Undercover ins Glück
marschiert, mit einem Handtuch und – natürlich – Poloduschlatschen. Er holte seine Brille aus seinem Spind und setzte sie auf. Dann sah er Wilkins. »Oh. Hallo … Wilkins.«
»Hallo, Huxley«, erwiderte Wilkins kühl.
Nick zeigte auf die beiden. »Habt Ihr Jungs ein Problem miteinander?«
»Kein Problem«, erwiderte Huxley. »Nur eine kleine Uni-Rivalität.«
»Eigentlich keine Rivalität«, verbesserte Wilkins. »Ich würde es eher als ein gegenseitiges Einvernehmen zwischen uns bezeichnen, dass Huxley auf die andere Eliteuni gegangen ist – die, die im Ranking hinter Yale liegt.«
»Und ebenso ein gegenseitiges Einvernehmen, dass Wilkins auf eine Uni gegangen ist, die vielleicht in der Theorie genauso gut ist wie Harvard, aber jede Menge überflüssiger Kurse wie › Das Gesetz und der Schmetterling ‹ anbietet«, erwiderte Huxley.
Schmunzelnd flüsterte Jack Nick zu: »Das ist wie die Schnöselversion unserer Wortgefechte«, und verschwand im Duschraum.
Huxley wirkte beleidigt. »Ich bin kein Schnösel.« Nackt bis auf seine Duschlatschen nahm er gebügelte Boxershorts aus seiner Sporttasche und zog sie an.
Nick beschloss, die Unterhaltung in eine andere Richtung zu lenken. »Wie lief Ihr Treffen mit Jordan Rhodes heute?«
»Hervorragend. Wir sind zu ihr gefahren und haben die Details für Samstag besprochen. Wenn jemand auf der Party fragt, wie wir uns kennengelernt haben, sagen wir, dass ich ein Kunde ihres Ladens bin. Ich weiß genug über Wein, um mich nicht zum Affen zu machen. Und eines muss ich noch sagen: Wir hätten keine bessere Person finden können, um uns bei dem Einsatz zu helfen. Jordan konnte mir eine genaue Beschreibung von Eckharts Büro liefern. Ich erwarte keine großen Schwierigkeiten beim Anbringen der Wanzen.«
»Sie haben also schon eine Möglichkeit gefunden, sich von der Party wegzustehlen?«, fragte Nick.
Huxley zog ein hellblaues Hemd an. »Das Problem ist schon abgedeckt. Jordan wird Eckhart beiseiteziehen und ihn in ein Gespräch über einen besonderen Wein verwickeln, den sie für ihn auftreiben soll. Solange er abgelenkt ist, schleiche ich mich ins Büro.«
Während er sein Hemd zuknöpfte, warf er Nick einen wissenden Blick zu. »Ich weiß, dass Davis Sie gebeten hat, meinen Babysitter zu spielen.« Er hielt eine Hand hoch. »Schon verstanden, es ist meine erste verdeckte Ermittlung. Aber vertrauen Sie mir, ich habe drei Monate an diesem Fall gearbeitet – niemand will mehr, dass am Samstagabend alles glattläuft als ich. Ich bin bereit dafür.«
So wie es klang, konnte Nick nicht widersprechen.
Zwanzig Minuten später ging Nick über den Parkplatz zu seinem Geländewagen, entriegelte die Tür und stieg ein. Verdammt, war das kalt. Sechs Jahre in Chicago hatten ihn gelehrt, dass die Winter hier nichts mit denen in New York gemeinsam hatten. Er startete den Wagen und ließ ihn ein paar Minuten aufwärmen. Er wollte gerade losfahren, als sein Handy klingelte. Das Signal wurde über das Bluetooth-System in seinem Wagen auf die Lautsprecher übertragen. Nick warf einen Blick auf die Anruferkennung auf dem Radiodisplay.
Lisa.
Er hatte seit sechs Monaten nicht mehr mit ihr gesprochen, seit er mit der Fivestar-Ermittlung begonnen hatte. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, überhaupt je wieder mit ihr zu sprechen. Sie hatten ein paar Nächte lang Spaß miteinander gehabt, aber er hatte von Anfang an deutlich gemacht, dass er nicht auf etwas Ernstes aus war. Dennoch wollte er nicht unhöflich sein und sie ignorieren.
Er ging dran. »Lisa. Hallo.«
Aus den Lautsprechern erklang eine rauchige Frauenstimme. »Ich habe gehört, dass du wieder in der Stadt bist.«
»Hast du deine Spione losgeschickt?«, scherzte Nick.
»Maya hat mir erzählt, dass du dir letztens was im Schoolhouse Tavern bestellt und abgeholt hast«, antwortete Lisa. Maya war die Kellnerin, die seine Bestellung entgegengenommen hatte.
»Richtig, ich hatte vergessen, dass sie halbtags in deinem Yogastudio unterrichtet.«
»Sie sagt, dass du wie damals aussiehst.«
» So lange ist es nun auch wieder nicht her, Lisa.«
»Sechs Monate.«
»Na ja, ich habe dir gesagt, dass es eine Weile dauern würde, bis du wieder etwas von mir hörst.« Wenn überhaupt.
»Aber jetzt bist du zurück. Hast du heute Abend zufällig Zeit?«, fragte sie einladend.
Nick spürte, dass dies der Moment war, in dem er sich höflich, aber entschieden, von Lisa trennen musste. Eigentlich hatte er gedacht, dass er das schon
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