Undercover ins Glück
ihrem Haus ankamen, ließ Nick seinen Koffer an der Haustür stehen und trug ihren nach oben in ihr Schlafzimmer. Jordan wartete in der Küche, betrachtete den Koffer neben der Haustür und wurde, während sie über seine Bedeutung nachdachte, immer besorgter. Wenn sie zwischen den Zeilen las und über Nicks seltsames Verhalten spekulierte – etwas, das sie eigentlich nicht hatte tun wollen, aber da er nicht mit ihr sprach , blieb ihr keine andere Wahl – , würde sie sagen, dass es nicht so aussah, als ob er vorhatte zu bleiben.
Plötzlich regte sich in ihr das ungute Gefühl, zu wissen, warum Nick sich so seltsam benahm. Sie hatte ihn nur gebeten, das Wochenende mit ihr zu verbringen, und das war nun vorbei.
Sie hörte, wie er die Treppe herunterkam, und riss sich zusammen. Es war offensichtlich, dass sie überreagierte. Das musste es sein. Er mochte sie, und sie hatten gerade zwei unglaubliche Tage miteinander verbracht. Es gab keinen Grund, plötzlich auszuflippen und sich Dinge auszudenken.
Als er die Küche betrat, setzte sie ein Lächeln auf. »Danke, dass du den Koffer für mich nach oben gebracht hast.«
»Wie viele Flaschen Wein hast du bloß da drin?«, fragte er.
»Eigentlich sind es die Schuhe, die so schwer sind.« Sie bemühte sich, lässig zu wirken. »Und, sollen wir jetzt mal über dieses Thema sprechen, vor dem du dich schon den ganzen Tag drückst?«
Nick, der am anderen Ende der Theke stand, nickte. »Ja. Tut mir leid, ich hab über ein paar Sachen nachgegrübelt.« Er zögerte einen Moment, als ob er nicht wüsste, wo er anfangen sollte. »Dieser Anruf heute Morgen war von meinem Boss. Er wollte mit mir über meinen nächsten Auftrag sprechen.«
Jordan sah ihn überrascht an. »Dein nächster Auftrag? Du hast doch noch nicht mal den mit Xander abgeschlossen.«
»Eckhart hat vor, sich am Dienstagmorgen mit Trilani zu treffen«, sagte er. »Ich denke, danach ist die Sache wahrscheinlich in trockenen Tüchern.«
Das versetzte Jordans Herz einen kleinen Stich. So bald schon . Sie hatte natürlich gewusst, dass die Ermittlung in Kürze abgeschlossen sein würde, aber ihr war nicht klar gewesen, dass das Ende schon so kurz bevorstand.
»Wann fängst du denn mit deinem neuen Auftrag an? Ich gehe davon aus, dass du davor wenigstens eine Weile freibekommst, oder?«
Nick schüttelte den Kopf. »Nicht lange. Ich habe vor, ein paar Tage bei meiner Familie in New York zu verbringen, und wenn ich zurückkomme, will mein Boss, dass ich sofort mit dem nächsten Auftrag anfange.«
Und was ist mit uns?
Jordan hielt die Worte zurück, kurz bevor sie ihren Mund verlassen konnten. Nicks Gesichtsausdruck war verschlossen, und in diesem Moment wurde es ihr klar: Vielleicht hatte sie auf den Koffer neben der Haustür nicht überreagiert. Vielleicht hatte sie trotz aller süßen Worte und des wirklich fantastischen Sex und ihres Bauchgefühls falschgelegen, als sie dachte, dass ihr Wochenende mit ihm mehr gewesen war als nur ein Wochenende.
Anders ausgedrückt: Sie war gerade zu einer Lisa geworden.
Nick hatte ihr gegenüber das ganze Wochenende lang keine Versprechungen gemacht. Tatsächlich hatte er nicht einmal davon gesprochen, was passieren würde, sobald sie wieder in Chicago waren. Und sie hatte das Thema absichtlich vermieden, um nicht zu aufdringlich oder besitzergreifend zu wirken. Außerdem war sie der Meinung gewesen, dass sie den ersten Schritt gemacht hatte, als sie ihn darum bat, mit ihr nach Napa zu kommen. Was bedeutete, dass er am Zug war.
Und nun schien er diesen Zug zu machen. Rückwärts aus ihrer Haustür.
Doch sie war noch nicht bereit, aufzugeben. Äußerlich blieb sie ruhig und wollte sich anhören, was Nick zu sagen hatte. Vorausgesetzt, er hatte etwas zu sagen.
»Was für ein Auftrag ist das?«, fragte sie. Na also, sie hatte es sogar geschafft, einigermaßen gelassen zu klingen.
Er trat unruhig von einem Bein auf das andere. Kein gutes Zeichen.
»Ich kann mich zwischen einer Motorradgang und Insiderhandel entscheiden«, antwortete er.
Oder du könntest dich für keines von beiden entscheiden , dachte sie.
Aber sprach es nicht aus.
Stattdessen versuchte sie es mit einer anderen Taktik. Es hatte keinen Sinn, noch länger um den heißen Brei herumzureden. »Und was heißt das für uns?«
Nick zögerte, dann wich er der Frage aus. »Was denkst du, was das für uns heißt?«
Was hätte Jordan in diesem Moment für diese harten Verhörmethoden gegeben. Er war viel zu
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