Undercover
schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht Shane, ob du dich nicht aus persönlichen Gründen...“
Er schnellte von seinem Stuhl hoch, stand jetzt ganz nah vor ihr.
„Willst du damit behaupten, ich bilde mir nur ein, dass sich Mick ziemlich auffällig verhält?“
Sie setzte sich wieder, lehnte sich zurück und betrachtete ihn ruhig, was ihn noch mehr aufbrachte.
„Tamara! Hier läuft eine verdammte Korruptionsgeschichte, und du verschließt davor die Augen!“
„Moment, Shane! Das beruht alles auf Vermutungen. Und zwar auf deinen Vermutungen. Mick hat dich mal im Stich gelassen ...“, s ie schlug mit der Hand auf den Tisch. „ Du bist verdammt verbohrt, Shane!“
„Verbohrt? Ich? Nur weil ich nicht gleich aufgebe?“
„Nein, weil du dir in den Kopf gesetzt hast, es Mick heimzuzahlen, deshalb!“
„Das stimmt nicht!“
„ Ach, nein? “
„Hallo!“ Die Stimme ließ sie beide herumfahren. In der Tür stand der Assistent und lächelte verunsichert. „Ich hole gerade Kaffee, wollen Sie vielleicht...“
„Sie trinkt keinen“, Shane deutete auf Tamara, „aber mir können Sie gern...“
„Jetzt will ich einen! Schwarz.“
Er nickte und verschwand hastig. Sie schwiegen bis er wieder auftauchte und zwei Becher Kaffee auf den Sch reibtisch stellte . Beim ersten Schluck verzog sie das Gesicht.
„ Eigentlich mag ich keinen Kaffee.“
Shane musste plötzlich lachen, und dann lachte sie auch, bi s sie mit einem Mal verstummte und ernst sagte:
„Lanski war bei Chrissy im Krankenhaus.“
„Wann?“
„Gleich, nachdem sie eingeliefert wurde. Spencer hat es mir gestern erzählt .“
Shane hätte jetzt wieder aufbrausen können, doch er bremste sich noch rechtzeitig und holte tief Luft.
„Ich denke, Tamara, wir sollten Chrissy befragen.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich habe schon im Krankenhaus angerufen. Die Ärzte lassen niemanden zu ihr. Si e ist reanimiert worden, Shane. Josh hätte es beinahe geschafft ...“
„Gut, dann reden wir mit Josh .“
73
Garbo würde bei einem seiner Kunden u nterkommen. Vielleicht bei Stevie . Sie war tierlieb, hatte einen großen Garten... Josh hatte keine Angst, er würde Chrissy retten. Chrissy würde ihn dafür lieben. Sie müsste ihn dafür lieben. Handelte er ni cht wie ein wahre r Held? Noch nie in seinem Leben hatte er sich so stark gefühlt. Noch nie war er sich so sicher gewesen, das Richtige zu tun. Noch nie war er so glücklich gewesen. Endlich hatte sein Leben einen Sinn bekommen.
Auch als er zu den beiden Detectives gebracht wurde, die ihn erneut befragten, hatte er keine Angst. Er berichtete alles noch einmal von vorn. Dabei dachte er nur daran, wie Chrissy reagieren würde, wenn man ihr sagte, dass sie frei wäre.
„Sie wissen, dass Sie deswegen ins Gefängni s komm en, Josh“, hörte er den Detective mit den grauen Haaren sagen. Wie hieß er? Shane O’Connor? Natürlich wusste er das.
„Sind Sie sicher, dass Chrissy auf Sie warten wird?“, redete der Detective weiter.
Er antwortete nicht.
„Sie denken, Sie retten ihr das Leben, nicht wahr?“
Wieder gab er keine Antwort. Man wollte ihm e ine Falle stellen .
„Josh“, das war der weibliche Detective, „Sie müssen sich daran erinnern, wo Sie die Waffe hingeworfen haben.“
Das hatte er doch schon x-mal wiederholt.
„Ich weiß es nicht mehr.“
„Es geht um Ihr Leben und Ihre Zukunft “, sagte der Detective, „Sie sollten sich nicht opfern, Josh.“ Dann kamen zwei Polizisten und brachten ihn in seine Zelle zurück. Was verstand dieser Detective schon von seinem Leben?
Tamara drehte sich um als sie den Verhörraum verließen.
„Glaubst du, er war’s?“
„Nein. Er schützt seine Freundi n und will nicht daran denken, dass sie ihn vielleicht nur benutzt hat“, antwortete Shane.
„Das ist scheint wahre Liebe zu sein “ , meinte sie.
Shane verdrängte die Erinnerungen an den Morgen mit Carol und ging zum Getränkeautomaten . Er drückte auf den Knopf für schwarzen Kaffee. „Joshs Beschreibung von diesem Blix könnte...“
„ ...a uf Andrew Ward passen“, beendete sie den Satz. Der Kaffee schoss sprudelnd in den Becher. „Dann wäre Ward ins Krankenhaus eingedrungen, hätte dem wachhabenden Polizisten Rohypnol in den Whisky gegeben...- der kann sich übrigens an nichts mehr erinnern.“
Shane nahm mit zwei Fingern den heißen Becher am oberen Rand.
„Weißt d u, was das bedeutet, Shane?“ Tamara stellte einen Pappbecher unter den Einlaufhahn und
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