Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Undercover

Undercover

Titel: Undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
Vom Netzwerk:
Mund.
    „Oh, wenn du hier deinen Erholungsurlaub verlebst, dann würde ich sagen, ich besuche meinen Dad oben in Noosa.“ Er schlug mit einer eleganten Bewegung die Beine übereinander .
    „Wie geht’s deinem übrigens?“
    Was sollte dieses dumme Gerede über die Väter? Micks Vater war für ein paar Jahre der Partner von seinem, Shanes Vater , im Polizeidienst gewesen.
    „ Lassen wir das, Mick. Was hat die Abteilung für Innere Angelegenheiten mit Tim Wilcox’ Tod zu tun? Und was habe ich damit zu tun?“
    „Shane, du solltest Urlaub machen, dich erholen, froh sein, überlebt zu haben, stattdessen wühlst du so lange, bis du glaubst, Recht zu haben und deinen Kollegen ihre Unfähigkeit oder was auch immer, beweisen zu können. Dabei warst du es, der an jenem Abend zu Fuß gehen wollte. Du bist es, der als einziger überlebt hat. Und jetzt bist du hier und ein weiterer Mord geschieht. Fändest du das an meiner Stelle nicht auch ein wenig seltsam?“ Mick stand auf und ging zur Tür, wandte sich dort noch einmal um.
    „Du solltest die Sache nicht au f die leichte Schulter nehmen. Jemand hat deinen Wagen am frühen Abend vor Wilcox’ Haus gesehen.“ Er grinste anzüglich.
    „Na und? Heißt das, ich bin ein Verdächtiger?“
    „Je mehr du dich in diese Geschichte vertiefst, umso mehr wirst du in sie verwickelt werden , glaub’ mir.“ Lanski sah ihn an. „Man wird dich übrigens wegen Wilcox vernehmen.“ Er zog die Tür auf.
    „He, Mick!“
    „Ja?“
    „Lässt du mich überwachen?“
    Lanski drehte sich um . „Shane, du solltest heimfahren und eine Therapie machen.“
    Die Tür fiel leise hinter Lanski ins Schloss, und Shane stand da, h albnackt, auf Krücken gestützt und versuchte zu begreifen, was er eben erfahren hatte.

    Tim Wilcox war erschossen worden. Jemand hatte gestern am frühen Abend seinen Wagen vor dem Haus parken sehen. Tatsächlich war er dort gewesen, war dann aber doch nicht ausgestiegen, weil es ihm plötzlich peinlich war, zu Carol hereinzuspazieren, nur weil er sie wieder sehen wollte. Also war er nach ein paar Minuten wieder weggefahren. Hatte der Mord an Wilcox etwas mit den Morden in Brisbane zu tun? Oder würde Carol Wilcox gerade zum zweiten Mal einen Ehemann beerben – und noch vermögender werden? Warum war sie ausgerechnet an jenem Abend in Brisbane? Oder – oder war alles bloß ... Zufall?
    Der weiße Sedan unten auf dem P arkplatz fiel ihm wieder ein. Shane humpelte auf den Balkon. Kein weißer Sedan. Er stellte das Fernrohr auf und versuchte, in die parkenden Autos zu spähen. Doch in keinem saß jemand.
    Schaffen Sie sich Ihr Paradies am Ozean - der Satz aus dem Maklerprospekt. Das Paradies hier wurde immer mehr zum Alptraum.

34

    Kaum fünfzehn Minuten später parkte er v or Carol Wilcox’ Haus - hinter einem Streifenwagen, in dessen offener Tür ein Uniformierter lehnte und in ein Funkgerät sprach. Der Schatten der mächtigen blühenden Bäume schenkten fast der ganzen Straße Kühle.
    Am Eingang, an der blauen Tür, trat ein Polizist ungeduldig von einem Bein aufs andere und sah auf die Uhr. Auf die Krücken gestützt humpelte Shane auf ihn zu und zeigte ihm seinen Ausweis. Der Kollege grüßte. „Die Spurensicherung ist gerade erst weg.“
    Shane nickte und ging hinein.
    Carol saß im Schatten auf der Veranda mit dem Rücken zum Haus un d starrte ins Leere. Sie hob noch nicht einmal den Kopf als er geräuschvoll mit seinen Krücken durch die geöffnete Verandatür stapfte. Sie hielt ein Glas Whisky in der Hand. Neben ihr auf dem Boden stand eine halbvolle Flasche.
    „Carol?“
    Sie reagie rte nicht. Ihr Gesicht war aufge quollen, von Tränen und wahrscheinlich vom Alkohol, das wenige Make-up war verschmiert. Der helle Hosenanzug aus Leinen war zerknittert als ob sie ihn die ganze Nacht getragen hätte.
    „Carol?“
    Er setzte sich auf einen Stuhl, der Carols Liegestuhl schräg gegenüber stand, und legte die Krücken auf den Boden. Sie spielte mit ihrem Glas und starrte we iter vor sich hin.
    „Es tut mir l eid“, sagte er.
    Sie kämpfte mit den Tränen.
    „Untersuchen Sie den Fall?“
    „Nein.“
    Sie wischte sich über die Augen .
    „Jemand hat Ihren Wagen am frühen Abend vor dem Haus gesehen.“
    „Ich habe nur für einen Moment da geparkt.“
    „Warum?“ Sie sah ihm in die Augen.
    „Ich musste nachdenken.“
    Sie runzelte die Stirn. Ihr Blick ging in die Ferne.
    „I ch habe das Gefühl, als ob es ihn nie gegeben hätte. Selbst sein Name

Weitere Kostenlose Bücher