Undercover ins Glück
dieser Verbrechertypen.«
Grey hob sein Weinglas. »Und wer hätte gedacht, dass du so etwas tun würdest?«
»Es war doch nur Twitter «, murmelte Kyle leise.
»Vielleicht sollten wir das Thema wechseln«, schlug Jordan vor, die spürte, dass die Unterhaltung von nun an nur noch bergab gehen konnte.
»Okay. Dann reden wir doch mal über dich«, sagte Grey. »Ich habe gar nicht gefragt, wie Xanders Party so war.«
Dieses Thema war ein potenzielles Minenfeld. »Sie war nett. Eigentlich wie jedes Jahr.« Außer dass ich ein wenig Geheimagentin gespielt habe. Sie warf Kyle einen flehenden Blick zu. Wechsel das Thema. Schnell.
Er starrte sie verwirrt an. Warum?
Sie erwiderte seinen Blick finster. Tu es einfach.
Er verzog das Gesicht. Also gut, ich mach ja schon. »Da wir gerade von Wein sprechen, Jordo, wie war dein Ausflug nach Napa?«
Na toll. Ihr Genie von einem Bruder hatte das einzige andere Thema gewählt, über das sie nicht sprechen wollte. »Ich war in dieser neuen Kellerei, von der ich euch erzählt habe. Wir sollten noch diese Woche einen Handel abschließen, sodass mein Geschäft das erste sein wird, das in der Gegend um Chicago ihren Wein verkauft.«
Greys Ton war beiläufig. »Und hast du Mr Groß-dunkelhaarig- und-gut-aussehend mitgenommen?«
Jordan legte ihre Essstäbchen auf den Tisch und sah zu ihrem Vater. Er lächelte verschmitzt, während er einen Schluck von seinem Wein trank.
»Du liest diese Klatschkolumne ebenfalls?«, fragte sie.
Grey lachte abfällig. »Natürlich nicht. Ich lasse sie für mich lesen. Das ist häufig die einzige Methode, um zu wissen, was bei euch beiden gerade vorgeht. Und weich der Frage nicht aus. Erzähl uns von diesem neuen Mann, mit dem du dich triffst. Ich finde es sehr seltsam, dass du ihn noch gar nicht erwähnt hast.« Er starrte sie an wie Saurons Auge.
Jordan atmete tief durch und hatte plötzlich überhaupt keine Lust mehr auf Geheimagentenspiele. Außerdem musste sie der Wahrheit irgendwann ins Gesicht sehen. »Tja, Dad, ich glaube, um den musst du dir keine Sorge mehr machen. Er redet momentan nicht mehr mit mir.«
Kyles Gesicht verfinsterte sich. »Dann scheint er ein Idiot zu sein.«
Grey nickte, und seine Miene war missbilligend. »Das finde ich auch. Du hast was Besseres verdient als einen Idioten, Kleine.«
»Danke. Aber so einfach ist es nicht. Sein Job stellt eine … Herausforderung dar.«
Das hätte sie nicht sagen sollen.
»Warum? Was macht er denn beruflich?«, fragte ihr Vater sofort.
Jordan spielte auf Zeit. Vielleicht hatte sie es mit dem Vorsatz, nicht mehr zu lügen, ein wenig übertrieben. Wieder warf sie Kyle einen flehenden Blick zu. Tu noch mal was.
Kyle nickte. Bin schon dran. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und streckte seine ineinander verschränkten Hände. »Wen kümmert es schon, was dieser Idiot macht. Schick mir seine E-Mail-Adresse, Jordo, ich kümmere mich schon darum. Ich kann sein Leben in zwei Minuten zur Hölle auf Erden machen.« Mit einem bösen Grinsen tat er so, als würde er auf einer Tastatur herumtippen.
Ihr Vater sah so aus, als würde er gleich durchdrehen. »Oh nein, gerade du solltest keine Witze über so etwas machen«, warnte er Kyle. »Jordan und ich machen hier die Witze. Du bist erst seit vier Tagen aus dem Gefängnis raus, und ich hoffe ernsthaft, dass du deine Lektion gelernt hast, junger Mann … «
Während ihr Vater weiter seine Predigt hielt, lächelte Jordan ihren Bruder über den Tisch hinweg dankbar an.
Kyle zwinkerte ihr zu. Kein Problem.
Doch ihr hätte klar sein sollen, dass sie noch nicht ganz vom Haken gelassen war.
»Willst du mir jetzt mal erklären, was da los war?«, fragte Kyle, sobald ihr Vater gegangen war.
Jordan seufzte. »Ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen sollte.« Etwas hatte den ganzen Abend an ihr genagt. Ja, sie war wütend auf Nick, weil er sie nicht zurückgerufen hatte, aber sie fing an, sich zu fragen, ob sie nicht möglicherweise ebenfalls ein klein wenig für ihren Streit verantwortlich war.
Gedankenverloren spielte sie mit dem Stiel ihres Weinglases. »Hast du manchmal das Gefühl, dass wir … nicht offen genug sind?«, fragte sie Kyle. »Mit unseren Gefühlen, meine ich. Ich schätze, wir sind manchmal schon ziemlich sarkastisch.«
Sie musste ihm zugutehalten, dass er sich nicht über die Frage lustig machte. »Mom war immer die Gefühlvolle von uns. Als sie starb, sind wir drei wohl in diese Routine verfallen.« In einem seltenen
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