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Underground

Titel: Underground Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Richardson
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auch das Netz in dem Zombie bestand. Das würde natürlich auf eine Verbindung zwischen dem toten Mann im Tunnel und dem Zombie hinweisen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Verbindung in einer gemeinsamen Energiequelle besteht oder nur etwas mit den Todesfällen zu tun hat. Nachdem Sandy nun auch noch über Vermisste und Zombies gesprochen hat, schien mir etwas zu viel auf einmal zusammenzukommen, als dass es sich um einen reinen Zufall handeln könnte.«
    Jay war durch die unterirdische Gasse weitergegangen, und wir waren ihm langsam gefolgt. Nun wandte er sich
uns zu und flüsterte: »Dort hinauf. Da oben sind ein paar von uns. Sie haben die Sachen von Bear mitgenommen.«
    Quinton hakte sich bei mir ein und zog mich sanft weiter. »Wir sprechen später darüber.«
    Ich nickte und holte tief Luft, ehe ich ihm wieder beherzt folgte. Die Bewegung half mir ein wenig beim Nachdenken. Falls Go-Kart Teil eines ganzen Netzwerks aus Toten und Verschwundenen darstellte, so mussten die Linien des weichen, seltsam neutral wirkenden Teils im Grau ein Muster ergeben. Falls das so war, dann würde ihn das Muster tatsächlich mit dem Zombie in Verbindung bringen, der mir in der Nacht zuvor begegnet war. Dieser Mann war bereits eine ganze Weile tot gewesen. Wer war er, bevor er sich in ein verfaulendes Gefängnis seiner Seele verwandelt hatte? Und wer hatte sich außerdem noch in seinem toten Körper befunden?
    Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, während ich Quinton durch die Menge aus brennenden Geistern folgte.
    Wir holten Blue Jay an einer Ecke ein, wo die unterirdische Gasse auf einen alten, versunkenen Gehsteig traf, der aus verfaulten Brettern und abgebröckeltem Zement bestand. Zu unserer Linken leuchtete ein Feuer, um das sich drei Leute versammelt hatten.
    Jay zeigte in die Dunkelheit und flüsterte heiser: »Ich habe die Decke vor einigen Tagen da vorne gefunden. Bears Mütze lag auch daneben, aber die hat mir nicht gepasst. Also habe ich sie liegengelassen. Jetzt ist sie verschwunden. Seht ihr den Mann mit den geflochtenen Zöpfen da drüben? Das ist Tall Grass.«
    »Hat er Bears Mütze genommen?«, erkundigte sich Quinton.

    »Ich glaube nicht. Ich kann sie bei ihm jedenfalls nicht sehen.«
    »Siehst du manchmal auch Lass oder Tanker hier herumstreunen?«
    »Nein, nur Tall Grass und seine Freundin und … sieht so aus, als wäre das da drüben ein weiterer Angehöriger des Volkes.«
    Ich warf Quinton einen fragenden Blick zu. Er antwortete mir flüsternd: »Er meint damit einen weiteren Indianer.« Er blickte über Jays Schulter und betrachtete die Gruppe. »Sie sehen alle ganz harmlos aus. Kommt, fragen wir sie, was sie gesehen haben. Vielleicht haben sie ja Bear oder seine Sachen entdeckt. Oder Lass oder Tanker.«
    Jay schüttelte den Kopf. »Ich komme nicht mit«, erklärte er.
    »Warum nicht?«, fragte Quinton.
    »Wegen der Falter. Und wegen dieses Vogels. Hier unten sollten keine Vögel herumfliegen. Das bringt Unglück«, erklärte der alte Mann.
    Ich trat einen Schritt zurück, um mich an die Ecke eines alten Gemäuers zu lehnen und den Bürgersteig genauer in Augenschein zu nehmen. Deutlich konnte ich durch den Nebel aus grauen Gestalten die klaren Umrisse großer flatternder Falter erkennen. Für Insekten benahmen sie sich recht seltsam. Anstatt um das Licht zu kreisen, schwebten sie um die Köpfe der Leute.
    »Ich sehe keinen Vogel«, sagte ich.
    Jay zeigte auf eine Stelle, wo das Licht bereits nicht mehr so hell war. Dort konnte ich etwas Dunkles, Glänzendes erkennen, das sich als das Auge eines recht großen Vogels herausstellte. Je stärker ich mich konzentrierte, desto klarer wurden seine Umrisse. Es handelte sich um eine Krähe,
die allerdings wesentlich kleiner war als die am Tunneleingang. Sie hüpfte herum und flatterte mit den Flügeln, um dann tiefer in die Dunkelheit zu fliegen. Etwas stimmte nicht mit ihr. Ich wusste, dass Vögel im Dunkeln nicht fliegen. Auf einmal entdeckte ich weitere Vögel und Rattenaugen, die uns scharf beobachteten.
    »Was hat es mit den Krähen und den Faltern auf sich?«, fragte ich.
    »Die Falter bringen Botschaften von Geistern. Krähen und Raben sind magische Tiere. Die Leute da drüben sprechen mit den Geistern. Aber ich will nichts mit ihnen zu tun haben. Das ist böse, wirklich böse Magie.« Blue Jay drehte sich um und eilte dann an Quinton und mir vorbei, um in der Dunkelheit zu verschwinden. Wir blieben allein zurück.
    Es gefiel mir nicht, von dem

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