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Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: Underground: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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hatten Crown Vics und baugleiche Mercurys in ihrem Fahrzeugpark. Und livrierte Chauffeure hielten ihre Wagen sauber. Ich verbrachte einige Zeit in Hauseingängen liegend, nur um Kennzeichen mit dem T & LC für Taxis und Mietwagen mit Fahrer vorbeiflitzen zu sehen. Das frustrierte mich, bis mir einfiel, dass Theresa Lee erzählt hatte, dass die Cops der hiesigen Terrorabwehr mit angeblichen Taxis herumfuhren. Danach war ich mehr als vorsichtig.
    Ich vermutete, dass die Typen von Lilas Crew Leihwagen fuhren. Hertz, Avis, Enterprise oder wer sonst noch im Geschäft war. Wieder eine relativ begrenzte Auswahl an Marken und Modellen, hauptsächlich amerikanische Scheißkisten, aber neu, sauber und gepflegt. Ich sah massenhaft Wagen, auf die diese Beschreibung passte, und massenhaft Wagen, auf die sie nicht passte. Ich bemühte mich nach Kräften, nicht von den Cops gesehen zu werden, und tat alles nur Erdenkliche, damit Lila Hoths Leute mich entdeckten. Die späte Stunde kam mir zu Hilfe. Sie vereinfachte alles, teilte die Einwohnerschaft in Kategorien ein. Harmlose Unbeteiligte lagen um diese Zeit zu Hause im Bett.
    Ich war eine halbe Stunde lang unterwegs, ohne dass etwas passierte.
    Bis halb zwei Uhr morgens.
    Bis ich von der 22nd Street auf den Broadway abbog.

51
     
    Zufällig sah ich die junge Frau mit dem Foxterrier wieder. Sie war auf dem Broadway nach Süden in Richtung 22nd Street unterwegs. Der kleine Kerl pinkelte an manche Laternenmasten und ignorierte andere. Als ich an ihnen vorüberging, wurde der Hund auf mich aufmerksam und kläffte. Ich drehte mich um und wollte ihm signalisieren, ich sei ungefährlich. Dabei sah ich aus dem Augenwinkel heraus einen schwarzen Crown Vic über die Ampelkreuzung an der 23rd Street fahren. Blitzsauber, glänzend, mit Peitschenantennen auf dem Kofferraum, die von den Scheinwerfern eines dreißig Meter dahinter fahrenden Wagens beleuchtet wurden.
    Er ging auf Fußgängertempo herunter.
    In diesem Bereich ist der Broadway doppelt breit. Sechs Fahrspuren, alle in Richtung Süden, nach der Ampel durch eine kleine Fußgängerinsel geteilt. Ich befand mich auf dem linken Gehsteig. Neben mir ein Apartmentgebäude. Anschließend Ladenfronten. Rechts von mir, sechs Fahrspuren entfernt, das Flatiron Building. Anschließend Ladenfronten.
    Direkt vor mir ein U-Bahn-Eingang.
    Die junge Frau mit dem Terrier bog hinter mir ab und betrat das Apartmentgebäude. Ich sah den Portier an einer Art Schreibtisch sitzen. Der Crown Vic hielt auf der zweiten der sechs Fahrspuren. Als der Hintermann an ihm vorbeifuhr, zeigten seine Scheinwerfer mir zwei Männer auf den Vordersitzen der Limousine. Sie saßen reglos da. Vielleicht begutachteten sie ein Foto, holten über Funk Anweisungen ein oder forderten Verstärkung an.
    Ich setzte mich auf die niedrige Klinkermauer, die eine Blumenrabatte vor dem Apartmentgebäude umgab. Der U-Bahn-Eingang war drei Meter entfernt.
    Der Crown Vic blieb, wo er war.
    Südlich von mir hatte der Broadway einen breiten Gehsteig. Vor den Geschäften war er betoniert. Der am Randstein liegende Teil war ein lang gestrecktes Gitter, das einen Lüftungsschacht der U-Bahn abdeckte. Der U-Bahn-Eingang vor mir bestand aus einem schmalen Treppenabgang. Das Südende der Station 23rd Street. Die N und R und W Trains. Der Bahnsteig für stadtauswärts fahrende Züge.
    Ich wettete mit mir selbst, dass es unten eine raumhohe Sperre und mannshohe Drehkreuze gab. Keine Wette um Geld. Um etwas weit Wichtigeres: Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.
    Ich wartete.
    Die Männer in dem Wagen saßen still.
    Um halb zwei Uhr verkehrte die U-Bahn längst nach ihrem Nachtfahrplan in Abständen von zwanzig Minuten. Ich hörte kein Rumpeln oder Röhren aus dem Untergrund. Es gab keinen heftigen Luftzug. Der Müll bewegte sich nicht.
    Die Vorderräder des Crown Vic wurden eingeschlagen. Ich hörte das leise Zischen der Servolenkung und das Quietschen der Reifen auf dem Asphalt. Er wendete über vier Fahrspuren hinweg und hielt am Randstein neben mir.
    Die beiden Männer blieben sitzen.
    Ich wartete.
    Der Crown Vic war eindeutig ein Dienstwagen. Aus einer Fahrbereitschaft. Das Standardmodell LX , nicht der Police Interceptor. Schwarzer Lack, Radkappen aus Kunststoff. Auf dem Gehsteig war nicht viel los. Ein paar Leute hasteten allein nach Hause oder schlenderten paarweise vorüber. In den Querstraßen im Süden gab es Klubs. Das wusste ich, denn an den Einmündungen tauchten manchmal benommen

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