Undercover Lover
seinen pulsierenden Schwanz.
Der Höhepunkt begann in ihren Kopf, explodierte in unzählige kleine Sternchen und zuckte durch ihren gesamten Körper bis hinunter in die Fußspitzen. Kaylin hörte sich nicht einmal mehr selbst schreien vor ekstatischer Entladung, so ohrenbetäubend laut rauschte das Blut in ihren Ohren. Halb besinnungslos lag sie schwer atmend auf Tygers Brust. Sie fühlte sich wie zersprungenes Porzellan, tausend kleine Einzelteile und doch ein Ganzes.
Langsam kehrte ihr Gehörsinn zurück, auch das Gefühl, und sie spürte, wie Tygers Schwanz in ihr weicher wurde. Sie lächelte benebelt, nahm nur am Rand zur Kenntnis, dass er wohl mit ihr gekommen war. Heiseres Stöhnen weckte ihre Aufmerksamkeit. Ciarán rieb sich noch immer. Seine Augen flatterten unter den geschlossenen Lidern, und er biss die Zähne fest zusammen. Knurrend kam er zum Höhepunkt, und sein Samen schoss in kurzen Abständen aus der Spitze seines Schwanzes.
Kaylin lächelte zufrieden, spürte die Wärme des Körpers unter ihr, dennoch zitterte sie vor Kälte. Ihre Haut war feucht vom Bad und ihrem Schweiß. Fürsorglich setzte Tyger sie neben sich auf den Boden, legte ihr ein Badetuch um die Schultern und hob sie dann auf seine Arme. Auf dem Bett deckte er sie zu. Als sie erneut ihre Augen schloss, wurde ihr Körper so schwer, dass sie vor Kraftlosigkeit und Müdigkeit in einen tiefen Schlaf fiel. Das Letzte, was sie wahrnahm, war Tygers Stimme, die zu Ciarán sprach.
„Ich glaube, sie hat genug!“
Die Antwort darauf hörte Kaylin nicht mehr.
Kapitel 11
Allein in einem zerwühlten Bett eines Hotels, dessen Namen sie nicht einmal kannte, aufzuwachen, traf Kaylin wie ein Schlag. Das Laken eng um ihren Körper gewickelt, taumelte sie müde ins Bad, blieb stehen und schluckte. Die vergangene Nacht kam ihr wie ein Traum vor, von dem sie nicht genau wusste, ob er sich gut oder schlecht anfühlte. War das wirklich passiert? Hatte sie sich auf einen Callboy eingelassen? Hatte Ciarán als Zuschauer in dem Sessel gesessen? Beschämt betrachtete sie im Spiegel ihr eigenes Gesicht, und die ernüchternde Wahrheit traf sie tief im Innern. Wie hatte sie es bloß so weit kommen lassen? Kaylin fühlte sich schmutzig, und plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht richtig atmen zu können.
Rasch zog sie sich an und verließ das Hotel, das sich eindeutig als Stundenpension entpuppte. Ihre Wangen glühten, als sie auf dem Flur an den jungen, knapp bekleideten Frauen mit ihren Freiern vorbeilief. Auf der Straße hatte sie das Gefühl, gar keine Luft mehr zu bekommen, und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die Hauswand. Taras Worte hallten in ihrem Kopf nach. Das Leben zu genießen war eine Sache, kopflos und ohne nachzudenken gegen die innere Einstellung zu handeln, etwas völlig anderes. Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus. Ihre Freundin würde ihr verständnislos zu dieser verruchten Nacht gratulieren und jedes schmutzige Detail erfahren wollen.
Was Kaylin jetzt brauchte, war ein Freund, ein guter Freund, und vor allen Dingen ein vernünftiger Freund. Jemand, der ihr den Kopf waschen und ihren Verstand wieder geraderücken konnte. Ihre Hände zitterten, als sie das Handy aufklappte und Nevins Nummer anrief. Kaylin hinterließ eine vage Nachricht in der Hoffnung, er würde sie bald abhören und zu ihr kommen. Sie fühlte sich so elend wie seit der Nachricht über Erics Tod nicht mehr. Die Sonne knallte unbarmherzig heiß bereits am Morgen vom Himmel, doch ihr war innerlich kalt. Kaylin schleppte sich langsam nach Hause, hoffte, der Fußweg würde ihren Kopf klären. Zu Hause angekommen, warf sie die Kleider, die sie trug, in den Mülleimer und ging ins Bad.
Die lange heiße Dusche half nur bedingt gegen das innere Zittern. Sie wickelte sich in ihren dicken Bademantel und schrie erschrocken auf. Nevin stand mitten in ihrem Wohnzimmer, wirkte gehetzt und starrte sie fragend an.
„Du hast mein Klingeln nicht gehört, und ich dachte, es wäre etwas passiert. Bist du okay?“
Er packte seine Einbruchutensilien wieder in die Innentasche seiner Lederjacke.
„Bist du okay?“
Kaylin nickte steif. Seine Fürsorge rührte sie, und doch bereute sie es für den Bruchteil eines Augenblicks, ihn überhaupt angerufen zu haben.
„Ich bin so schnell hergekommen, wie ich konnte, Kay. Was ist passiert? Du hast am Telefon verstört geklungen.“
Mit einem Mal waren all die Worte aus ihrem Kopf gefegt. Sie sah diesen Mann vor sich nur an
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