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Undercover

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Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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drückte sie bestimmt, aber mit sanftem Lächeln wieder zurück auf die Couch.
    „Mari-Carmen, ich habe Ihnen doch gesagt, das ist mein Mann, ich meine Exmann. Sie können ihm vertrauen. Er wird I hnen helfen, ganz sicher, nicht wahr Shane?“ Sie lächelte dieses unergründliche asiatische Lächeln.
    „Also, Mari-Carmen“, er schlug einen aufmunternden Ton an, „jetzt schießen Sie mal los!“
    Beim Wort schießen zuckte Mari-Carmen zusammen, blieb aber diesmal auf der Couch sitzen, holte Luft und sagte:
    „Ich habe die Couch von Carol Wilcox.“
    Er brauchte einen Moment, dann fiel ihm ein, dass Carol nach dem Tod ihres Mannes eine neue Couch gekauft hatte, auf die er sich mit seinen nassen Kleidern nicht hatte setzen wollen.
    „Und?“, fragte er so freundlich, wie er konnte.
    Mari-Carmen s Blick wanderte zwischen ihm und Kim hin und her. Dann zog sie die Handtasche auf ihren Schoß und knipste den Verschluss auf.
    „Ich bin erschrocken, hab’ gedacht, das waren Ratten oder Insekten.“
    Kim sah Shane irritiert an. Er war nahe daran, die Geduld zu verlier en. Mari-Carmen schluckte und schnaufte schwer .
    „Die Löcher in den Rückenpolstern...“
    Shane wusste noch immer nicht, was sie meinte.
    „Mari-Carmen, bitte!“
    Kim setz te sich neben sie und täschelte ihren Arm . „Was war damit?“
    Mari-Carmen nahm aus der Handtasche eine kleine Plastiktüte, wie man sie zum Einfrieren von Lebensmitteln benutzte, und reichte sie Shane mit spitzen Fingern, geradeso, als ob sie Angst hätte, Fingerabdrücke zu hinterlassen.
    „Das hab’ ich in den Löchern gefunden.“
    Shane betrachtetet den Inhalt der Tüte. Kein Zweifel. Es ha ndelte sich um zwei Projektile. Er stutzte. Er war davon ausgegangen, dass die Gerichtsmedizin die Projektile in Wilcox’ Körper gefunden hatte.
    „Wem haben Sie das gezeigt?“ , fragte er.
    „Niemand, niemand!“
    „Carol weiß auch nichts davon ?“
    Mari-Carmen schüttelte heftig den Kopf.
    „Hat Carol denn die Löcher nicht gesehen?“
    Mari-Carmen schob die Unterlippe vor und zog die Augenbrauen hoch. „Weiß nicht. Die Löcher sehr klein und im Muster, hat vielleicht gedacht, Motten oder einfach kaputt.“
    „Haben Sie jetzt die Löcher zugenäht?“
    „Nein! Nein! “ Sie hob abwehrend ihre Hände, k räftige Hände mit kurzen, fleischigen Fingern.
    „Das war sehr vernünftig, Mari-Carmen.“ Shane nickte anerkennend und hielt die Tüte mit den Projektilen hoch. „Überlassen Sie die mir?“
    Mari-Carmen sah Kim fragend an. Kim nickte ihr zu und Mari-Carmen nickte auch.
    Als er ging raunte Kim ihm „Danke, du hast mir den Tag schon halb gerettet“ ins Ohr.
    „Gern geschehen“, brummte er, „und grüße Frank.“
    Kim verdrehte die Augen. „Frank schläft noch. Er hat sich gestern doch tatsächlich mit seinen alten Freunden getroffen. Du weißt schon . “
    „Abschied vo m Single-Dasein?“
    Sie nickte. „Der Arme ist ziemlich hinüber.“ Sie seufzte. „Meinst du, das bedeutet, dass er Angst vor der Heirat hat?“
    „Warum fragst du ausgerechnet mich das, Kim?“
    „Wie war das denn bei dir? Hattest du Angst?“
    Er versuchte sich an die Zeit vor fast zwanzig Jahren zu erinnern. „Ja, ich hatte Angst, Angst, dass ab jetzt alles anders wird.“
    „Und es ist alles anders g eworden, oder?“ Sie sah ihm tief in die Augen, und er glaubte darin all die Jahre gespiegelt zu sehen, die sie miteinander verlebt hatten. Gute und schlech te.
    „Aber man tut es ja, weil man will, dass es anders wird, oder?“
    „Ja.“ Sie lächelte unsicher . „Ich hatte auch Angst.“
    Schon lange nicht mehr hatte er sich ihr so nah gefühlt. Er gab ihr schnell einen Kuss auf die Wange und wandte sich ab.
    „Vergiss um Gottes Willen die Hochzeit sparty heute Abend nicht, Shane!“
    Natürlich würde er sie nicht vergessen.
    „Ach, und noch was, Shane. Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust.“
    „Ja?“
    „Bitte vergiss mal für ein paar St unden deinen Job, ja? Bitte. Mir zuliebe.“
    „Ich versuch’s, Kim.“
    Er sah sie winken als er sich am Auto noch einmal umdrehte.

    Tamara hockte, den Kopf in die Hände gestützt an ihrem Schreibtisch als er an der offenstehenden Bürotür klopfte.
    Sie machte einen mitgenommenen Eindruck. Ihr Haar war wirr und ihre Haut stumpf. Au f Lippenstift hatte sie heute verzichtet.
    „Schon gefrühstückt?“, fragte er, doch sie schüttelte nur den Kop f und verzog das Gesicht.
    „Keine Zeit gehabt. Josh Cline wollte mich

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