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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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Fish über die Hölle gesagt hat, die losbrechen wird, wenn er es nicht tut. Lass hat einen Termin mit ein paar Göttern, und ich werde nicht zulassen, dass er den versäumt, nur weil er tot ist. Ruf für Ben den Notarzt. Für Lass können wir auf dieser Welt nichts weiter tun.«
    Meine Hände hielten die kalte und doch brennende Seele von Lass so fest, wie sie nur konnten.

NEUNZEHN
    I ch hatte noch nie zuvor einen Knoten aus grauer Energie festgehalten. Bisher hatte ich die Fäden immer losgelassen und beiseitegeschoben, da ich interessierter da ran war, sie zu lösen als sie zusammenzuhalten.
    Bis jetzt.
    Meine Finger gruben sich in den Knoten aus leuchtend gelbem Feuer, der sich von Lass’ Körper löste. Mich durchfuhren heftige Schläge, und ich stöhnte vor Schmerz auf, während ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    Der Schatten seines früheren Körpers formte sich nun um seine Seele im Grau. Lass sah mich wütend an und versuchte, sich zu entwinden. Doch ich hielt ihn entschlossen fest. Sein Mund begann sich zu bewegen …
    Ein Geräusch wie ein bremsender Zug ließ alle anderen Laute um uns herum verstummen. Ich zuckte zurück. Sisiutls wütender Schrei stieg aus der schwarzen Rauchwolke, die sich an jener Stelle befand, wo zuvor mein Rover gestanden hatte. Das zornige Monster hatte ihn völlig zerstört. Quinton, der ein mir unbekanntes Handy in der Hand hielt, warf einen Blick auf den Parkplatz. Dann sah er mich an.
    »Harper?«

    Ich zitterte vor Anstrengung und zwang mich, aufrecht stehen zu bleiben, ohne Lass’ Geist loszulassen.
    »Wird ein ziemlich langer Heimweg mit diesem Mistkerl«, meinte ich.
    Quinton betrachtete das, was in seinen Augen vermutlich wie Nebel in meinen Händen aussah. »Was …«
    »Ich habe hier Lass … zumindest den körperlosen Teil«, knurrte ich, während abwechselnd Hitze und Kälte durch meine Knochen fuhren. »Ich wünschte, ich hätte eine Flasche für ihn, um ihn hineinzustecken.«
    In der Nähe war Fish noch immer mit Ben beschäftigt. Er wickelte Stofffetzen um die Wunden. Die hörten jedoch nicht auf zu bluten. »Ruft endlich den Notarzt, verdammt nochmal! Ich will vermeiden, dass er morgen auf meinem Tisch liegt!«
    »Schon geschehen«, antwortete Quinton. »Aber wir haben Lass verloren.«
    Ich sah ihn an, ehe mir klar wurde, dass er mit Fish sprach.
    In der Dämmerung näherten sich Sirenen. Ich stolperte zu Fish, der ohne Hemd in der Kälte sein Bestes gab, um Ben zu retten. »Wie schlimm ist es?«, fragte ich.
    »Schlimm«, erwiderte er knapp und riss ein weiteres Stück Stoff von seinem Hemd ab. »Aber vielleicht haben wir Glück. Seine Körpertemperatur ist stark abgesunken. Er hat sich wohl im Wasser unterkühlt. Aber das bedeutet auch, dass er nicht so schnell verblutet wie normalerweise. Er steht unter Schock, und sein Herz macht das nicht mehr lange mit. Ich hoffe nur, dass ich noch weiß, wie man ein Leben rettet anstatt nur Tote zu sezieren.«
    Ich wich ein paar Schritte zurück und betrachtete den
sich noch immer heftig wehrenden Geist in meinen Händen. Wenn Albert dazu in der Lage war …
    »Tu es nicht«, sagte Quinton und legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Was?«
    »Ich weiß, woran du denkst. Versuche nicht, Ben zu retten, indem du Lass in seinen Körper steckst. Es wäre nicht richtig, selbst wenn es funktionieren würde. So etwas darf man nicht tun.«
    Carlos’ Worte hallten in meinen Ohren wider. Er hatte etwas Ähnliches gesagt, was mir in diesem Moment ziemlich ironisch vorkam.
    »Ich kann ihn nicht mehr lange halten«, sagte ich. »Er ist … Er ist so glitschig.«
    »Du könntest ihn loslassen«, schlug Quinton vor.
    »Nein, kommt nicht in Frage. Etwas ist hier noch nicht geklärt, und Lass ist der Einzige, der tun kann, was getan werden muss.« Mir lief es kalt den Rücken herunter, als mir auf einmal klar wurde, was mir bevorstand. »Ich muss ihn in mich aufnehmen.«
    Die Sirenen kamen näher. Man konnte bereits das Blaulicht im Nebel erkennen. Die Zeit wurde knapp.
    »Quinton«, sagte ich und sah ihn scharf an. »Ich muss kurz verschwinden. Ich will nämlich nicht, dass mich die Sanitäter sehen, wenn ich das mache.«
    Quinton wirkte verwirrt. »Wenn du was machst?«, fragte er.
    »Wenn ich das hier in mich aufnehme«, sagte ich und schüttelte den heftig protestierenden Geist von Lass.
    »Nein! Harper …«
    »Mir bleibt keine andere Wahl. Pass bitte auf«, fügte ich hinzu, holte die nasse Fasanenfeder aus meiner

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