Undercover ins Glück
wenn man uns nicht mehr zusammen sieht. Und die oberste Regel bei verdeckten Ermittlungen lautet, dass man nicht seltsam wirken darf.«
»Okay. Nehmen wir mal an, ich stimme zu. Wie lange müssten wir so tun, als ob?« Sie verspürte plötzlich Durst, ging zu einem der Schränke und nahm zwei Gläser heraus. »Wasser?«
Er nickte. »Ich kann dir keinen genauen Zeitrahmen nennen, aber ich vermute, dass es nicht sehr lange dauern wird. Eine Woche? Vielleicht ein wenig länger? So lange, wie es eben dauert, bis uns die Wanzen in Eckharts Büro Beweise liefern.«
Jordan füllte beide Gläser mit Wasser aus dem Kühlschrank, dann stellte sie eines vor ihn hin. »Dann hilf mir mal auf die Sprünge. Was hätte ich als Freundin eines Immobilieninvestors, der Wohnungen an Studenten vermietet, zu tun?« Sie nahm einen Schluck Wasser.
»Du müsstest jede Menge Sex mit mir haben.«
Jordan verschluckte sich und begann zu husten.
Nick sah sie unschuldig an. »Nicht gut?«
Zweifellos schmälerten ihre tränenden Augen die Wirkung ihres bösen Blicks.
Nick lächelte. »Die Antwort ist, dass wir nach außen hin alles tun müssen, um die Illusion eines Paars aufrechtzuerhalten. Xander denkt, dass du mich gern genug hast, um mich für fünftausend Dollar auf seine Party mitzunehmen, und dass ich gleichermaßen von dir angetan bin, sodass ich meine Pläne über den Haufen schmeiße, damit ich den Valentinstag mit dir verbringen kann. Wenn das alles wahr wäre, was würdest du als Nächstes tun?«
»Ich weiß nicht … Wahrscheinlich würde ich meine Freundinnen anrufen und mich für morgen mit ihnen zum Brunch verabreden, um ihnen von dir zu erzählen«, sagte Jordan.
»Na bitte.«
Sie richtete ihren Zeigefinger auf ihn. »Auf keinen Fall. Ihr braucht meine Hilfe und … na ja, ich habe zugestimmt, also helfe ich. Aber die Sache bleibt zwischen uns. Ich will nicht, dass meine Freunde und Familie mit hineingezogen werden.«
Nick dachte darüber nach. »Also gut. Wenn es irgendwie machbar ist, werden wir deine Freunde und Familie aus dem Ganzen heraushalten. Ich will sie schließlich auch nicht anlügen müssen.« Plötzlich wurde er seltsam ernst. »Apropos Familie, da ist noch etwas, das ich dir sagen muss. Und es wird dir nicht gefallen.«
Das war nicht unbedingt Jordans liebster Einleitungssatz. »Was?«
Er strich sich mit der Hand übers Kinn und seufzte. »Es wird dir absolut nicht gefallen.«
»Okay, jetzt fängst du an, mich nervös zu machen.«
Er sah ihr ernst in die Augen. »Wir können deinen Bruder am Montag nicht freilassen.«
Die Worte fielen bleischwer zwischen sie.
Einen Moment lang sagte Jordan gar nichts. Bei diesem Thema gab es keine Witze oder Sticheleien. »Sag mir die Wahrheit: Hattet ihr überhaupt vor, Kyle zu entlassen, oder war das einfach nur eine Lüge, um mich dazu zu bringen, dass ich mitspiele?«
»Wir hatten immer vor, deinen Bruder freizulassen«, erwiderte Nick. »Und das werden wir auch. Nur nicht jetzt sofort. Deinen Bruder vierzehn Monate vor dem Ende seiner Haftstrafe zu entlassen, könnte dazu führen, dass die falsche Person die richtigen Fragen stellt.«
»Das war euch doch vorher auch egal.«
»Vorher lauerte auch kein Typ in seinem Wagen vor deinem Haus, beobachtete uns und ließ mich überprüfen.«
Jordan verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Das mag sein. Aber mein Bruder und ich haben bei dieser Abmachung eindeutig den Kürzeren gezogen. Kyle ist der Grund, warum ich eingewilligt habe, euch zu helfen. Ich habe alles getan, was ihr von mir wolltet. Ich habe sogar zugestimmt, weiterhin so zu tun, als wäre ich deine Freundin, was weit über den ursprünglichen Plan hinausgeht. Und jetzt, da das FBI dran ist, seinen Teil der Abmachung einzuhalten, gibt es praktischerweise ein Problem.«
»Ich verstehe, dass du frustriert bist, Jordan«, sagte Nick leise. »Glaub mir, diese Situation ist für niemanden angenehm.«
Sein ruhiger Tonfall entzog ihrer Wut die Grundlage. Und wie sie Nick kannte, war das genau seine Absicht gewesen. Sie war sauer auf ihn, auch wenn ein rationaler Teil von ihr wusste, dass er nichts dafürkonnte. Außerdem war sie sauer auf das FBI im Allgemeinen, auf Xander und auf Kyle. Aber was sie momentan hauptsächlich verspürte, war Erschöpfung.
Sie fuhr sich mit den Händen durchs Haar. »Ich glaube, ich sollte dir jetzt mal zeigen, wo du heute Nacht schläfst. Es ist schon spät.«
Nachdem sie Nick ins Gästezimmer geführt hatte, nickte sie ihm
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