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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Mäuler schnappten nach dem Mann, der ihn bis vor kurzem noch beherrscht hatte. Panisch griff Lass nach einem Ast und begann damit um sich zu schlagen.
    In diesem Moment kam ich wieder zur Besinnung. Ich stürzte mich auf das Monster, zückte die Pistole und richtete den Lauf auf den Zeqwa. Bemüht, Lass nicht zu treffen, feuerte ich die erste Kugel auf einen der Schlangenköpfe.
    Sisiutl kreischte und wandte mir einen seiner Köpfe zu, um nach mir zu schnappen. Ich duckte mich und wich in das schlammige Wasser aus, das mir bis zu den Knien reichte.
    Ben hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und raste nun an mir vorbei. Er fuchtelte wie ein Irrer mit den Armen und rief: »Nein, nein!« Dann begann er in einem unverständlichen Mischmasch aus Sprachen zu reden, was im Grau wie ein Gesang klang, in der normalen Welt jedoch an das Kreischen von Raben erinnerte. Geister kreisten um die Lichtung und führten einen makaberen Todestanz
auf, während sich die Nebelwand wieder schloss. Quinton, Fish und ich traten näher zu Ben, hielten uns aber vorsichtshalber weiterhin im Hintergrund.
    Ein gigantischer Schlangenkopf durchschnitt mit weit aufgerissenem Maul den Nebel. Er schnappte, und für einen Moment hörten wir nur einen Schrei von Lass und das Aufeinanderschlagen der Zähne. Ein weiterer Kopf erschien, diesmal zornig zischend. Bens dunkle Haare erschienen auf einmal vor dem nebligen Hintergrund, und der Schlangenkopf schnappte nun nach ihm.
    »Ben, runter!«, brüllte ich und hörte, wie Quinton und Fish dasselbe riefen.
    Die kraftvolle Stimme von Sisiutl ließ den Marschboden erzittern. Der Atem des Monsters blies erneut den Nebel beiseite, während Ben in Deckung ging. Zähne schnappten zu, ohne etwas zu fassen. Ich feuerte auf Sisiutls grinsendes Menschengesicht, während Quinton auf ihn zustürzte und ihn mit dem Elektroschocker traktierte.
    Sisiutl schrie erneut auf und zischte. Er zuckte zur Seite und warf Ben mit einem einzigen Schlag seines Kopfs in den Schlamm, wo er regungslos liegen blieb. Ich feuerte noch einmal.
    Fish brüllte den Zeqwa auf Lushootseed an, während er aus Angst und Verzweiflung immer wieder auf ihn zulief, um dann wieder zurückzuweichen.
    »Lass ihn los! Fish, er soll den Mann loslassen!«, schrie ich. »Er muss sich vor den Göttern verantworten!«
    Fish übersetzte brüllend die Worte in Lushootseed. Der von uns am weitesten entfernte Schlangenkopf hielt Lass wie eine nasse Ratte in die Höhe, während das schreckliche Gesicht in der Mitte, von dessen Fischschnurrbart Blut und Wasser tropften, wütend antwortete.

    Fish brüllte erneut und trommelte mit den Fäusten auf den Boden. Er kochte vor Wut. Aufgeschreckt durch sein Toben erhoben sich die Geister der Insel und stießen silbern klingende Klagelaute aus.
    Ich feuerte meinen letzten Schuss ab, nachdem Quinton die Schlange ein weiteres Mal geschockt hatte, indem er ihren Schlangenkopf, der über uns hing, mit dem Gerät berührte. Sisiutl kreischte und schleuderte Lass beiseite. Dann stürzte er sich in das Brackwasser. Eine Sekunde später war nur noch eine Spur aus Luftblasen zu sehen, die zum Kanal führte. Wir blieben mit den Geistern allein zurück.
    Fish rannte fluchend zu Ben, der noch immer regungslos dalag. Er fühlte seinen Puls und untersuchte die offene hellrote Wunde, die Seite und Schulter bedeckte. »Verdammt«, murmelte er und begann, Bens Hemd in Streifen zu reißen. »Kümmert euch um den anderen«, befahl er. »Ich kümmere mich um Ben. Und ruft den Notarzt!«
    Mit schmerzendem Knie stolperte ich zu Lass, den ich jedoch nicht mehr berühren musste. Seine Augen waren bereits verschleiert, und er stieß einen letzten langen Seufzer aus. Sisiutl hatte sich tief in sein Fleisch gebohrt. Deutlich konnte man seine Knochen und Muskeln in den blut überströmten Wunden sehen. Im Grau beobachtete ich, wie sich sein Geist von seinem misshandelten Körper zu lösen begann. Ich konnte nichts mehr tun.
    Die Schatten, die uns und die Insel im Nebel umkreisten, flüsterten und weinten. Sie brachten die Fäden des soeben Verstorbenen dazu, zu reißen und sich mit dem pulsierenden Wirbel des Grau zu vereinen. »Oh, nein. Kommt gar nicht in Frage …«, murmelte ich leise.
    Quinton fasste mich am Arm, als ich mich nach vorne
lehnte und nach dem Energiebündel griff, das langsam aus der menschlichen Hülle aufstieg. »Was tust du da?«, wollte er wissen.
    »Ich muss ihn festhalten. Er hat sich zu verantworten. Du weißt doch, was

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