Undercover ins Glück
war hart.
Er hörte, wie sich Jordan aus Richtung der Tür räusperte, und drehte sich um. Ihm war nicht klar gewesen, dass sie dort stand.
Sie trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Ich habe dein Telefonat mitgehört, als ich die Treppe heruntergekommen bin.« Sie ging zu ihm herüber und setzte sich auf den Hocker neben seinem. »Heute ist der Geburtstag deiner Mutter?«
Er nickte. »Ihr Sechzigster. Meine Familie hat eine große Party für sie geplant.«
»Dann ist sie ein Jahr nach meiner Mutter geboren. Meine Mom würde diesen Juni einundsechzig werden.« Sie zögerte, bevor sie weitersprach. »Sie starb vor neun Jahren bei einem Verkehrsunfall. Aber das weißt du wahrscheinlich schon.«
Er wusste es tatsächlich aus der Akte, die Huxley zusammengestellt hatte. Jordan hatte zum Zeitpunkt des Unfalls noch studiert. »Ja.«
»Ich gebe zu, dass ich beim Thema Mütter etwas voreingenommen bin. Aber ich hätte alles gegeben, um beim sechzigsten Geburtstag meiner Mutter dabei sein zu können.« Jordan sah ihn an. »Es tut mir leid, dass du es nicht nach Hause schaffst.« Sie stützte ihr Kinn auf ihre Hand und seufzte. »Was soll ich sagen? Xander ist so eine Arschgeige.«
Nick blinzelte, dann lachte er. Und als ihm klar wurde, dass sie genau das beabsichtigt hatte, verspürte er ein leichtes Ziehen in der Brust. »Mir war nicht klar, dass Milliardärstöchter Arschgeige sagen dürfen.«
Lächelnd warf sie ihm einen Seitenblick zu. »Du weißt nicht besonders viel über Milliardärstöchter, oder?«
»Nein.« Auch wenn er eine bestimmte kannte, die mit ihrer Jeans und dem langärmeligen blauen T-Shirt, das die Farbe ihrer Augen betonte, furchtbar süß aussah.
Nick fühlte sich plötzlich unwohl, schaute in eine andere Richtung und räusperte sich. Er schüttelte das Gefühl ab und wechselte das Thema. »Wir brauchen Kaffee.« Er deutete auf die hypermoderne Espressomaschine. »Meinst du, wir können das hausgemachte Zeug heute mal vergessen und zu Starbucks gehen? Ich muss mir von einem anderen Agenten meinen neuen Wohnungsschlüssel geben lassen. Er wird um zehn dort sein. Ich dachte, dass du die Kontaktperson für die Übergabe sein könntest.«
Jordan riss die Augen auf. »Oh, das klingt ja geheimnisvoll. Woher soll ich wissen, von wem ich den Schlüssel bekomme? Gibt es ein geheimes Codewort?«
»Keine Sorge. Er wird dich finden.«
In diesem Moment klingelte es an der Tür.
Jordan und Nick sahen sich erstaunt an.
»Erwartest du heute Morgen jemanden?«, fragte er.
»Nein. Du?«
Keiner der beiden bewegte sich, und die Türklingel schellte erneut. Zweimal schnell hintereinander.
»Wer immer es ist, es klingt, als würde er oder sie nicht weggehen.« Nick erhob sich und zog seine Waffe aus dem Wadenholster. Er steckte sie sich hinten in den Hosenbund, um leichteren Zugriff darauf zu haben. »Bleib dicht bei mir, während ich nachsehe.«
Jordan deutete auf die Waffe, während sie Nick zur Haustür folgte. »Ganz ruhig, Cowboy. Ich will nicht, dass du irgendeinen armen Kerl erschießt, der nur um eine Spende für Greenpeace bittet.«
»Spendensammler bei minus zehn Grad?«, fragte Nick. »Ich glaube kaum.«
Es klingelte ein drittes Mal. »Du hast eine Bibliothek, einen Weinkeller, eine Espressomaschine, die so aussieht, als könnte von ihr eine Raumfähre starten, und doch hast du keinen Türspion. Sicherheit ist kein großes Thema für dich, oder?«
»Ich habe eine andere Sicherheitsmaßnahme, die super funktioniert«, erwiderte Jordan. »Sie nennt sich Alarmanlage.« Sie gab einen Code in eine Konsole ein, bevor sie die Tür entriegelte. Dann sah sie zu Nick, der sich an die Wand neben der Tür gestellt hatte.
Er nickte.
Jordan öffnete die Tür und …
… geriet in Panik.
Im Eingang stand ihre zitternde Freundin Melinda. »Meine Güte, hast du lange gebraucht, um aufzumachen. Lass mich rein, es ist schweinekalt hier draußen.«
Bevor Jordan etwas sagen konnte, stürmte Melinda an ihr vorbei ins Haus. Während ihre Freundin ihren Schal abnahm, warf Jordan einen Blick über ihre Schulter und sah Nick hinter der Tür stehen. Er zuckte hilflos mit den Schultern.
Sie lehnte sich gegen die Tür und hielt sie damit offen, um zu verhindern, dass Melinda Nick entdeckte. Hoffentlich konnte sie diesen unpassenden Besuch so kurz wie möglich halten. Ohne auch nur einen Zentimeter von diesem Fleck zu weichen.
»Dann frage ich mal drauflos«, begann Melinda. »Wer ist › groß,
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