Under Cover: Erotischer Roman (German Edition)
Pinseltechnik auf den einzelnen Bildern beschäftigt, dass sie seinen skeptischen Blick nicht wahrnahm.
»Ich habe dir zuerst nicht die Wahrheit gesagt, weil diese Arbeiten fast das Gegenteil von meinen Zeichnungen sind«, erklärte er bedächtig. »Ich schätze, dass ich stolz auf meine Kreativität bin, aber dies hier hat nichts mit Kreativität zu tun. Ich mache trotzdem damit weiter, denn es bringt mir eine schöne Stange Geld ein, während ich meine Zeichnungen nicht regelmäßig verkaufe, also daher kein bestimmtes Einkommen sicher ist. Ich weiß nicht, ob ich stolz auf meine Kopien sein soll oder ob ich mich schämen muss. Ich sage dir das alles, weil ich nicht will, dass es zwischen uns Geheimnisse gibt.«
»Das ist lieb von dir«, murmelte Cressida, und jeder professionelle Instinkt sagte ihr, dass Rick log. Ganz offensichtlich zeigte er ihr seine Kopien, weil er stolz auf sie war. Er wollte ihr die Bandbreite seines Schaffens zeigen. Trotzdem war sie auch jetzt noch davon überzeugt, dass Guy in dieser Sache steckte; er tauschte die Bilder aus, wenn sie ihm zur Renovierung oder Reinigung gegeben wurden.
»Wie kommst du denn an deine Kontakte? Ich meine, wo würde ich Leute kennen lernen, die sich unbedingt Kopien von Meisterwerken ins Wohnzimmer hängen wollen?«
»Die meisten habe ich auf den Partys kennen gelernt, zu denen Guy und Marcia mich einladen. Sie haben mich auch einigen Neureichen vorgestellt. Sie sind besonders wild auf solche Kopien, mit denen sie protzen können.«
»Und warum steigt Guy nicht in diesen Markt ein, wenn er schon die richtigen Leute kennt und hört, wie lukrativ dieses Geschäft ist?«, hakte Cressida nach.
Rick löste sich von ihr und bedeckte die Gemälde wieder mit dem großen Tuch. »Was hast du die ganze Zeit mit Guy?«, fragte er gereizt. »Glaubst du, ich wäre unfähig, etwas auf eigene Rechnung zu unternehmen? Oder liegt es daran, dass du ihn für interessanter hältst als mich?«
»Natürlich nicht«, protestierte Cressida schnell. »Aber es kann schon sein, dass ich Künstler immer nur für kreativ gehalten habe, die bei Alltagsfragen scheitern. Du bist offenbar die Ausnahme von der Regel; clever, talentiert, sexy und mit einem klaren Kopf für Geschäfte.«
»Ich habe noch nie so sehr für eine Frau empfunden«, murmelte Rick, beugte sich vor und küsste sie leicht auf die Lippen. »Du liebst mich doch, nicht wahr?«
»Du bist der beste Liebhaber, den ich bis heute gehabt habe«, antwortete Cressida ehrlich.
»Das ist nicht das, was ich gemeint habe«, sagte Rick, und seine Mundwinkel senkten sich.
Cressida schob einen Finger in seinen Mund und ließ ihn daran knabbern, während seine Hände ihren Nacken kraulten. »Ich weiß«, sagte sie, »aber es ist die einzige Antwort, die ich dir im Moment geben kann. Es ist noch sehr frisch mit uns, Rick. Bedränge mich nicht.«
Rick begann sie jetzt ernsthaft zu küssen und zu kosen, aber plötzlich wollte Cressida zurück in ihr Haus, um in Ruhe das zu analysieren, was sie heute Abend erfahren hatte. Daraus würde sich ihr Bericht für den folgenden Morgen zusammensetzen. Sie wich von Rick zurück und ging auf die Tür zu.
»Nicht schon wieder«, sagte sie lachend. »Ich brauche meinen Schönheitsschlaf. Soll ich ein Taxi rufen?«
Sie erwartete nicht, dass er zustimmte, aber offenbar hatten ihre Weigerung, sich emotional an ihn zu binden, sowie ihr Rückzug jetzt seine Stimmung beeinflusst.
»Ja, das ist eine gute Idee«, knurrte er. »Jetzt ärgere ich mich, dir die Bilder gezeigt zu haben.«
»Warum?«, fragte Cressida, als sie ihm die Treppe hinunter zum Eingang des Karate Clubs folgte. Da gab es nämlich ein Telefon. »Sie haben mich sehr beeindruckt.«
»Es war ein Fehler«, beharrte er, aber er erläuterte seine Einsicht nicht. Sobald Cressida in das Taxi gestiegen war, griff auch er zum Telefon.
Neuntes Kapitel
Nachdem Rick und Cressida das Haus verlassen hatten, schaute Guy seiner Geliebten zu, wie sie Kissen richtete und einige Gläser aus dem Weg räumte. »Hör doch auf damit«, sagte er. »Deine Putzfrau kann das morgen erledigen. Sage mir lieber, was du von Cressidas Erklärung über ihr Abendessen mit dem Polizisten hältst.«
»Ich habe ihr nicht geglaubt«, sagte Marcia. »Vielleicht war er der Mann, den ich bei ihr in der Galerie gesehen habe, aber das ist noch kein Beweis, dass er sie dort das erste Mal getroffen hat. Und was den Unsinn über die Diskussion ihrer sexuellen Phantasien
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