Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
betonten ihre langen Beine und die wohl geformten Waden. Sie besprühte sich üppig mit Diors Dune, überprüfte ihr Make-up und die Frisur, dann war sie der Meinung dass sie als Partnerin von Guy Cronje durchgehen konnte.
Einen kurzen Augenblick lang fragte sie sich, was Tom wohl sagen würde, wenn er sie jetzt sehen könnte, aber sie verwarf den Gedanken schnell. Er wäre entsetzt über den Wandel, den sie vollzogen hatte, und da es ein Wandel war, der ihr gefiel, musste sie sich fragen, was auf sie zukam, wenn die Zeit als verdeckte Ermittlerin vorbei war und Guy im Gefängnis saß.
Es überraschte sie, wie sehr sie diese Vorstellung beunruhigte. Ihre Stirn lag noch in Falten, als er auf die Türklingel drückte. »Ich bin doch nicht zu spät?«, fragte er und schaute nervös auf seine Uhr.
Cressida schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich musste nur an etwas denken.«
»Aber an nichts Schönes, wenn ich den Ausdruck auf Ihrem Gesicht sehe.« Seine Augen musterten sie, dann lächelte er kurz. »Hübsch. Nicht Ihr üblicher Stil, aber sehr hübsch. Rick hat Ihnen gutgetan.«
»Er hat das Kleid nicht gemacht«, wandte Cressida ein. Sie wünschte, sie hätte nicht darüber nachgedacht, was mit Guy geschehen würde, wenn sie es geschafft hatte, ihm eine Falle zu stellen.
»Vielleicht nicht, aber er hat Sie gelehrt, wie man weibliche Reize diskret präsentiert. Sie haben sich sehr verändert, seit Sie in der Galerie arbeiten. Ist Ihnen das auch aufgefallen?«
Cressida stieg in seinen XJS und dachte, wie viel besser er in einem Dinnerjackett aussah als Rick. »Ich hoffe, ich habe mich zum Positiven verändert«, sagte sie neckend. Sie fand, dass sie ruhig ein bisschen flirten sollte mit ihm, schließlich wollte sie sein Interesse wach halten.
»Es ist immer gut, wenn Frauen die Wahrheit über sich erkennen«, sagte Guy leise. »Aber ich muss auch sagen, dass Sie noch einen langen Weg vor sich haben, bis Sie das wahre Ich entdeckt haben.«
»Was lässt Sie glauben, dass Sie mein wahres Ich besser kennen als ich selbst?«, fragte Cressida mit einem leisen Lachen.
»Weil ich Sie in den letzten Wochen sehr genau beobachtet habe, und weil Frauen mein Hobby sind.«
»Dann muss ich Ihnen wohl glauben«, sagte Cressida in spöttischer Kapitulation.
Guy wandte sich ihr zu und lächelte sie an. »Sie müssen mir nicht glauben. Ich hoffe, ich habe die Gelegenheit, Ihnen genau zu zeigen, was ich meine.«
Plötzlich schnürten sich Cressidas Atemwege zusammen, als sie begriff, dass sie nun verpflichtet war, diesen Abend und die weiteren Abende mit Guy Cronje durchzustehen. Sie musste den Weg gehen, den Guy Cronje ihr zeigen würde, denn nur dann konnten ihre Chiefs das Netz eng um ihn ziehen, aber diese Reise würde aufregend und Furcht erregend sein, viel mehr, als sie sich wünschte.
Furcht erregend und auch voller Lustgewinn, denn er hatte gesagt, dass Frauen sein Hobby waren. Wahrscheinlich wusste er mehr über Frauen und ihre Körper als jeder andere Mann, den sie kennen gelernt hatte.
»Sie frieren doch nicht?«, fragte er sie, als er von der Straße abbog und in die Einfahrt eines Hauses in der Nähe von Hampstead Heath fuhr.
»Nein, nein, ich habe nur eine Gänsehaut bekommen.«
Guy parkte den Wagen hinter einigen anderen vor der Doppelgarage, dann stieg er aus und ging herum auf ihre Seite. »Keine Sorge, Cressida«, murmelte er. »Bevor die Nacht vorbei ist, werden Sie sich viel wärmer fühlen, das verspreche ich Ihnen.«
Zehntes Kapitel
Cressida betrat das vierstöckige Haus, und Guy hatte seine Hand um ihren Ellenbogen gelegt. Sie schaute sich in der geschmackvoll eingerichteten Halle mit einer breiten Treppe aus Rotholz um, und sie dachte, wie glücklich sie sich schätzen konnte, wenigstens für eine Weile diesen Luxus kennen zu lernen.
Ihr Gastgeber, Lord Hugo Truscott, war ein großer, kräftig gebauter Mann. Er hatte lockige hellbraune Haare und ein freundliches, aber auch sinnliches Gesicht mit braunen Augen, die weit auseinander lagen, und einem vollen Mund.
Seine Ehefrau Venetia war eine weitere Blondine mit langen Beinen. Sie trug ein knöchellanges, figurbetontes limonengrünes Kleid mit einem tiefen Ausschnitt und Seitenschlitzen, die nur wenig der Phantasie überließen. Sie hatte sich bei ihrem Mann eingehakt, als wollte sie die Besitzverhältnisse von Anfang an geklärt haben, und alle paar Sekunden schaute sie bewundernd zu ihm hoch.
Cressida fragte sich, warum fast alle Männer in
Weitere Kostenlose Bücher