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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Falkenhagen
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durfte er nichts erfahren. Und das war ganz sicher der einzige Grund, warum ich über diese Dinge schwieg.
    Bestimmt.
    »Was ist mit dir? Geht’s?«
    »Ja«, erwiderte ich fester »Jetzt, wo wir in Sicherheit sind, lässt das Adrenalin nach.«
    Die Mutter stellte sich behütend neben die vier Kinder, reihte sie wie die Orgelpfeifen an der Seite des Gangs auf und ließ uns durch. Ich fühlte mich beobachtet, bis wir um die Ecke bogen und außer Sicht waren. Dann erst atmete ich auf. »Ich glaube, wir müssen hier lang.«
    Wir passierten einen Hausmann, der auf einer Leiter stand und gerade kopfüber eine flackernde Neonröhre auswechselte. Er sah uns nach, als wären wir ein Fleck auf seinem über die Schulter geworfenen Schlips. Die zusammengewürfelte Garderobe verbarg eine Menge, aber mit den Mützen und den Blessuren im Gesicht, die Cross und ich davongetragen hatten, mussten wir immer noch ziemlich merkwürdig aussehen. Wir gingen weiter, bis sich der Gummiboden in Teppich verwandelte und ich Gartenzwerge sah.
    Ernsthaft: Gartenzwerge.
    Ich meine - besitzen die Menschen auf Chorriah keinen Funken Selbstrespekt?
    »Was macht ein Mann namens Geronimo in einem Viertel aus Desperate Housewives in Space?«, fragte ich, als ich den Schrecken überwunden hatte. Die Serie mit demselben Titel war in der jüngsten Welle der 21.-Century-Nostalgie wiederentdeckt und neu aufgelegt worden.
    »Der Name klingt nach einem blutrünstigen Kojoten-beta.«

    »Das wollen wir nicht hoffen.« Schließlich endeten wir in einer Sackgasse. »II-22. Hier müsste es sein.«
    »Sieht so aus.« Cross lenkte meine Aufmerksamkeit mit dem Finger auf eine Kamera, die uns mit einem roten Auge von schräg oben anglotzte. Ich hob eine Hand und winkte.
    »Bevor du mit Rauchzeichen weitermachst: Da gibt’s mich eine Klingel«, sagte Cross.
    »Nichts geht über No-Tec«, entgegnete ich grinsend. Aber ich drückte auf den Knopf, über dem in sauber gravierter Schrift in einem Messingschild »Gardner« stand.
    Nichts geschah. Ich drückte noch einmal.
    »Verdammt«, grunzte ich enttäuscht.
    »Vielleicht ist er in Urlaub?«, fragte Cross.
    Ich nehme an, er wollte hilfreich sein, doch die Worte trösteten mich nicht. »Verdammt!« Niemand sagt, dass man wütend und originell sein muss, oder? Ich hieb mit der Faust gegen die Tür. »Das kann doch gar nicht sein!« Hatte ich mir wirklich eingebildet, dass dieser Mann hier mein Problem lösen könnte?
    »Dann gehen wir halt direkt zum Schiff. Momentan dämpft mein Störsender dein Signal noch, und der hält auch noch ein wenig. Wenn wir im All sind, sollte so ein Raketenortungssignal doch nicht so leicht zu finden sein, oder?
    «
    Cross kannte die Wahrheit nicht. Ich hatte noch sechzehn Stunden, um den Sprengsatz in meinem Kopf zu deaktivieren oder wenigstens Cross’ Störsender wieder aufzuladen. Beide Optionen waren ohne Geronimo bereits zum Scheitern verurteilt.
    Das Rauschen einer Gegensprechanlage erklang. Die Männerstimme am anderen Ende kam zerhackt bei uns an, doch ich erriet die Worte »Ja« und »da?«. Cross’ verfluchter Störsender machte eine Unterhaltung fast unmöglich.
    Ich nahm an, dass jemand »Wer ist da?« gefragt hatte. »Besuch von Cagliostro.«
    »Wa?«
    »CAGLIOSTRO schickt uns«, wiederholte ich lauter und betonter.
    Die Verbindung brach ab.
    Ich hob gerade die Hand, um erneut auf den Klingelknopf zu drücken, da summte die Tür und sprang einen Spalt auf. Mir stellten sich schon wieder die Haare im Nacken auf. Ich blickte Cross fragend an, doch er zuckte bloß mit den Schultern. »Deine Entscheidung.«
    Ich holte tief Luft, dann zog ich meine Waffe und stellte mich rechts so neben die Tür, dass ich vom Rahmen verdeckt blieb, wenn sie sich öffnete. Zugegeben, die Deckung der Hartplastikwände war mehr als unzureichend.
    Doch manchmal galt immer noch der alte Spruch »Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß« für Justifier: »Was der böse Feind nicht sieht, kann er auch nicht erschießen.«
    Ich bedeutete Cross, sich neben mich an die Wand zu stellen - inzwischen verfluchte ich die Handschellen selbst -, dann schob ich die Tür mit dem Fuß auf. Als sich nichts tat, lugte ich zuerst mit einem Auge, dann mit dem Kopf in den Flur.
    Was erwartete man in der Werkstatt eines Technikers? Einen Raum voller Platinen, Kabeln und summenden Generatoren? Eine Werkbank, auf der man Stahl sägen und fräsen kann? Eine Wand voller Monitore mit unterschiedlichen Kanälen? Mein

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