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Undercover ins Glück

Undercover ins Glück

Titel: Undercover ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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brachte, wenn er nicht versuchte, sie in den Wahnsinn zu treiben. Wie eine juckende Stelle, an die sie nicht herankam. Oder eine Zecke.
    »Für fünftausend Dollar pro Kopf bezweifle ich, dass das › nur irgendein Typ ‹ war«, sagte Kyle.
    Plötzlich stand Puchalski, der Häftling mit der schwarzen Schlangentätowierung, an ihrem Tisch. »Wer bitte ist dieser Mr Groß-dunkelhaarig-und-gut-aussehend?«, fragte er und ließ es so klingen, als ob er beleidigt wäre.
    Jordan warf die Hände in die Luft. »Mal ernsthaft, warum lesen hier drinnen alle die Klatschkolumne?«
    Puchalski deutete auf Kyle. »Ich hab sie mir von Sawyer geschnappt, nachdem er den Finanzteil gelesen hat. Ich muss doch wissen, was in der Welt da draußen vorgeht.« Er zwinkerte ihr zu. »Ich werde schließlich nicht für immer hier drinnen bleiben.«
    »Doch, das werden Sie, wenn Sie nicht sofort Ihre Klappe halten und sich an die Regeln halten, Puchalski«, warnte ein Wachmann im Vorbeigehen.
    Der Häftling stahl sich davon.
    Kyle machte da weiter, wo sie aufgehört hatten. »Jetzt ist das große Geheimnis also raus.«
    Jordan warf ihrem Bruder, der sich offenbar entschieden hatte, bei diesem speziellen Thema noch unausstehlicher als sonst zu sein, einen bösen Blick zu. »Ja, es stimmt, ich hatte eine Verabredung. Ohhh, wie schockierend.« Da fiel ihr etwas ein. »Warte mal, weiß Daddy von der Klatschkolumne?«
    »Als er am Montag hier war, hat er sie nicht erwähnt. Ich bezweifle, dass er sie regelmäßig liest.« Kyle lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und rieb sich nachdenklich übers Kinn. »Das ist eine interessante Situation, Jordo … Wie viel ist es dir wert, diese Informationen unter Verschluss zu halten? Weil ich nämlich ein Einkommen brauchen werde, wenn ich hier rauskomme. Und ich habe gehört, dass deine Weinhandlung sehr gut läuft.«
    »Vergiss es. Du schuldest mir was.«
    Kyle setzte sich entrüstet auf. »Wofür?«
    Jordan verschränkte ihre Arme auf dem Tisch. »Unser zweites Jahr auf der Highschool. Du hast mitten in der Nacht Moms Wagen aus der Garage geholt und bist ohne Führerschein zu Amanda Carroll gefahren. Als du dich wieder reinschleichen wolltest, dachte Dad, er hätte ein Geräusch gehört, also habe ich behauptet, dass ich eine fremde Person im Garten gesehen hätte. Während er aus meinem Schlafzimmerfenster sah, bist du reingeschlichen und hast mir lautlos zu verstehen gegeben, dass du mir was schuldest. Tja, und nun will ich das einlösen.«
    »Das war vor siebzehn Jahren«, erwiderte Kyle. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei so etwas eine Verjährungsfrist gibt.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass damals von irgendwelchen Haftungsausschlüssen, Verjährungsfristen oder Vorbehalten die Rede war.«
    »Ich war noch minderjährig. Der Vertrag ist nicht rechtskräftig.«
    »Na ja, wenn du dich aus der Sache herausstehlen willst, stimmt das wohl.« Jordan wartete ab, da sie wusste, dass sie ihn jetzt hatte. Auch wenn man durch den orangefarbenen Overall einen anderen Eindruck bekommen konnte, war ihr Bruder eigentlich recht ehrenhaft. Und er hielt immer sein Wort.
    »Na toll«, brummte er. »Da habe ich zum ersten Mal seit dreiunddreißig Jahren etwas gegen meine perfekte Schwester in der Hand, und dann kann ich es nicht nutzen.« Er grinste. »Wenigstens war die Fahrt zu Amanda Carroll es wert, sonst wäre ich jetzt ganz schön sauer.«
    Jordan verzog das Gesicht. Zu viele Informationen. »Ich bin wohl kaum perfekt. Ich lass mich nur nicht so leicht erwischen wie du.« Sie sah sich um. »Vielleicht sollte ich dir mal ein paar Tipps geben.«
    Kyle nickte zustimmend. »Nur zu.«
    »Ich hab noch viel mehr davon«, sagte Jordan. »Ich sollte sie wohl besser alle an dich weitergeben, solange … ich sie noch frisch im Gedächtnis habe.«
    Ups. Sie musste vorsichtig sein. Fast wäre ihr etwas herausgerutscht.
    »Was wolltest du eigentlich sagen?«, fragte Kyle misstrauisch.
    Sie war wirklich die schlechteste Geheimagentin aller Zeiten.
    Doch am Donnerstag nahm Jordans kurzer Ausflug in die Normalität ein jähes Ende.
    Es gab eine Weinprobe für ihre Clubmitglieder, und der Laden war gerammelt voll. Robert und Andrea, die beiden Fachverkäufer, bedienten einen steten Strom aus Kunden an der Kasse, während Martin und Jordan hinter der Bar und im ganzen Raum Wein einschenkten und den Gästen von den zusätzlichen Weinen erzählten, die sie für den Abend geöffnet hatten. Als sie schließlich um halb zehn

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