment war. Obwohl die Verabredungen mit Rick schon sehr erkenntnisreich für ihre Polizeiarbeit gewesen waren, würde ein Abend mit Guy – er war ein Mann, der von Interpol gesucht wurde – sehr viel mehr Erkenntnisse bringen. Aber sie hatte auch Angst davor.
    Zum einen sagte ihr Polizeiinstinkt, dass an der ganzen Geschichte etwas faul war. Ricks Hustenanfälle waren zu häufig gekommen, und obwohl er sich überzeugend die Nase geschnäuzt hatte, klang die Stimme nicht nach Grippe oder Erkältung. Dann war da auch noch die Erkrankung von Marcias Mutter, die genau zur rechten Zeit aufgetreten war.
    Der gesunde Menschenverstand sagte ihr, dass Guy das alles geplant hatte, aber ob er es geplant hatte, weil er gegenüber Cressida Misstrauen empfand, oder nur deshalb, weil er scharf auf sie war, das konnte sie nicht wissen. Der Verdacht schien nahe liegender zu sein, obwohl er am Samstagabend keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass er sie attraktiv fand.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte Marcia, nachdem ihr Kunde gegangen war.
    Cressida schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Das war Rick, eben am Telefon. Er hat sich irgendeinen Virus eingefangen, deshalb können wir heute Abend nicht ausgehen.«
    »Da haben wir etwas gemeinsam«, sagte Marcia. »Ich sollte heute Abend mit Guy zu einer Party bei Lord und Lady Truscott gehen, aber ich erhielt einen Anruf vom Heim. Sie sagten, dass es meiner Mutter nicht gut geht, deshalb musste ich die Party absagen.«
    Cressida studierte die andere Frau genau. Sie klang aufrichtig besorgt, aber sie sagte nichts darüber, dass Cressida ihre Stelle einnehmen sollte. »Das tut mir leid für Ihre Mutter«, sagte sie höflich.
    Marcia lächelte versonnen. »Das ist nicht nötig; sie hat immer schon ihre Auszeiten genommen, wenn es ihr nicht gut geht, aber ich wette, sie wird mich noch überleben. Haben Sie nicht Ihre Mittagspause?«
    »Ja«, murmelte Cressida, griff endlich nach ihrer Handtasche und erhob sich hinter dem Empfangstisch.

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