Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
Vom Netzwerk:
Moment der Aufrichtigkeit zwischen ihnen lächelte er sie an. »Aber ich denke, wir schlagen uns ganz gut.«
    Jordan erwiderte sein Lächeln. Sie fand ebenfalls, dass sich ihre Familie ganz gut schlug. Von kleineren Gefängnisaufenthalten abgesehen. »Und im Umgang mit anderen Menschen?«
    Kyle zuckte mit den Schultern. »Nachdem ich herausfand, dass meine Freundin mich betrügt, habe ich Twitter abgeschaltet. Das ist doch recht gefühlvoll.«
    »Du hättest ihr auch einfach sagen können, wie sehr sie dich verletzt hat«, meinte Jordan sanft.
    Kyle verstummte. Sie hatten zwar viel über den Twitter-Vorfall gesprochen, aber nicht über die Gefühle, die ihn verursacht hatten. Sie hatte gespürt, dass ihr Bruder am liebsten gar nicht zugeben wollte, dass solche Gefühle überhaupt existierten.
    »Jemandem zu sagen, was man empfindet, kann riskant sein, Jordo«, sagte er schließlich. »Sobald die Worte einmal ausgesprochen wurden, kann man sie nicht mehr zurücknehmen.«
    Sie konnte ihm nicht widersprechen. Aber wenn die Alternative dazu, etwas Mut aufzubringen und seine Gefühle zu offenbaren, darin bestand, zu einem berüchtigten Internetterroristen zu werden, würde es sie vielleicht doch nicht umbringen, Nick gegenüber ehrlich zu sein. Ja, er hätte es einfacher machen und sich nicht wie ein sturer Mistkerl aufführen können, aber seit dem Abend, an dem sie sich kennengelernt hatten, war nichts an Nick einfach gewesen. Das war eines der Dinge, die sie an ihm mochte. Zweiundachtzig Prozent der Zeit.
    Sie atmete tief durch und wollte gerade damit anfangen, ehrlich zu sich zu sein. »Kyle, ich glaube, ich hab’s verbockt.« Sie hob eine Hand, während sie fortfuhr. »Zumindest teilweise. Mr Groß-dunkelhaarig-und-gut-aussehend ist genauso schuld daran. Zumindest zur Hälfte. Vielleicht eher zu zwei Dritteln. Aber wahrscheinlich schmollt er jetzt gerade und denkt, dass ich diejenige bin, die unrecht hat. In dieser Hinsicht ist er ziemlich nervig. Er treibt einen in den Wahnsinn, wie eine Zecke oder eine Klette oder ein Dorn, den man nicht herausgezogen bekommt, oder … « Sie sah ihren Bruder Hilfe suchend an. »Was treibt einen noch in den Wahnsinn?«
    »Krätze?«, schlug er vor.
    »Krätze? Das ist das Erste, was dir einfällt?«
    Kyle starrte sie an, als ob sie verrückt wäre. »Ich habe keine Ahnung, wovon du da redest, Jordo. Aber ich sage dir eines, wenn du denkst, dass du Mist gebaut hast, gibt es nur eine Frage, die zählt, und zwar die gleiche, die du mir vor fünf Monaten gestellt hast: Bekommst du es wieder hin?«
    Jordan seufzte. »Ich versuche es zumindest.«
    Der Blick ihres Bruders war unnachgiebig. »Dann streng dich mehr an.«
    Sie funkelte ihn finster an. » Okay .« Schließlich nickte sie. »Okay.«

31
    Um Punkt zehn Uhr war das DeVine Cellars startklar und Jordan ebenfalls.
    Nick hatte immer noch nicht zurückgerufen, aber das war okay. Sie war erholt und unternehmungslustig, und wenn er ihre Anrufe nicht erwidern wollte, war das auch in Ordnung. Sie würde einfach persönlich bei seinem falschen Büro vorbeischauen und ihm sagen, was sie empfand. Sie hoffte, dass diese Gefühle nicht einseitig waren, aber mit diesem Problem konnte sie sich jetzt nicht länger befassen. Das alles war Neuland für sie – diese ganze schnulzige Gefühlssache – , und wenn sie zu lange darüber nachdachte, konnte es sein, dass sie einen Rückzieher machte und wieder in ihre schnippischen, selbstschützenden alten Muster zurückfiel. Und die hatten sie ja überhaupt erst in diesen ganzen Schlamassel gebracht.
    Sie wusste von Nick, dass sich Xander an diesem Morgen mit Trilani treffen würde, und schätzte, dass er bis in den Nachmittag hinein beschäftigt sein würde. Um sich bis dahin abzulenken, stürzte sie sich in die Vorbereitungen für die Ladenöffnung. Als sie um zehn Uhr zweiundzwanzig damit fertig war, sah sie sich nach etwas anderem um, womit sie sich ablenken konnte. Sie überlegte gerade, ob sie die nach geografischer Herkunft sortierten Weine im Laden auch noch alphabetisch ordnen sollte, als die Türglocke erklang.
    Gott sei Dank, ein Kunde. Jordan wirbelte herum, und ihr Lächeln erstarb, bevor sie sich zusammenreißen konnte.
    Xander Eckhart betrat ihren Laden.
    Schnell verbarg Jordan ihre Überraschung. Offenbar hatten Xander und Trilani ihr Treffen verschoben. Da sie seit Sonntag nicht mehr mit Nick gesprochen hatte, war sie nicht mehr auf dem neuesten Stand.
    Sie griff auf ihre inzwischen

Weitere Kostenlose Bücher