Undercover ins Glück
– Brust prallte.
Wow.
Sie warf ihm einen flehenden Blick zu und hoffte, dass er mitspielen würde. »Du weißt schon, die Sache, die du vorhin erwähnt hast. Am Samstag.«
»Du meinst das Treffen mit dem Bauunternehmer, von dem ich dir erzählt habe«, sagte Nick, ohne zu zögern. »Der das neue Wohnhaus in Old Town für mich baut.«
Sie hätte ihn in diesem Moment küssen können. Praktisch, diese Undercover-Agenten, wenn man mal spontan eine Notlüge brauchte.
Jordan drehte sich achselzuckend wieder zu Melinda um. »Dieser dämliche Bauunternehmer.« Sie tätschelte Nick liebevoll die Wange. »Weiß er denn nicht, wie gerne ich meinen Freunden diesen großen, dunkelhaarigen und gut aussehenden Typen vorgestellt hätte?«
Nick warf ihr einen Blick zu, der ihr riet, es nicht zu übertreiben.
Jordan, die nichts dagegen einzuwenden hatte, klatschte einmal in die Hände. »Tja. Ich will dich nicht rausschmeißen, Mel … « Natürlich wollte sie genau das. »Aber Nick und ich müssen jetzt wirklich los.«
Irgendwie schaffte sie es, ihre Freundin ohne weitere Täuschungsmanöver hinauszukomplimentieren, und schloss mit einem Stöhnen die Tür hinter Melinda. »Ich hasse es, sie so anlügen zu müssen. Danke, dass du mir wegen dieses Abendessens am Samstag aus der Klemme geholfen hast. Diese Geheimagentensache ist nicht mein Ding.«
»Du musst nur noch zwanzig Minuten aushalten, dann bist du für den Rest des Tages von allen Geheimagentenpflichten befreit.« Nick deutete auf die Tür. »Starbucks. Du bist eingeladen.«
»Bist du sicher, dass ich kein Codewort oder so etwas brauche?«, fragte Jordan. »Vielleicht sollten wir uns eins ausdenken, nur für den Fall.«
»Es wird nichts passieren, Rhodes. Vertrau mir.«
Auf ihrem Weg zu Starbucks bemerkte Jordan, dass Nick die Umgebung im Auge behielt, wahrscheinlich um zu überprüfen, ob sie verfolgt wurden. Wie seltsam, dass dies nun ihr Leben war, dachte sie. Einen falschen Freund zu haben, ihre beste Freundin anzulügen und nach einem zwielichtigen Privatdetektiv Ausschau halten zu müssen, der von einem Geldwäscher angeheuert worden war.
Ach, wenn sie doch nur wieder in eine einfachere Zeit zurückkehren könnte, in der sie nicht mehr als die Schwester des berüchtigtsten Internetterroristen der Welt und die Tochter eines Milliardärs gewesen war.
Als sie beim Starbucks ankamen, hielt Nick die Tür für sie auf. Sie eilte in den Laden und genoss die Wärme und die Vorfreude auf ihre dringend benötigte Koffeindosis. Sie betrachtete die anderen Kunden und suchte nach jemandem, der ihr FBI -Kontakt sein konnte. Sie erschauderte, eine Kombination aus angespannten Nerven und Aufregung, und kam zu dem Schluss, dass sie gerade ganz schön heftig drauf war. Sie hatte einen FBI -Kontakt.
Nick hatte ihr nicht gesagt, wie diese Übergabe stattfinden würde, also folgte sie dem Standardprotokoll und verhielt sich normal. An der Theke bestellte sie ihr Getränk. »Ich nehme einen zuckerfreien Vanilla-Soja-Latte, tall, bitte.«
Nick schien das amüsant zu finden. Natürlich tat er das. »Für mich nur einen Grande Kaffee«, sagte er.
Jordan trat zur Seite, um auf ihren Kaffee zu warten, als sie jemand von hinten anstieß.
Eine Hand auf ihrer Schulter verhinderte, dass sie ins Taumeln geriet. »Entschuldigung. Meine Schuld«, sagte eine Männerstimme.
»Kein Problem.« Sie sah zu dem Mann mit dem fast schwarzen Haar auf, der entschuldigend lächelte, während er den Laden verließ. Sie zog ihr Handy aus der Manteltasche. Nicht ganz unerwartet hatte sie eine SMS von Melinda erhalten:
RUF MICH SPÄTER AN . ICH WILL ALLES ÜBER NICK WISSEN .
ÜBRIGENS IST ER SEX AUF ZWEI BEINEN .
Subtilität war schon immer eine von Melindas Stärken gewesen.
Jordan packte das Handy wieder weg, als ihr Getränk aufgerufen wurde. Nick kam mit seinem Kaffee zu ihr.
»Können wir?«, fragte er.
Verwirrt legte sie den Kopf schief. »Gibt es da nicht noch eine Sache, um die wir uns kümmern müssen?«
»Schon erledigt.« Nick nahm ihre behandschuhten Finger in seine und führte sie aus dem Laden. Nach außen wirkten sie wie ein ganz normales Paar, das sich an einem Sonntagmorgen einen Kaffee besorgt hatte.
Als sie an der Straßenecke vor dem Starbucks stehen blieben, sah ihn Jordan verwirrt an. Dann begriff sie endlich. »Der Typ, der mich angerempelt hat.«
»Ja. Der Schlüssel ist in deiner linken Manteltasche.«
»Verdammt, ihr seid echt gut.«
Nick grinste sie selbstsicher
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